Annalena Baerbock gilt vielen als dumm, sehr dumm sogar. Gerade in technischen, besonders energietechnischen Fragen glänzt sie immer wieder mit Nichtwissen oder Falschverstehen auf erlesenem Niveau. Dieser Beitrag will den Blick zurücklenken auf eine Episode, in der sie nach der Ansicht des Autors sehr schlau agiert hat. Dabei wurde ihr damals ihre öffentliche Äußerung auch als sehr dumm ausgelegt:
Es ging vor gut 3 Jahren um Angela Merkels (eigentlich) erschreckende Zitteranfälle. Annalena Baerbock erklärte, die kämen auch vom Klimawandel: „Auch bei der Bundeskanzlerin wird deutlich, dass dieser Klimasommer gesundheitliche Auswirkungen hat“
Diese besonders merkwürdige war nur eine von vielen unsinnigen Erklärungen, die einer rationalen Analyse niemals standhielten, wie ich damals schon in einem Blog-Beitrag beschrieb:
Ganz schön doof von Baerbock, oder? Ich denke: Nein!
Was war denn da genau mit Z.?
Schauen wir uns doch mit eigenen Augen nochmals die schlimme Szene an, wie Merkel an jenem 18.6.2019, einem Dienstag, ganze 10 Tage vor Baerbocks öffentlicher Erklärung, zitterte:
Merkel zittert. Neben wem?
Merkel zitterte nicht nur, sondern sah auch an Gesicht und Haaren sehr schlecht, sehr malad aus. Die Höchsttemperatur in Berlin an jenem Tag betrug übrigens nicht mehr als 30°C. Das Video zeigt auch einige Personen in der Umgebung die sehr interessiert und besorgt auf die Kanzlerin schauen. Der wichtigste Punkt aber ist die Person neben Merkel: der neue Präsident ausgerechnet der Ukraine, Wolodymir bzw. Wladimir Zelensky, war zum Antrittsbesuch gekommen. Zufälle gibt’s!
So eine Kanzlerin weiß deutlich mehr als unsereiner, z.B. über Konflikte im Hintergrund und über Risiken und Krisen, die in den nächsten, sagen wir 2-3, Jahren virulent werden könnten. Zelensky war übrigens nicht Merkels Favorit bei der Wahl im April 2019 gewesen. Der Spiegel hatte sogar über eine Einmischung in den Wahlkampf zugunsten des Amtsinhabers Poroshenko spekuliert: „In kaum einem Konflikt hat sich die Kanzlerin so engagiert wie in der Ukraine…Poroschenko war in all dem Chaos Merkels Gesprächspartner und Fixpunkt in Kiew. Mischt sich Merkel mit dem Empfang des Präsidenten nun in den ukrainischen Wahlkampf ein?„
Und nun stand Angela Merkel neben Zelensky, den sie mit soviel Einsatz verhindern wollte – und zitterte wie Espenlaub. War die Angst vor der Zukunft so groß? War diese Angst aus heutiger Sicht nicht sehr berechtigt, Merkel also sehr hellsichtig – vom (heutigen) Ende her denkend? Dachte Merkel vielleicht sogar an die scharfe Warnung ebenfalls im SPIEGEL, die ihr im Namen des künftigen, ups, heutigen US-Präsidenten Joe Biden genau einen Monat früher zugestellt worden war:
Eine treffsichere 3-Jahres-Prognose!
So ist es ja auch gekommen. Ich hatte den SPIEGEL-Titel damals (aus heutiger Sicht wohl ganz gut) verstanden als:
Solche Gedanken lagen damals natürlich den meisten Menschen fern. Und das sollte auch so bleiben. Deshalb ventilierten Medien absurde Erklärungen für Merkels Zittern: alles außer die nackte Angst war als Erklärung akzeptabel. Und Annalena Baerbock steuerte ihren Teil dazu bei: „Der Klimawandel ist schuld“. Das war so schön absurd. Da konnte man sich so wunderbar aufregen über Baerbocks Geschwätz und von der ganz offensichtlichen Dramatik in Merkels psychischem Zustand ablenken lassen. Baerbocks Beitrag war sehr wertvoll, sehr schlau. Den könnten sich sehr schlaue Leute ausgedacht haben, damit das Eigentliche in Vergessenheit geraten konnte: Die angedrohte, sich ankündigende Finsternis.
Kreise schließen sich
Auf dem Foto von Baerbocks Auftritt vor der Bundespressekonferenz sind noch zwei Herren links und rechts zu sehen: Winfried Kretschmann hat sich seither als Corona-Hardliner profiliert. Und von Corona führen schon von Anfang auch personelle Spuren in die Außenpolitik. Toni Hofreiter, Ex-Kriegsdienstverweigerer, hat sich in diesem Jahr besonders prominent für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine eingesetzt.
