Wie ein Besatzer

Frank Ulrich Montgomery macht mal wieder mit kernigen Ansagen auf sich aufmerksam. Er liest die Leviten niemandem weniger als „Bund und Ländern“ gemeinsam:

Ganz typisch: riesengroßes Mundwerk und mickriges Argument, nämlich wieder nur Omikron. Und das Virus ist belebt und freut sich, wenn wir nicht gut aufpassen.
Für das letzte Argument müsste er kein Mediziner sein, denn so sprechen auch Erzieherinnen mit kleinen Kindern im Kindergarten: Karies&Baktus -Pädagogik.

Keine Fakten über Gefährlichkeit von Omikron

Auch hinter dem Argument Omikron stecken erstaunlich wenig Fakten (aber jede Menge Suggestion durch Wiederholung auf allen Kanälen).
Die Fallzahlen steigen zwar, weil die Variante wohl ansteckender ist, aber die Befallenen werden überall viel weniger krank als bei früheren Varianten. Zumindest wird das ziemlich übereinstimmend berichtet aus

  • Südafrika, wo die Variante herkommen und inzwischen dominieren soll:
    Viele südafrikanische Ärzte halten eine Infektion mit Omikron für einen wirksameren Weg zur Herdenimmunität als Impfungen
  • Großbritannien, wo sie schon weit verbreitet sein soll:
    Zwei britische Studien scheinen die südafrikanischen Beobachtungen von milderen Omikron-Krankheitsverläufen zu bestätigen
  • Dänemark, wo das auch der Fall ist und wo auch noch viel getestet wird.
    Die meisten neuen Covid-Fälle in Dänemark treten bei Personen auf, die geimpft oder geboostet sind – und das gilt sowohl für Omicron als auch für frühere Varianten. Mehr als 76 Prozent der Covid-Infektionen in Dänemark, die nicht auf Omicron zurückzuführen sind, betreffen geimpfte Personen, ebenso wie etwa 90 Prozent der Omicron-Infektionen

Aktuelle Zahlen dazu, zunächst die Fallzahlen:

Fallzahlen sind in DK und UK hoch, sinken aber in DK wieder, in Südafrika und Deutschland auch

Bei den Todesfällen steht Deutschland relativ schlecht da, aber sie steigen nicht mehr:

Der stark fallende Trend der Krankenhauseinweisungen für Deutschland verspricht Entlastung an Weihnachten:

Insgesamt rechtfertigen die bekannten Daten (zu denen Montgomery nichts gesagt hat) keine Panik. Gemacht wird die Panik besonders in Deutschland aber trotzdem, unter anderem natürlich von Montgomery. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass das auch wie im Frühjahr mit B1.1.7 wieder eine Murmeltier-Prognose ist, die nicht eintritt.

Montgomery ist Radiologe, also weniger nahe am Thema Viren und Corona als etwa Lungenarzt Wolfgang Wodarg oder Epidemiologe Sucharit Bhakdi.
Dass er nicht ganz ernst zu nehmen ist, selbst nach seinen eigenen Maßstäben, hat Montgomery bereits bewiesen:

Wenn Montgomery also zu den medizinischen Fakten und Lösungen gar nichts beiträgt, was ist dann seine eigentliche Rolle in Deutschland?

Politischer Zuchtmeister für die Deutschen?

Erstens fällt auf, dass er mit vermeintlich medizinischen Argumenten gerne dann die Arena betritt, wenn es um politische Fragen geht. So war es zum Beispiel 2018, als es um die (mangelhafte) Altersfeststellung von Flüchtlingen ging:

Montgomery mit ultrahumanitärer Position: „körperliche Unversehrtheit“ gegen Röntgen

Das Argument der „körperlichen Unversehrtheit“ ist bei ihm 2021 vergessen, wenn es um das unfreiwillige Impfen von Kindern geht:

Keine Skrupel beim Impfzwang für Kinder

Dabei kommt niemand kurzfristig durch das Röntgen seiner Hand zu Tode, aber Kinder sind sehr wohl kurzfristig nach einer Corona-Impfung gestorben, obwohl sie selbst von der Krankheit wenig zu fürchten haben.

