Der Volksentscheid für einen noch schärferen Klimaschutz in Berlin ist gescheitert. Aber wie und warum eigentlich wurde der Klimaschutz für die Politik so wichtig, dass das eine kleine Katastrophe für sie ist?
‚Mission accomplished‘
Vor 20 Jahren, ab dem 20.03.2003, lief der Krieg der ‚Koalition der Willigen‚ gegen den Irak (mit dabei waren Polen und die Ukraine).
Schon am 1. Mai verkündete US-Präsident George W. Bush ‚mission accomplished‘, das erfolgreiche Ende des Krieges:
Ressortleiter Außenpolitik
der Süddeutschen Zeitung war von 2000 bis 2020 Stefan Kornelius. Er gehörte vor und nach Kriegsbeginn zu den eifrigsten deutschsprachigen Verteidigern des Krieges. Insbesondere geißelte er heftig die deutsche Weigerung, das Kriegsnarrativ zu unterstützen und mindestens nachträglich zu legitimieren. Dieses hohe Engagement wurde mit einem Preis gewürdigt:
Interessanterweise sind seine vielen Kommentare aus dieser Zeit heute bei der Süddeutschen Zeitung online nicht mehr zu finden. Das gilt selbst für den preisgekrönten Leitartikel, der sich aber andernorts noch nachlesen lässt: „Die Kunst der Kriegsvermeidung“ oder hier in der Wayback-Maschine.
Selbst eine einfache SZ-Chronik der desolaten deutsch-amerikanischen Beziehungen, die inhaltlich erkennbar aus dem Jahr 2003 selbst stammt, trägt heute ein Änderungsdatum von 2010. Ganz offensichtlich hat die Süddeutsche Zeitung hier massiv ihre Artikel überarbeitet und versteckt.
Die hohe Sichtbarkeit von Kornelius in der Causa Irak wurde später peinlich:
„Eliten“ meint in diesem Auszug aus Kornelius‘ Wikipedia-Artikel etwas diskreter US-Eliten.
Mission Klima
Irgendwann 2006 zeichnete sich allgemein ab, dass die ‚Mission accomplished‘ gescheitert war:
Was braucht eine Supermacht, wenn eine Mission so bitter gescheitert ist?
Was brauchen eine Zeitung und ihr Star-Journalist Außenpolitik? Eine neue Mission und ein neues Gesicht.
Und diese kamen prompt, aber völlig überraschend, schon 2007 mit einem Oscar und einem Friedensnobelpreis:Schon im Mai desselben Jahres war Al Gore einer der einflussreichsten Denker für die Süddeutsche Zeitung gewesen (4 Plätze hinter Klaus Schwab übrigens).
Aber im Dezember erst war die Sache so rund, dass im selben Heft des SZ Magazins nicht nur ein Jubel für die neue Mission, sondern auch noch ein Fußtritt für die alte, gescheiterte Platz fand:
Der Antiamerikanismus bekommt neben allem Jubel immer auch seinen Platz im Heft, und sei es nur als Stilmittel.
Stefan Kornelius aber hat im selben Jahr auch noch ein Buch geschrieben, um der neuen Mission die nötige Seriosität und „intellektuelle Tiefe“ zu geben:
Das mit der intellektuellen Tiefe ist nicht ganz gelungen: was soll ein Ressortleiter Außenpolitik schon inhaltlich zu einem naturwissenschaftlichen Thema beitragen?
Jedenfalls war Al Gore ein ganz toller Mensch und hatte eine Mission für die ganze Menschheit, die helfen konnte, die Mission accomplished zu vergessen.
Es ist für eine Supermacht lebenswichtig, eine Mission für die ganze Menschheit zu haben, eine moralische noch dazu. Deshalb wurde Klimaschutzpolitik ab spätestens 2010 unantastbar, da wichtiger Teil der Außenpolitik.
Neuere Baustellen der Außenpolitik
Die journalistische Arbeit eines preisgekrönten Ressortleiters Außenpolitik endet natürlich nicht mit einem solchen heiklen Missionswechsel, sondern sie geht immer weiter.
Jüngst musste Stefan Kornelius an der Ostseefront eingreifen und ‚Verschwörungstheorien‘ entgegentreten, die ein wesentlich berühmterer Fachkollege verbreitet hatte:
Kerngeschäft. Alltagsgeschäft.
Eher ungewöhnlich und schwerer nachvollziehbar war, dass sich Kornelius im Jahr 2020 und 2021 in die Corona-Politik einmischen musste:
Diese kleine Auswahl (Kornelius hat Dutzende von Artikeln und Vidos zum Thema veröffentlicht) zeigt tatsächlich, dass Corona und auch die Impfung (Kornelius: „Das politische Medikament“) ein Thema der Außenpolitik waren.
Das ist nun für dieses Blog keine Überraschung, denn wir hatten uns schon im März 2020 gewundert, was denn Klima- und Terror-Experten in das Pandemie-Thema verschlagen hat. Und etwas später im Jahr hatte sich tatsächlich gezeigt, dass auch der Terror-Experte in Wahrheit ein Außenpolitik-Experte war.
Mit Hilfe der fleißigen Arbeit von Stefan Kornelius hat sich das erneut bestätigt: Terror, Klima und Corona gehören zum Werkzeugkasten der Außenpolitik; der transatlantischen Außenpolitik, für die Stefan Kornelius mit Auszeichnung schreibt.
Eine kleine Auswahl transatlantisch befeuerter Lügen:
– Seuchen entständen ursächlich durch „neuartige Erreger“ und könnten durch „Impfungen“ abgewendet oder wenigstens gemildert werden.
– Migration sei grundsätzlich gut und wünschenswert
– Chemische Pharmazie brächte immer Gesundheitsfortschritte
– Fortschritt wäre immer besser als Bewahren oder Rückschritt (Irrtümer müssen beibehalten und damit eben ausgehalten werden, „Kollateralschäden“ sind halt Pech)
– Bildung wäre am Besten als Indoktrination der Form „follow the science“ und anerzogene Autoritätsgläubigkeit und nicht als Schulung der Kritikfähigkeit und Hinterfragung zu leisten
– Strom (E-Mobilität, „smart home“, Vernetzung und Digitalisierung, Kernkraft, resourcenfressende Solar- oder Windkraft, …) sei die Lösung für die aktuelle Wirtschafts-, Gesellschafts- und Technologie-Krise
– es gäbe gute und schlechte Kriege
– Autoritäten und Entscheider würden immer nur unser Bestes wollen und anstreben
– CO2 sei in kleinsten Konzentrationen schädlich
– Feuer, Verbrennung sei immer schädlich und müsse für Privatleute verboten werden
…
neu kommt jetzt: Kernkraft sei doch nicht schlecht, insbesondere Gates-Kernkraftwerke seien niedlich, umweltfreundlich, sicher, „klimaneutral“ und es gäbe keinerlei Entsorgungsprobleme
… und eine verbildete Gesellschaft wie hier im „Westen“ wird immer den neuen Lügen aufsitzen müssen – und die alten immer weiter glauben, da ständig in den Großmedien durchdekliniert und ausbuchstabiert.
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Aufschlussreicher Beitrag vom bayrischen Fernsehen
Gruß von Wolf_Zonen …
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