Im rechten Teil des politischen Spektrums hat niemand Merkels Zittern mit dem Klimawandel erklärt, sondern wahlweise mit ihrem Hass auf Deutschland oder ihrem schlechten Gewissen, die beide durch das Abspielen der Nationalhymne aktiviert worden seien, auch bei den beiden späteren Wiederholungen dieses Zitterns. Die Wirkung solcher Erklärungen lenkt ähnlich wie die von Baerbock ab vom Blick auf das Eigentliche, der existenziellen Angst von Angela Merkel vor dem, was sie da schon kommen sah. Wenn das so ist, war die Intelligenz von Angela Merkel in den Wochen von 2019 sehr groß und nicht mit der Schläue von Annalena Baerbock zu verwechseln.
Kreiß war Co-Autor einer grünen Studie über ‚geplanten Verschleiß‘
Der Wikipedia-Eintrag über Christian Kreiß ist (Stand heute) auch gar nicht mal so negativ und durchaus tauglich für eine erste Information.
Der Kreiß seiner Bücher
Die oben erwähnte Studie für die Bundestagsfraktion der Grünen war die Grundlage für das Buch über geplanten Verschleiß:
Die rechts neben dem Buchcover zitierte Inhaltsangabe und Rezension gibt ganz gut Auskunft über das Buch. Eine kritische Reszension gab es in der FAZ (hinter Paywall) , in der Süddeutschen Zeitung auch. Natürlich ist es schwer beweisbar, dass der Verschleiß geplant ist, aber es ist naheliegend, und dass immer mehr Produkte schwer oder gar nicht zu reparieren sind, ist eine Tatsache. Wollen wir das? Ich nicht. Wie kommt man wieder raus: schwierig. Aber durch Initiative von unten eher als durch Regelungen von Oben. Vielleicht geht das auch nur in einer schweren Krise?
Ich habe selbst zwei Bücher von Kreiß gelesen. Zunächst das Mephisto-Prinzip: Im Youtube-Kanal einer Fürstenfeldbrucker Sozialinitiative hat Christian Kreiß sein Buch selbst vorgestellt:
In der Ökonomie und in größeren Zeitungen ist das Buch praktisch gar nicht zur Kenntnis genommen worden.
Gegen den Neoliberalismus
Es fällt auf, dass dieses Buch fast ausschließlich in sozialen, christlichen, ökologischen und lokalen Medien vorgestellt und (positiv) besprochen worden ist. Das passt zu meinem Verständnis der Ideen, die in dem Buch enthalten sind: Kreiß zeigt sich als christlich (protestantisch: Luther wird in dem Buch oft zitiert) geprägter Kritiker des ungezügelten (Finanz-)Kapitalismus.
Er ist aber kein bewusster Sozialist/Zentralplaner, sondern ein in ihrer Praxis und Theorie kundiger Anhänger einer (menschengerechten) Marktwirtschaft. Als solcher sah er die globale Wirtschaft (und Gesellschaft!) 2019 kurz vor einem Abgrund stehen, den er auf die Zersetzung von Anstand und Moral durch die entfesselte Ökonomie zurückführt. Diese seien Grundlage für eine funktionierende Marktwirtschaft. Da die Entfesselung der Ökonomie das Programm des Neoliberalismus ist, ist Kreiß ein christlich-sozial-grün orientierter Gegner des Neoliberalismus.
Das zweite und hochaktuelle Buch von Kreiß, das ich gelesen habe, beschäftigt sich mit gekaufter, also korrupter Wissenschaft:
Das ist natürlich eine bemerkenswerte Tatsache: Lütge steht also in der Corona-Politik auf derselben Seite wie Kreiß: gegen den Lockdown und eine nicht diskursbereite Politik. Andererseits löscht Facebook angeblich Coronapolitik-kritische Kommentare und profitiert (gemeinsam mit anderen Tech-Konzernen) von der Corona-Politik. Das bedeutet nach dem ersten Anschein, dass Lütge von Facebook doch wesentlich unabhängiger ist, als Kreiß vermutet hatte. Die Welt scheint wesentlich komplexer zu sein, als es allzu einfache Zeichnungen der Frontlinie suggerieren. Davon nehme ich mindestens mit, dass sich unsere Welt (und das Denken über sie) in einem tiefen Umbruch befindet, in dem alte Gewissheiten und Fronten rasant verfallen. Christoph Lütge kritisiert inzwischen nicht nur den Lockdown, sondern auch die Instrumentalisierung der Wissenschaft durch die Politik:
Im Cicero-Interview kritisiere ich die fortwährende Indienstnahme der Wissenschaft durch Politik und die Unterdrückung abweichender Auffassungen – so manche haben sich im Nachhinein als richtig herausgestellt. Wissenschaftler müssen allerdings auch bereit sein, Druck auszuhalten. https://t.co/wzARuQ8ei0
Kreiß hat viel geschrieben. Die Stoßrichtung der Titel ist ähnlich wie in den beiden, die ich selbst gelesen habe:
Ein Werbeverbot sehe ich allerdings auch kritisch: Es gibt immer wieder gute Ideen. Warum sollte man für die nicht werben dürfen? Wer entscheidet, ob Werbung berechtigt ist oder nicht? An dieser Stelle kann die gute Absicht sehr leicht in Zwangsbewirtschaftung umschlagen. Aus der richtigen Analyse eines Problems, hier einem erkennbaren Übermaß von unehrlicher Werbung, folgt nämlich noch lange keine Lösung. Entscheidend wäre, dass Menschen Werbung sehr viel kritischer betrachten. Ich vermeide schon lange Produkte, für die zu viel geworben wird: schließlich kostet Werbung viel Geld, und der Aufwand, der in die Werbung geht, kann nicht mehr für Herstellung und Qualität des Produkts ausgegeben werden.