Hier sind Montgomery die ethischen Maßstäbe ganz böse verrutscht. Das kann schon einmal passieren, wenn jemand über sein Steckenpferd spricht, die Impfpflicht nämlich:

Montgomery sagt der Kanzlerin, was sie zu tun hat

Sein Spezialgebiet ist das Hineingrätschen in politische Entscheidungen. Gerade so als wäre er nicht einfach ein Arzt (der Titel ‚Weltärztechef‘ ist ziemlich umstritten, wird ihm von vielen Journalisten aber gerne verliehen), sondern eher so etwas wie ein Generalgouverneur und Vize-König im kolonialen Indien.

Und diese Spur ist vielleicht gar nicht ganz falsch.

Ein illustrer Name

Montgomery trägt nämlich einen ziemlich illustren Namen, den des britischen Feldmarschalls Bernard Montgomery.
Er ist außerdem tatsächlich der Sohn eines britischen Stabsoffiziers und einer deutschen Mutter. Wenige Jahre nach seiner Geburt hat der Vater sich von seiner Mutter getrennt und ist nach England zurückgekehrt, wo ihn der junge Frank Ulrich regelmäßig in den Ferien besucht hat.
Sehr sorgfältig vermeiden sowohl sein Wikipedia-Eintrag als auch andere Lebensläufe von Frank Ulrich Montgomery die Nennung der genaueren Identität des Vaters. So einfach lassen sich mehr Details nicht finden: er bleibt ein namenloser, wenn auch nicht ganz gewöhnlicher britischer Offizier.
Der berühmte General Bernard Montgomery hat seinen aktiven Militärdienst 1958 als Stellvertreter des NATO-SACEUR beendet, den er 1951 als letzte Station noch als Stellvertreter von General Eisenhower auf dem Kontinent angetreten hatte. Frank Ulrich ist Jahrgang 1952.

Umgang mit der Peitsche

Auffällig bei Frank Ulrich Montgomery ist sein herrisches Auftreten, selbst gegenüber gewählten Regierungsvertretern in Deutschland (siehe oben). Noch eine deutliche Spur arroganter und maßloser äußert er sich über namenloses Volk in diesem Land:


Wikipedia berichtet über Bernard Montgomery:
„Montgomery was notorious for his lack of tact and diplomacy…
Antony Beevor, in discussing Montgomery’s counterproductive lack of tact in the final months of the war, described him as ‚insufferable'“

„Montgomery ließ es notorisch an Taktgefühl und Diplomatie mangeln…
Antony Beevor beschrieb ihn, als er Montgomerys schädlichen Mangel an Takt in den letzten Monaten des Krieges beschrieb, als ‚unausstehlich'“

Solche Zufälle kommen in den allerbesten Familien vor.

Bernard Montgomery (links)

Nachtrag 26.12.2021
Montgomery darf zwar „Bund und Länder“ kritisieren, wie er mag, aber Richter sollen ihre Entscheidungen als 3. Gewalt nicht aufheben.
Ich hätte nicht gedacht, dass er seinen Allüren so schnell die Krone aufsetzen würde: Montgomery spricht von „kleinen Richterlein“, die ihm wohl als letzte auf den Senkel gegangen sind.

Im Vergleich zu „kleinen Richterlein“ fühlt sich Montgomery als ganz großer Welt*Chef bzw. als Vizekönig. Und so führt er sich auch auf.

