Es ist kalt. Normal!

Im Mai habe ich über das international kalte Frühjahr berichtet.
Hand aufs Herz: es ging in Deutschland auch mit einem Scheiß-Sommer weiter:

Wieder mal ein Scheiß-Sommer

Es wurde ein Sommer, wie er z.B. in meiner Kindheit in den 1970er Jahren häufiger vorkam: viel Regen, wenig Wärme.
Mein schönster Tag im August an der Nordsee war ein Tag mit Sonne und 21°C auf Langeoog:

Toller Strand auf der Seeseite, tolle Wellen, aber anders als 2007, 2009 und 2012 in diesem Jahr ohne jedes Südsee-Feeling. Damals in den heißen Jahren hatten wir im August einige Mal 30°C.
Dieses Jahr hätten sie an der Küste eigentlich keinen so echten Freibad-Tag gehabt, sagte uns ein Mädchen auf einem Reiterhof bei Dornum.
Daheim am Alpenrand war es ein wenig besser, denn bei uns war der Sommer im Juni:

Zu dem Zeitpunkt lag bei 2000 Meter noch ungewöhnlich viel Schnee, die Weilheimer Hütte in Sichtweite hatte deshalb noch geschlossen. Dann kam der große Juli-Regen, danach ein kühler August und dann kam der Herbst.
Nicht ganz so früh mit viel Schnee wie letztes Jahr, aber früher als vor zwei und auch vor drei Jahren lag auf 2000m Höhe wie hier auf der Seekarspitze wieder ordentlich Schnee:

Mitte Oktober 2021 Achensee: Schnee über 1600m

Es war zwar kühl, aber ein wunderbarer Touren-Oktober in diesem Jahr mit schönem, sonnigem Bergwetter und ohne Batz auf den Wegen. Normales Wetter ohne globale Erwärmung ist auch nicht unbedingt eine Katastrophe!

International blieb es auch ziemlich kalt

Im Frühjahrsbeitrag hatte ich bereits darauf hingewiesen, dass es gleichzeitig nicht nur in Deutschland und Europa und vielen Regionen der Nordhalbkugel kalt war, sondern auch in Südafrika und Brasilien auf der Südhalbkugel.
Dieser Trend hat sich jetzt durch einen spektakulären Kälterekord bestätigt:
Die Wetterstation Scott-Amundsen am Südpol auf 2835m Seehöhe
(Wikipedia: Jahresdurchschnittstemperatur beträgt −49 °C, mit Schwankungen zwischen −13 °C und −82 °C) hat gerade einen neuen Allzeitrekord vermeldet, der in Deutschland kaum beachtet wurde:

Die Meldung rechts ist hier im Original nachzulesen.
Auch andere englischsprachige Medien haben die Nachricht gebracht:

Die Durchschnittstemperatur im Winterhalbjahr von -61°C von März bis September lag 2,5°C unter dem 30-jährigen Durchschnitt. Und das ist ein markanter Ausstieg aus jedem Erwärmungstrend, wie diese Zeitreihe grafisch aufzeigt:

Natürlich wird in vielen Publikationen der Eindruck bestritten, dass solche Minus-Rekorde, auch wenn sie in diesem Jahr vielfach aufgetreten sind, einen Erwärmungstrend widerlegen, aber das muss man nicht zu 100% ernst nehmen: eine fortgesetzte Reihe von Kälterekorden muss zwingend einen Erwärmungstrend irgendwann widerlegen. Nur wann das endgültig passiert ist, ist noch nicht klar.

Medienecho

Ich habe keinen vernünftigen Bericht in einem großen „seriösen“ deutschen Medium über den Rekordwinter in der Antarktis gefunden. Offensichtlich ist diese Tatsache, selbst mit (wenig überzeugenden) Relativierungen, nicht gut für den Glauben an das Klimawandel-Narrativ.
RTL hatte was dazu, aber garniert mit dem Blödsinn, dass es „in Europa drückend heiß“ war. Wir haben alle erlebt, dass es in Europa nicht drückend heiß war, jedenfalls nicht überwiegend, sondern vielleicht mal eine Woche im Süden oder Südosten, wo es regelmäßig mal heiß ist im Sommer. Normale Sommerhitze eben.
Diverse Wetterseiten haben es allerdings berichtet, und oppositionelle Medien haben sich die Kältewelle natürlich nicht entgehen lassen, um mal wieder ein wenig am Narrativ der gefährlichen und ewigen Erwärmung der Erde zu kratzen. EIKE hat natürlich berichtet. Nicht von der Scott-Amundsen, sondern von der dt. Neumayer-Station gab es sogar eine Zeitreihe mit stark fallendem Trend:


Dazu gab es davor schon einen Hintergrundbericht über die langfristige Abkühlung der Antarktis, der dadurch nur noch bestätigt wurde.

Die Mehrheit der Medienkonsumenten wurde darüber aber weit weniger informiert als über irgendeinen Waldbrand in Kalifornien oder Australien.

Fazit

Daten, die auf ein Ende des Erwärmungstrends der letzten Jahrzehnte hinweisen, haben sich 2021 auffällig gehäuft und verdichtet. Das Phänomen ist global beobachtbar und passt besser zu einer Prognose des Klima-Außenseiters David Dilley, der eine Abkühlung ab 2020 vorhersagte, als zu den in vielen Medien beliebteren Modellen mit der ewigen Erwärmung:

Ausblick

Der Münchner Merkur kündigt seit September ständig und immer schriller einen harten Winter an:

Ich bin ja kein Experte und weiß deshalb nicht, wie der Winter wirklich wird, sondern lese nur und belustige mich mit den Texten:

Merkur warnt vor Kälte in der Erwärmung

Der Winter soll also normal werden, aber trotzdem irgendwie zu kalt für uns wärmeverwöhnte Klimageschädigte.
Ich übersetze das mal:
Es könnte kalt werden, aber bitte trotzdem nicht an der globalen Erwärmung zweifeln!
Aber vielleicht kommt es auch anders:
Wenn der Meteorologe kräht auf dem Mist, dann ändert sich das Wetter oder es bleibt, wie es ist.

3 Kommentare zu „Es ist kalt. Normal!“

  1. Es ist schon beachtlich, mit welcher Ignoranz bei der Betrachtung des Weltgeschehens die wochenlangen riesigen Brände in Sibirien ausgeblendet und verheerende Brandereignisse im Westen der USA und Kanada (so dort noch nie in den letzten 100 Jahren zu beobachten) zu irgendwelchen belanglosen Geschehnissen relativiert werden. Und zum guten Schluss werden wochenlange Hitzewellen in Griechenland und Süden Italiens mit Rekordtemperaturen zu heißen Sommerwochen deklariert. Man pickt halt immer das raus, was einem in den Kram passt. Bitte den bösen bösen Medien hier im Land keine Desinformation vorwerfen, wenn man selber auf diesem Feld fleissig am üben ist………..

    Gefällt 1 Person

    1. „Hitzewellen in Griechenland und Süden Italiens“
      Hitze in Sizilien…ist jetzt nicht so ungewöhnlich.
      „Bitte den bösen bösen Medien hier im Land keine Desinformation vorwerfen“
      Ein kleines Blog will nicht alles bringen, was die großen Medien bereits einheitlich gerne und ausführlich bringen, sondern genau das, was sie weglassen. Nur wenn die kleinen entgegengesetzt einseitig berichten, haben Mediennutzer überhaupt eine Chance auf ein einigermaßen vollständiges Bild.

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