Fazit
Ich finde die Kritik von Christian Kreiß in vielen Punkten nachvollziehbar und gerechtfertigt. Mit seinen Büchern positionierte sich Christian Kreiß jedenfalls langfristig nicht als rechts, sondern eher als links, vielleicht sogar „links-grün“, wie das rechte Feindbild heißt. Einerseits wäre ich sehr dankbar, wenn sich nach Jahren wieder eine moderat linke Politik herauskristallisieren könnte, die für mich wieder wählbar ist. Richtige Fragen und berechtigte Kritik garantieren aber andererseits noch keine richtigen Antworten. Christian Kreiß ist ein gut informierter und streitbarer Kopf. Ich werde bis zur Bundestagswahl weiter darüber nachdenken, ob ich die Basis und ihn wählen und verstärkt für sie werben soll. Die Freien Wähler und andere sind weiter im Rennen, u.a. mit der Kritik von Hubert Aiwanger an Impfpflicht und Impf-Apartheid. Es bleibt unübersichtlich und schwierig zu erkennen, für welche Politik einzelne Akteure wie Kreiß wirklich stehen und in welchem Ausmaß sie Recht haben und etwas in einer Richtung bewegen wollen und können, die ich unterstützen will.
Es ist Zeit, von dem nichtendenden Trauerspiel um Annalena Baerbocks geschönten Lebenslauf und ihr schlechtes Buch zu den Sachthemen zurückzukehren. Weil das an sich weniger lustig ist, nimmt zunächst der Kabarettist Helmut Schleich ihre grünen Ideen zur Außenpolitik in kurzweiligen 1,5 Minuten aufs Korn:
Nachtrag 12.04.2022 Nun ja, das Video wurde privatisiert, aber es gibt die öffentlich-rechtliche Version noch hier und andere Kopien:
Nachtrag 27.1.2023 Merkwürdig, alle Videokopien bei Youtube sind entweder gelöscht oder gesperrt. Hier gibt es noch eine Kopie:
mein Lieblingstext unter den #allesdichtmachen-Videos kommt von Hanns Zischler, sowohl was die Form als auch was die Inhalte betrifft.
Ihm ist ein wunderbarer Text gelungen: „Ich bin, aber auch manchmal nicht😀, Schauspieler…“
„…ich distanziere mich von morgens bis abends. Ich nehme Abstand“
Er wusste offenbar genau, was folgen würde, und hat es gleich in seinen Text eingebaut. Damit ist er fein raus und hat doch viel von dem gesagt, was zu sagen war.
Warum diese Distanzierung inzwischen „von morgens bis abends“ stattfinden muss, macht Markus Gläser mit Text und Kameraführung sichtbar:
Der Sprecher hat seine „Ecke“ gar nicht unter Kontrolle. Sie wird ihm von außen zugewiesen und er muss sich dort hinbewegen, wo der „Kameramann“ (bzw. die aktuelle Kamera) ihn haben will, sonst fällt er raus – aus der Wahrnehmung.