Nachtrag 30.12.2021
Die Bundesärztekammer (und zuvor schon die Kassenärztliche Vereinigung) haben sich von Montgomery scharf distanziert:
Das BÄK-Präsidium wies daraufhin, dass solche richterlichen Entscheidungen alles andere als Anma­ßungen seien. Solch eine Kontrollfunktion sei das schützenswerte Fundament der Gewaltenteilung in Deutschland….
Das BÄK-Präsidium sprach Montgomery jegliches Mandat ab, für die Ärzte in Deutschland zu gesund­heits­politischen Fragen zu sprechen

Mehr Ärzte mit Widerspruch

Der pensionierte Gerichtsmediziner Johann Missliwetz hat sich auf einer Veranstaltung der oberösterreichischen MFG über Corona-Risiken und Impf-Risiken geäußert:

Johann Missliwetz mit

Sein eingangs vorgestelltes (realistisches) Beispiel einer 36-jährigen Patientin, einmal als Corona-Opfer und einmal als Impf-Opfer, illustriert die ungleiche Bewertung solcher an sich ähnlichen Fälle, die ich bereits im Januar des letzten Jahres in einem Blogbeitrag dokumentiert hatte.
Seine kritische Einstellung zur Corona-Politik ist durchaus mit der von Chefarzt Thomas Sarnes zu vergleichen. Einer von sehr vielen, die in der offiziellen Öffentlichkeit keine Rolle spielen.
Von Johann Missliwetz kann man sich zB durch seine Einführung in die Gerichtsmedizin einen Eindruck ohne Corona-Bezug verschaffen oder im Zusammenhang mit einem konkreten Fall von 2015.

Die Forderung nach mehr Obduktionen von Toten nach Impfung deckt sich mit dem, was der Heidelberger Pathologe Schirmacher bereits im August gefordert hat:
Er geht von einer beträchtlichen Dunkelziffer an Impftoten aus…Von den meisten Patienten, die nach und möglicherweise an einer Impfung sterben, bekämen die Pathologen gar nichts mit.
Schirmacher geht davon aus, dass 30 bis 40 Prozent davon an der Impfung gestorben sind“

Für noch aktive Mediziner ist es sehr viel riskanter, sich kritisch zur Corona-Politik zu äußern:

Entfernung kritischer Ärzte aus dem Establishment

Der Hochschullehrer Andreas Sönnichsen hat einen Prozess gegen die Ärztekammer Wien gewonnen:

Auch eine Grazer Notärztin, die sich spontan und im Zusammenhang mit zwei von der Impfung ausgelösten Notfällen negativ zur Corona-Impfung geäußert hat, bekam Ärger mit der Ärztekammer:

Ihr Freispruch und der Sieg von Sönnichsen sind schön, denn die österreichischen Ärztekammern gehen sehr radikalisiert gegen Ärzte vor, die der Corona-Impfung kritisch gegenüberstehen. Sie ernten im Zusammenhang damit auch Protest von zahlreichen Ärzten.

Gleichzeitig ist Andreas Sönnichsen von der Medizin-Universität Wien wegen seiner fortgesetzt nicht-angepassten Äußerungen zur Corona-Politik entlassen worden:

Nachtrag 21.12.2021
Dieses Video von Dr. Thomas Sarnes habe ich gerade erst gefunden:

Überraschung am Abend:
Der Virologe Kekulé wird des Dienstes an der Hochschule Halle enthoben:

„Die Gründe, die zur vorläufigen Dienstenthebung Kekulés geführt haben, werden in dem Brief nicht genannt“
Interessant und etwas unerwartet. So kritisch wie Andreas Sönnichsen hat sich Kekulé nie geäußert. Die Gründe mit der Lehrtätigkeit wirken jedenfalls vorgeschoben, denn bei einem Professor, der nicht „umstritten“ ist, wird da regelmäßig ein Auge zugedrückt. Es ist schließlich verständlich, dass ein Hochschullehrer der „zweifellos hervorragende wissenschaftliche Arbeit“ leistet, nicht „so viel Zeit hat“ für seine Lehrtätigkeit.

Nachtrag 22.12.2021
Ich habe Kekulé in den letzten Wochen nicht so recht mitbekommen, weil ich seit Jahren praktisch nie fernsehe, aber nach einer kleinen Suche erschließt sich mir schon, warum er gesäubert werden musste: Er hat das Narrativ von der Erlösung durch Impfung gekillt, sanft zwar, aber doch deutlich:

Und das sogar prominent bei Lanz:

„Falsche Versprechen“ an Geimpfte? Geht gar nicht!