Abschied von Überzeugungen
Die szenische Illustration der „rechten Ecke“ bringt das auf den Punkt, was Rainer Mausfeld vor mehr als einem Jahr analysiert und prognostiziert hat: Durch geeignetes Framing lässt sich der ‚Kampf gegen Rechts‘ gegen absolut jede Art von Opposition instrumentalisieren:
Mausfeld schreibt: „Zugleich dient die durch eine Verwendung bedeutungsleerer, doch effektstarker Worthülsen hervorgebrachte politische Diskursvermüllung – der gegenüber sich jedes altmodische Reden über fake news nur noch als lächerlich erweist – einem weitergehenden machtstrategischen Ziel. Es geht nämlich um das machtstrategisch sehr viel tiefere psychotechnische Ziel, bei der Bevölkerung – in Hannah Arendts Worten – grundsätzlich die Befähigung zu blockieren oder zu zerstören, überhaupt irgendwelche Überzeugungen ausbilden zu können„
Das Buch ist 2019 erschienen und wusste also noch nichts von der neuartigen Corona-Angst! (Ich halte Rainer Mausfeld für einen sehr guten Analytiker zu Themen wie ‚Angst und Macht‘, würde diese Analyse aber nie auf ‚kapitalistische Demokratien‘ einschränken, weil sie in allen Gesellschaften eine Rolle spielen, insbesondere auch in sozialistischen)
Ziel ist es dabei, dass Untertanen jeder Wendung der Regierungspolitik folgen, ohne sich auch nur daran zu erinnern oder gar zu stören, dass ihnen die Regierung früher das Gegenteil ihrer heutigen Entscheidung als richtig verkündet hat. Nehmen wir beispielsweise diese Gegenüberstellung von 1989 und 2021:
Völlig unabhängig davon, ob jemand an das Freiheitsversprechen von 1989 geglaubt oder es für das Instrument einer neuen (unwillkommenen) Herrschaft gehalten hat, ob er also damals rechts oder links war, kann er eigentlich erkennen, dass sich die realexistierende Bundesrepublik im Jahr 2021 von diesem Freiheitsversprechen endgültig emanzipiert hat. Und er könnte deshalb die Herrschenden und die Mituntertanen auf den Verlust der (versprochenen) Freiheit hinweisen und auf die Rückkehr zu einer offeneren Form der Diktatur. Genau das gilt es aber im Sinne der Legitimation der neuen Herrschaft zu verhindern. Zu diesem Zweck muss die sich rein logisch aus der Bedeutung der Sprache ergebende gemeinsame Einsicht in den Verlust der Freiheit von Rechten und Linken als Gefahr bekämpft werden. Zu diesem Zweck wird jetzt jede Anhänglichkeit an die alte Freiheit, Bewegungsfreiheit, Berufsfreiheit, Meinungsfreiheit, als „rechts“ geframet, selbst wenn sie von lebenslangen Linken kommt. Die Begriffe „rechts“ und „links“ haben also ihre Bedeutung eingebüsst und werden reine Machtinstrumente im Meinungskampf. Freiheit ist immer rechts und in typisch Orwell’scher Manier bedeutet gleichzeitig der linke Wert der „Solidarität“ nichts anderes mehr als Gehorsam gegenüber der Regierung.
Der Lack ist ab
Wie offen auf Kritik (woran auch immer) inzwischen die offene Drohung mit der Keule der gesellschaftlichen und beruflichen Vernichtung folgt, hat Politiker (SPD) und Rundfunkrat Garrelt Duin deutlich gemacht:
Wer so gegen Regierungspolitik spricht, muss seine Arbeit für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk verlieren! Das ist offensichtlich DDR, ganz unabhängig davon, ob man die DDR für eine üble Diktatur (alt-rechts) oder für ein nicht perfektes, aber im Prinzip gutgemeintes Staatswesen (alt-links) hält. Die Einsicht in die Strukturgleichheit der DDR und der heutigen BRD ist gar nicht mehr von der Hand zu weisen: auch in der DDR gab es immer noch Regimetreue, die die Bestrafung (Ausbürgerung) Biermanns als zu hart empfanden. Sie konnten das zunächst auch noch sagen, bis sie sich entscheiden mussten, was sie opfern wollten: den Dissidenten oder ihre Existenz IM Staat.
Der Druck ist derselbe und die Konsequenzen auch: drinnen oder draußen. Und deshalb wird auch die überwältigende Zustimmung für eine Politik, die die Macht hat, kaum ausbleiben:
Nachtrag 16.5.2021 Die extreme Berichterstattung (um nicht ‚Hetze‘ zu sagen) über #allesdichtmachen ist dem Tagesspiegel böse nach hinten losgegangen. Das zeigte schon dieses Mea Culpa im Tagesspiegel selbst: „Wir haben ihn mit Äußerungen aus diesen Auftritten zitiert und diese als ‚antidemokratisch‘ bezeichnet. Dieser Begriff ist durch Brandenburgs Äußerungen nicht gedeckt. Online haben wir das korrigiert. Zudem haben wir Paul Brandenburg vor der Publikation nicht um eine Stellungnahme gebeten – eigentlich ein journalistisches Muss“ Ein Rückblick in Meedia bestätigt diesen Eindruck:
Im Tagesspiegel ist ein Artikel gegen #allesdichtmachen erschienen. Unter den Autoren ist Julius Geiler, der mir bereits im Zusammenhang mit der Demonstration von Leipzig als jorunalistischer Hetzer und Schlägertyp aufgefallen ist: Tageshetze spiegelt. Es ist einigermaßen lustig, dass sie ausgerechnet den Clip von Hanns Zischler (s.o.) in den Artikel eingebettet haben, der mir so gut gefällt.