Weiteres Foul von Kekulé:

Zweifel zu säen an der Wirksamkeit einer Booster-Impfung gegen Omikron, die die armen Politiker gerade dem schon skeptischen Publikum verkaufen müssen: Was hat sich der Mann nur dabei gedacht? War doch klar, dass es darauf eine Antwort geben muss!

Meinung wird Missbrauch

Der Leiter der Intensivstation der Unfallklinik Murnau, Wolfram Popp, hat auf einer Demonstration einer Gruppe Pflegekräfte der Klinik gegen die Impfpflicht für sie in Murnau folgendes Interview gegeben.
Hören Sie mal rein und gewinnen Sie einen eigenen Eindruck von seinen Aussagen:

Murnau: Wolfram Popp gibt ein Interview

Der Münchner Merkur hat als eine von wenigen MSM berichtet:

Angeblich prüft die Klinik Maßnahmen gegen den Angestellten. Er habe seine Funktion missbraucht:
Dieser hat am 6. Dezember 2021 im Rahmen einer Protestaktion gegen die Impfpflicht in seiner Funktion als Führungskraft der Klinik den Nutzen der Corona-Schutzimpfungen in Frage gestellt. Dabei hat er seine Funktion missbraucht, um seine privaten Ansichten öffentlich und unautorisiert im Klinikkontext zu verbreiten

Wer sich das Video angesehen hat, weiß, dass er den Nutzen der Impfungen nicht generell in Frage gestellt hat, sondern vor allem für gesunde und fitte Jüngere und auch für sich selbst mit knapp über 50 mehr Risiken als Nutzen sieht.

Bleibt eine Frage:
Wie kann sich die Führungskraft einer Klinik in diesem Land noch öffentlich kritisch äußern, ohne „ihre Funktion zu missbrauchen“?
Besteht Meinungsfreiheit im Jahr 2021 darin, entweder zuzustimmen oder zu schweigen?

Und eine Anmerkung:
Was Wolfram Popp über die 2021 zunehmende Anzahl an Herzkreislauf- und neurologischen Notfällen in Murnau und Bayern gesagt hat, deckt sich mit dem, was ich im letzten Beitrag berichtet habe. Hier nochmals die Grafik aus dem RKI-Bericht dazu:

Nachtrag 13.12.2021
Das Meinungsbild in den Leserbriefen zu Popps Aussagen ist erstaunlich einheitlich positiv.

Dieser Tweet bringt Popps Situation auf den Punkt. Er gilt auch für Stationsleiter:

Ein Fall 1 ist u.a. Chefarzt Dr. Thomas Sarnes.

Rätselraten um Übersterblichkeit

Es rauscht im Blätterwald. Nach Monaten, in denen nur ‚Schwurbler‘ darüber berichtet haben, ist jetzt in größeren Medien angekommen, dass es 2021 (im auffälligen Gegensatz zu 2020) eine andauernde Übersterblichkeit gibt.

2021 mehr Sterbefälle als 2020

Der ‚Standard‘ bringt in einem bemerkenswerten Artikel die Fakten für Österreich:

Die Zahlen sind nämlich eindeutig: im Herbst 2021 liegen die Zahlen der Corona-Toten um etwa 1/3 niedriger als 2020:

Tägliche Corona-Tote in Österreich 2020 und 2021

Noch deutlicher wird das, wenn man nicht die täglichen Todesfälle plottet, sondern die Summe aller Todesfälle seit 1. Oktober:

Corona-Tote seit 1. Oktober in Österreich 2020 und 2021

Entgegen allen anderslautenden Meldungen sterben im Herbst 2021 also viel weniger Menschen mit Corona als 2020.
Gleichzeitig liegen die Zahlen aller Toten, also ursachenunabhängig, 2021 höher als 2020:

Alle Toten in Österreich 2020 und 2021

(Der letzte Datenpunkt in KW 46 fällt mutmaßlich deshalb aus der Reihe, weil es für 2021 noch Nachmeldungen geben wird, für 2020 aber nicht, KW 46 liegt schließlich nicht einmal 3 Wochen zurück)

Der Artikel spekuliert über einige mögliche Ursachen, ohne zu einem Schluss zu kommen. Eine Möglichkeit diskutiert er aber ausdrücklich nicht:
Die Möglichkeit, dass die Impfung evtl. zwar die Zahl der Corona-Toten reduziert, aber dieser Effekt durch Tote wegen der Nebenwirkungen mehr als aufgehoben wird.

Übersterblichkeit 2021 ist unbestritten

Der Effekt einer Übersterblichkeit in 2021 gegenüber 2020 und noch mehr gegenüber allen anderen Vorjahren wird nicht nur aus Österreich berichtet, sondern z.B auch aus Deutschland und aus Großbritannien.

Für Deutschland entnimmt man dieselbe Tatsache einem Bericht des Statistischen Bundesamtes vom 30.11.2021:

Die Grafik zeigt, dass 2021 seit KW 16 die Sterblichkeit über allen Vorjahren 2017-2020 liegt mit Ausnahme weniger Sommerwochen, in denen 2021 die Hitzewelle ausgefallen ist, die in den Vorjahren regelmäßig zu einer erhöhten Sterblichkeit geführt hat. Die Grafik zeigt auch (rote Linie unten), dass die Übersterblichkeit 2021 insbesondere gegenüber 2020 nicht durch Corona-Tote erklärt werden kann. Das zeigen auch andere Datenquellen. Diese Zahlen waren nämlich 2020 und 2021 sehr ähnlich:

Corona-Tote Deutschland nach Johns-Hopkins-Universität

Wie kommt also die deutliche Übersterblichkeit 2021 zustande, wenn nicht durch Corona-Tote?

Noch deutlicher fällt die Übersterblichkeit in Schottland aus, vor allem in KW40-KW45:

Gesamtsterblichkeit in Schottland 2021 (rote Kurve) im Vergleich zu den Vorjahren

Auch in England und Wales lag die Sterblichkeit in KW46 16,9% über dem 5-Jahres-Durchschnitt, etwas mehr als in den Vorwochen, im Trend aber ähnlich.
Und auch hier ist die Übersterblichkeit nur zum Teil durch Corona-Tote zu erklären:

Die gesamteuropäische Sicht auf die regionale Übersterblichkeit von KW40-KW47 gibt es bei Euromomo:

Neben Österreich, Deutschland und dem Vereinigten Königreich fallen auch die Niederlande, Belgien, Slowenien, Ungarn, Estland, die Ukraine und zuletzt Spanien durch hohe Übersterblichkeit (mittelblaue oder dunkelblaue Färbung) auf.

Herzprobleme?

In keinem der oben verlinkten Artikel wird die Ursache der Übersterblichkeit in Österreich, Deutschland oder dem Vereinigten Königreich überzeugend geklärt.

Aber dem aufmerksamen Zeitungsleser fallen natürlich die vielen Fußballer, sonstigen Sportler und Normalos ein, die plötzlich und unerwartet irgendwo umfallen wie Christian Eriksen mit Herzproblemen. In der Berliner Zeitung gab es zum Beispiel eine lange Liste mit Fußballern, die auf dem Platz oder danach umgefallen sind. Manche sind wieder aufgestanden, andere haben aber zur Statistik der Todesfälle 2021 beigetragen. Und zu einer Übersterblichkeit geführt?