Nachtrag 25.04.2021 Einer der Köpfe der Aktion, Dietrich Brüggemann, hat ein Interview gegeben. Sehr klar und lesenswert: –Ich habe damit gerechnet, dass sie (die Aktion) missverstanden wird. ✅ –Dass hier eine privilegierte Situation kritisiert wird, indem wir sie spielerisch einnehmen und satirisch so überhöhen, damit jeder merkt, dass das bescheuert ist ✅ –Wir haben eine gewisse Anzahl an Toten, die akzeptieren wir, nur Corona-Tote akzeptieren wir nicht ✅ –Wir haben ein schizophrenes System aus zwei Regelwerken, und das führt dazu, dass wir uns absurden Regeln unterwerfen und uns etwas vorlügen und uns als Gesellschaft in eine Zwangsjacke stecken, was zu psychischen Verrenkungen führt ✅ -Es ist nicht die Aufgabe von Schauspielern, Musikern, Künstlern, Lösungen zu präsentieren ✅ –Es gibt eine Gruppe von alten, erprobten Medizinern um einen gewissen Matthias Schrappe. Die schreiben ein Thesenpapier nach dem anderen, wie man das alles anders und deutlich besser machen könnte ✅ –In den Medien gibt es schon ein bisschen Widerspruch, aber es bleibt vollkommen wirkungslos. Ein Widerspruch bis zum gewissen Grad ist vollkommen okay, aber wenn man dann zu laut wird oder zu grell, dann wird aufgeheult. Dann gibt es einen unglaublichen Shitstorm. Deswegen ist es tatsächlich so, dass sich Leute nicht trauen, ihre Meinung zu sagen ✅ –Das, was ich für sinnvoll hielt, war fast immer eher links. Auch in dieser Situation tue ich, was ich für richtig halte ✅ –Die Diskussion, wie viel Lockdown verhältnismäßig ist und wie viel wir kaputt machen in unserer Gesellschaft – das kann man doch nicht der AfD überlassen. Und den Prozess dann stigmatisieren und jedem, der protestiert, sagen: „Du vertrittst jetzt hier AfD-Positionen.“ Das ist doch totalitär. Damit ist das ganze Thema im Keim erstickt ✅ –Aber generell und in der Gruppe kann ich Ihnen sagen, dass so ein Shitstorm gar nicht so leicht auszuhalten ist. Das macht die Leute wirklich fertig. Teilweise kriegen sie Morddrohungen –Von einigen Leuten, deren Videos nicht mehr online sind, weiß ich, dass die komplett hinter der Aktion stehen und das wahnsinnig wichtig finden, aber die Kinder werden bedroht und sie möchten das Video deswegen erstmal nicht mehr online haben –Unser Ansatz war, dass wir den Diskursraum wieder aufmachen, und das ist geglückt, es wird drüber geredet ✅ –Dass viele Millionen Menschen in diesem Land die Welt nicht nicht mehr verstehen und die Maßnahmen in dem Ausmaß auch nicht mehr mittragen wollen. Dass wir damit auch eine Wahrheit ausgesprochen haben ✅ –Dass jede Menge Heuchelei und Selbstbetrug im Spiel sind, auch von Seiten der bessergestellten Klasse, die auf Twitter die Lufthoheit hat ✅ -Interviewer: Prallt die Kritik, der sogenannte Shitstorm, an Ihnen weitgehend ab? Immerhin kann sowas in Zeiten von „Cancel Culture“ auch ganz schnell berufliche Probleme mit sich bringen ✅ – Aber diese Hassattacken auf Leute, wie man auch bei Hendrik Streeck seit einem Jahr beobachten kann die Schärfe, der Tonfall, der totalitäre, einseitige Vernichtungsfuror, der sich ihm gegenüber breit macht der drängt das ganze Land in eine Richtung, in der ich nicht sein möchte ✅ –In der Presse steht wenig davon, aber wenn man ein paar internationalen Wissenschaftlern auf Twitter folgt, dann sieht man da schon einiges. Wenn man das in Deutschland sagt, wird man wieder gleich als Querdenker beschimpft. Und das ist ein bisschen schwierig ✅ –Der hat für die Verantstaltungszenen gesprochen. Hat das irgendwas gebracht? Hat das irgendwen interessiert? Niemanden, der etwas zu sagen hat ✅ Helldeutscher Kopf:
Nachtrag 24.4.2021 Interessant zu verfolgen und zu dokumentieren, wer eine besondere Freude an Widerrufen auszuleben hat:
„Was einmal gedacht wurde, kann nicht zurückgenommen werden“ (Friedrich Dürrenmatt)
Auch Garrelt Duin hat inzwischen widerrufen, aber nicht alles:
Andererseits ist ganz klar, dass nicht alle Polizisten mit diesem Vorgehen einverstanden ist. Dazu der Einsatzleiter der Stuttgarter Polizei bei einer Anti-Corona-Demonstration:
„Wir müssen also sehr hellhörig werden, wenn das Grundgesetz zur rein taktischen Waffe in der politischen Auseinandersetzung eingesetzt – in Wirklichkeit aber versucht wird, die Grundrechte auszuhebeln. Darum ist es ein Segen, dass die Grundrechtsartikel der „Ewigkeitsformel“ unterliegen: Sie dürfen in ihrem ‚Wesensgehalt (nicht) angetastet werden‚ (Art. 19 Abs. 2 GG)“ Das gilt eigentlich in jeder Richtung!
Nachtrag 21.4.2021 Heute in Berlin waren die Freunde des Grundgesetzes wieder im Einsatz:
Straße des 17. Juni
Nachtrag 22.4.2021 Beinahe wäre ich noch auf ein Video hereingefallen, auf dem ein böser Polizist eine nette alte Dame zu Boden wirft, natürlich grundlos. Aber dem war nicht ganz so:
Das Video mit der älteren Dame, die von einem Polizisten niedergerungen wird, wird gerade unter Polizeigewalt getaggt. Klar, ist ja heftig. Wieso sie allerdings auf die Idee kommt, dem Beamten eine pfeffern zu wollen, weiss wohl nur sie. In so einer Lage nicht sehr klug. #b2104
Diese wesentliche Zusatzinfo habe ich bei Tichys Einblick gefunden. Also immer schön kritisch bleiben! In alle Richtungen! Man will uns hemmungslos aufhetzen, beide Seiten. Dass die Ermächtigungen für die Bundesregierung überflüssig und gefährlich sind, bleibt davon aber unberührt.
Nachtrag 6.5.2021 Der pensionierte Richter Dr. jur. Manfred Kölsch äußert seine Ansicht zu den Vorgängen in Deutschland:
(Nachtrag 22.6.2021: wie so oft wurde das Video von Manfred Kölsch auf Youtube gelöscht. Hier gibt es noch eine Version:
Nachtrag 24.5.2021 Norbert Häring hat mit Sascha Wolf gesprochen und einige Hintergründe zu der Grundgesetzvorlesung in Dresden zusammengetragen. Die wichtigsten Punkte: – Gegen Sascha Wolff, der in Dresden das Grundgesetz vorgelesen hat, läuft kein Verfahren. – Wolff will zivil-und strafrechtlich gegen die Polizisten vorgehen, die ihn zu Boden gebracht haben – Die offiziellen Stellungnahmen der Polizei sind widersprüchlich und verraten eine gewisse Distanzierung von den NRW-Kollegen, die für die Aktion verantwortlich waren
Nachtrag 5.8.2021 Die zunehmend alltäglichere und unverhältnismäßigere Gewalt durch die Polizei auf Demonstrationen ist jetzt am 1.8. in Berlin eskaliert:
Den jungen Mann mit blutverschmierten Armen und Gesicht auf dem letzten Foto sieht man am Anfang dieses Videos mit verbundenem Kopf wieder:
Hier ein Augenzeugenbericht von Prof. Jörg Baberowski:
Die ziemlich umfangreich dokumentierten Gewalttaten haben jetzt den UN-Folterbeauftragten Nils Melzer zu einer Stellungnahme veranlasst: „Da läuft etwas ganz Fundamentales schief. In allen Regionen der Welt betrachten die Behörden die eigene Bevölkerung offenbar zunehmend als Feind…. Es ist absolut inakzeptabel, wenn die Polizei wegen bloßer Ordnungswidrigkeiten oder zivilem Ungehorsam mit teilweise lebensgefährlicher Gewalt gegen wehrlose Demonstranten vorgeht„
Dieses Video-Fundstück einfach mal anhören und wirken lassen:
Ich gehe davon aus, dass Christian Lindner hier die Wahrheit sagt: Die Landesregierung NRW hatte keinen Einfluss darauf, wie sie das Gerichtsurteil gegen die Ungleichbehandlung verschiedener Läden umsetzte. Die Entscheidung, alle Läden auf stärkere Gängelung statt auf Lockerung zu vereinheitlichen, kam aus Berlin (oder darüber), nicht aus Düsseldorf. Die Landeskabinette werden noch nicht einmal anständig informiert. Das erinnert an alte Geschichten. Und die Bundeskanzlerin hat offensichtlich zunehmend Probleme mit diesem inoffiziellen Überbügeln der Landesebene (Lindner: „Ausnahmezustand“) und würde es deshalb gerne formalisieren, die Länder also offiziell entmachten. Der Angriff auf die verfassungsmäßige, föderale Ordnung kommt also von ganz oben.