Und solche Fälle gibt es auch im Vereinigten Königreich nicht selten. Der Telegraph zählte 3 in einer Woche, vermied aber die Antwort auf die Frage nach der Ursache.
Dem britischen PoC, Ex-Fußballer und Sportkommentator Trevor Sinclair wurde kurzerhand die Sendung gekappt, als er nach einer möglichen Ursache für den Kollaps von John Fleck fragte:

Deshalb war er so frei die Frage nochmals selbst auf Twitter zu stellen und mehr als 10000 Likes einzusammeln:

„Jeder, mit dem ich über diese Herzprobleme von Fußballern spreche (die beunruhigenderweise zur Zeit häufiger aufzutreten scheinen), [will wissen], ob sie mit COVID-Impfstoffen zu tun haben oder nicht“

Britische Zeitungsberichte bestätigen inzwischen, dass es eine starke Zunahme von Herzproblemen in der Breite der Bevölkerung gibt. Von bis zu 300000 Fällen ist im ‚Evening Standard‚ die Rede:

„Bis zu 300000 Menschen stehen vor Herzkrankheiten wegen Stress-Störungen nach der Pandemie“

Die angegebene Ursache wirft Fragen auf:
– ist die Pandemie denn in UK schon vorbei? (In Deutschland nicht)
– warum traten diese Stress-Störungen erst 2021 auf und nicht schon 2020?
– und was ist mit der Frage von Trevor Sinclair nach einer anderen Ursache?

Und auch in Deutschland gibt es eine Häufung u.a. von Notfällen mit Herzproblemen:

Der RKI-Bericht dazu enthält u.a. folgende Grafik über das erhöhte Niveau von Herzkreislaufproblemen in Notaufnahmen ab Mai in 2021:

Einen ähnlichen zeitlichen Verlauf zeigen die Notaufnahmen aus neurologischen Gründen:

Herzprobleme durch Impfung

Dabei ist ein Zusammenhang zwischen der Corona-Impfung und Herzproblemen gerade junger Männer sehr wohl bekannt.

Das gilt sowohl für Großbritannien:

als auch für Deutschland:

„Allerdings sind auch nach der Impfung mit Biontech/Pfizer Fälle von Myokarditis oder Perikarditis aufgetreten, jedoch deutlich seltener. Betroffen sind vor allem junge Männer und männliche Jugendliche – warum es den Geschlechterunterschied bei dieser Nebenwirkung gibt, ist noch nicht geklärt“

Also grundsätzlich ist der Zusammenhang sehr wohl bekannt. Es könnte sich also lohnen, etwas genauer nach einem rein quantitativen Fehler zu suchen.

Fazit

  1. In einigen europäischen Ländern gibt es in 2021 eine markante Übersterblichkeit gegenüber den Vorjahren und auch gegenüber dem Pandemie-Jahr 2020
  2. In großen Medien und offiziellen Verlautbarungen gibt es zur Ursache zwar Rätselraten, aber keine überzeugende Antwort
  3. Ein Zusammenhang mit den 2021 gerade im Sport häufiger als normal zu beobachtenden Herzproblemen scheint auch zahlenmäßig naheliegend
  4. Ein Zusammenhang zu den in 2021 durchgeführten Corona-Impfungen ist tabu und wird nur von ‚Schwurblern‘ und unvorsichtigen Teilnehmern des medialen Betriebs zur Diskussion gestellt, aber nicht gerne diskutiert.

Nachtrag 6.12.2021
Sehr informatives, knappes Video über die deutschen Zahlen und die selektive Berichterstattung:

Zusammenfassung in einer Grafik:

und einem kurzen Text des ’subjektiven Studenten‘:
Die prozentuale Übersterblichkeit in Deutschland nimmt von Woche zu Woche zu.
Im letzten Jahr gab es zu dem Thema (selber Zeitraum) zig Artikel – damals ca. 8%.
Heute liest man nichts dazu. Jemand eine Idee warum?