Das zeigt zum Beispiel auch der Vergleich mit Frankreich, wo seit dem 14. Januar landesweit eine Ausgangssperre ab 18:00 Uhr gilt. So haben sich seither die ‚Inzidenzen‘ in Deutschland und Frankreich auseinanderentwickelt: in die falsche Richtung!
Die Daten sind sehr eindeutig: es ist unmöglich, dass die Fallzahlen ein guter Indikator sind und Ausgangssperren gleichzeitig wirksam. Beides passt nicht zusammen, und daran krankt die gesamte Corona-Politik.
Rebecca Sommer war im Bundestag und hat Peter Altmaier in ziemlich unfreundlicher Weise mit Fragen bedrängt. Die Fakten zum Beispiel in der ZEIT:
Das war eine ungute, wenn auch zu keinem Zeitpunkt gewalttätige oder gefährliche Aktion. Der Freitag wiegelt deshalb ab:
Mir geht es um einen ganz anderen Punkt: die merkwürdige Rolle von Rebecca Sommer. Schon länger sammle ich Material für einen Artikel über ihre merkwürdigen Medienauftritte, habe aber bisher noch auf einen Artikel verzichtet. Jetzt, mit diesem neuen Auftritt in einem ganz anderen Thema, hat sich das geändert und das Material (und die Überlegungen dazu) haben einen guten Anlass gefunden, veröffentlicht zu werden.
Damaskuserlebnis
*Damaskuserlebnis: vom Saulus zum Paulus bekehrt Erstmals begegnete mir Rebecca Sommer im Frühjahr 2018 als Kronzeugin gegen die Flüchtlingspolitik. Die Geschichte: eine Flüchtlingshelferin hat gelernt, dass es sich bei ihren Schützlingen um undankbares, integrationsunwilliges Gesindel handelt:
So richtig ich Kritik an der Migrationspolitik von 2015 fand, so merkwürdig kam mir doch dieser schnelle Drehung innerhalb von 2,5 Jahren um 180 Grad vor: Wie kann es sein, dass ein erwachsener Mensch mit „2 Jahrzehnten“ Erfahrung in der Arbeit mit „indigenen Völkern“ eine so wenig stabile Meinung über die Chancen von Migration und ihre Risiken hat, vor allem wenn sie so extrem und unkontrolliert abläuft wie 2015/16? Soll ich an diese wundersame Bekehrung glauben? In diesen Zweifeln hat mich der Kommentar eines echten Flüchtlingshelfers unter dem Artikel bestätigt:
Das passt wie die Faust aufs Auge: Rebecca Sommer hat anscheinend zunächst mit ihrer Naivität gegenüber Flüchtlingen genervt (vgl. auch Tagesspiegel-Bericht unten). Andere Flüchtlingshelfer waren viel realistischer und hatten deshalb große Probleme mit ihr. Dann hat sie plötzlich ihre Position um 180 Grad gedreht. Haas weist explizit darauf hin, dass dieser Wechsel von der totalen Naivität in eine große Ablehnung überhaupt nicht zu ihrer großen Erfahrung passt. Sie hätte 2015 bereits kritischer sein müssen und wegen erwartbaren Missbrauchs der Hilfsbereitschaft durch manche nicht komplett umkippen dürfen.
Die Frage war bereits 2018: Ist Rebecca Sommer zu trauen? Oder spielt sie ein perfides Spiel? Arbeitet sie gar daran mit, die Öffentlichkeit mit unversöhnlichen Extrempositionen zu quälen und wechselt sie deshalb zwischen diesen hin und her?
Telefoninterview von Lesbos mit „brandheißen“ Insiderinfos
Ich behaupte gar nicht, dass nicht vieles stimmt, was sie in diesem Interview erzählt, dass die Feuer in Moria koordiniert gelegt wurden und dass es da auch einen Zusammenhang zu politischen Aktionen in Deutschland gibt: da kann durchaus vieles stimmen.