Der Blogger Peter F. Mayer hat heute einen Beitrag über die dubiose Erklärung des „Evening Standard‘ durch das ‚postpandemic stress disorder‘ veröffentlicht:
Postpandemische Belastungsstörung soll Impfschäden vertuschen

Gestern schrieb ich, dass der Zusammenhang zwischen der Impfung und Herzproblemen und damit der Sterblichkeit eine rein quantitative Frage sei, also keine des Ob, sondern nur des Wieviel.
Heute bestätigt ein Artikel der Frankfurter Rundschau, dass Bewegung in der Sache jederzeit möglich ist:

Die dramatische Bebilderung eines Problems, das immer noch klein geredet wird, finde ich außerdem problematisch.
Offensichtlich werden die Leser mit einem Problem aufgeputscht, das einerseits verharmlost wird, von dem aber hinterher niemand behaupten kann, er habe davon nichts wissen können, weil er gar nicht darüber informiert wurde. Strategie einer anderen Art von Spannung!

Der Autor Alex Berenson behauptet, die Impfung würde auch in Schweden eine Übersterblichkeit verursachen. Die Impfquote ist dort etwas höher als in Deutschland oder Österreich. Allerdings lässt sich diese im Vergleich zu den oben diskutierten Ländern bei Euromomo praktisch nicht erkennen:

Das Problem scheint also wesentlich weniger ausgeprägt bis kaum relevant zu sein, aus welchem Grund auch immer.

Nachtrag 9.12.2021
Das statistische Bundesamt hat die Sterbefallzahlen am Dienstag aktualisiert. Das Problem besteht in KW 47 unvermindert fort. Die Übersterblichkeit ist durch Corona-Tote nicht erklärbar:

Ganz besonders deutlich wird das im direkten Vergleich mit demselben Zeitraum in 2020 (rot gestrichelte Kästen) und mit farblicher Markierung der Flächen von Über-(rot) und Untersterblichkeit (grau) gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2016-2019:

Nachtrag 15.12.2021
Wenn eine Information ein großes Publikum erreicht und für Zweifel an einem offiziellen Narrativ weckt, muss ein ‚Faktencheck‘ her, der die Fakten in ein besseres Licht rückt. In ganz wichtigen Fällen kommt der von der Tagesschau:

Wie es in einem solchen Faktenfick leider häufig vorkommt, ist der wissenschaftlich dünn und logisch ungenügend. Alle Einzelargumente laufen darauf hinaus, dass ein Zusammenhang zwischen Impfung und häufigeren Herzkreislaufproblemen nicht nachgewiesen sei oder nicht zwingend, weil es auch andere mögliche Ursachen oder Zufälle gäbe. Die Nichtnachweisbarkeit, sofern man sie denn akzeptiert, beweist aber keinesfalls die Nichtexistenz eines Zusammenhangs („Es gibt keinen Zusammenhang“).
Auch in den Detailanalysen stecken zahlreiche Fehler und Lücken. So argumentiert z.B. der Kardiologe Stephan Baldus, dass der Anstieg der Herzprobleme im Mai zeitlich nicht zur Impfung von jüngeren Männern passt und zur Myokarditis, die diese auslösen kann. Das mag stimmen, aber niemand hat behauptet, dass diese Notfälle vor allem bei jüngeren Männern auftreten und immer auf eine Myokarditis zurückzuführen sind. Schnelle Herzinfarkte auch bei älteren Männern und Frauen zählen da nämlich auch dazu:

Dann passt das nämlich zeitlich sehr gut, wovon dieses „überspezifische Dementi“ ablenkt.

Die Übersterblichkeit hat sich übrigens in KW 48 weiter verschärft: auf 28% gegenüber dem Medien der Jahre 2017-2020.

Nachtrag 4.1.2022
Aus unerwarterer Ecke gibt es jetzt Zahlen dazu auch aus den USA, und die sind brutal. Der Chef eines regionalen Lebensversicherung hat erklärt:
„(Versicherte) Todesfälle bei Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahren sind 2021 um 40% gestiegen“
Dazu sagt er noch:
“Um ihnen klarzumachen, wie schlimm das ist: ein 3Sigma- oder Einmal-in -200Jahren-Ereignis wäre ein Anstieg um 10% im Vergleich zu vor der Pandemie…Deshalb sind 40% ganz außerhalb von dem, was man je gehört hat“