Auffällig ist die Rolle von Rebecca Sommer, wie sie sich in diesen Zitaten aus dem Interview widerspiegelt: „Dann kamen Nachrichten von NGOs, mit denen ich in Kontakt stehe“ „Gestern Nacht haben meine Kontakte im Camp einen Mann und eine Frau gesehen, deutsche NGOs laut ihrer Ausage“ „Ich habe übrigens im Moria-Camp selbst auch in vielen Zelten solche Drohnen gesehen. Die kriegen sie von den NGOs, die wirklich unglaublich gut organisiert sind“
Rebecca Sommer behauptet einerseits, sie habe Kontakte zu NGOs, die sie mit Informationen versorgen. Andererseits erhebt sie unglaubliche Vorwürfe gegen diese NGOs. Wie passt das zusammen? Was sie über ihre eigene Rolle preisgibt, klingt mehr oder minder nach einer Agententätigkeit, ihrer Tätigkeit als Agentin zwischen den Fronten der Flüchtlingspolitik, zwischen NGOs und Gegnern, die diese NGO als Schleuserorganisationen bezeichnen. Agenten dieser Art veröffentlichen aber normalerweise ihre Erkenntnisse nicht selbst, um sich und ihre Quellen zu schützen. Andererseits ist Rebecca Sommers Überlaufen ins Camp der Migrationsgegner seit 2018 weithin bekannt und sie ist auch als „rechte“ Gegnerin identifiziert. Das dürfte eine erfolgreiche Agentenrolle in den NGO ziemlich erschweren. Rebecca Sommers Berichte über ihre Rolle sind unglaubwürdig und können mit mehreren Hypothesen erklärt werden:
– Sie erfindet wesentliche Teile ihrer Behauptungen über Aktivitäten der NGOs – Sie erhält ihre Informationen nicht direkt von Quellen in den NGOs, sondern über ein wesentlich komplexeres Netzwerk, über das sie sich ausschweigt
Kaum denkbar, dass sie sich mit Erik Marquardt trifft und von ihm Informationen bekommt, was die NGOs gerade wieder planen:
Würden sie zusammenarbeiten, dann hätten sie jedenfalls ein optimales Konzept, wie sie die Öffentlichkeit gezielt spalten und beide Seiten maximal gegeneinander aufbringen könnten.
Die GFBV (Gesellschaft für bedrohte Völker) die sich darüber freute, wurde übrigens als „rechte“ Menschenrechtsorganisation gegründet, die sich am liebsten mit Menschenrechtsverletzungen in kommunistischen Staaten beschäftigte. So gesehen hatte Rebecca Sommer schon immer einen eher „rechten“ als „linken“ Hintergrund bei ihrer Arbeit mit „indigenen Völkern“.
Die Naivität von 2015, die Uli Haas glaubwürdig erwähnt und kritisiert hat, wurde damals vom Tagesspiegel aufs Feinste dokumentiert: Tanzen und „mit nach Hause nehmen“ – alles ganz easy, keine Gefahren!
Sommer, die damals als „Helles Deutschland“ abgefeiert wurde, löst heute mit der „dunklen“ AfD im Bundestag Empörung aus. Die Währung „politische Korrektheit“ scheint eine kurze Haltbarkeit zu haben!
AfD unklug
Ich halte es für extrem unklug von der AfD, jetzt beim ganz anderen Thema Corona-Maßnahmen diese Frau aus dem Flüchtlingskontext ins Boot und in den Bundestag zu holen. Glaubt man dem ZEIT-Artikel scheint so ganz klar noch nicht einmal zu sein, wer genau diese Frau eingeladen hat zu einem Plenartag, zu dessen Thema sie ja nun wirklich nichts beizutragen hat: „Frau Sommer wurde von meinem Büroleiter angemeldet auf Bitten eines Fraktionskollegen, der sie ursprünglich eingeladen hatte, aber verhindert war“. Andere Version der taz: „Am Nachmittag änderte der AfD-Abgeordnete Bystron seine Aussage“ Das ist ein extrem interessanter Punkt bei einer Frau, die einen strengen Agenten-Geruch verströmt.
Man möchte ihr gerne glauben, dass sie dazugelernt hat, was die Gefährlichkeit des Virus und die Unangemessenheit der Maßnahmen angeht. Das gilt natürlich genau dann nicht, wenn sie das Thema nutzt, um einer dubiosen Aktivistin wie Rebecca Sommer einen Auftritt im Bundestag zu verschaffen.
Mit dem Auftritt von Rebecca Sommer wurde der Eindruck einer eigentlich moderaten und guten Rede von Alexander Gauland im Bundestag komplett getilgt:
Nachtrag 21.12.2020 Rebecca Sommer hat sich per eMail gemeldet und über eine Diffamierung Ihrer Person beschwert. Ich verletze Ihre Rechte. Sie behält sich rechtliche Schritte vor und verlangte zu diesem Zweck meine Meldeadresse, die sie soeben in der Antwort erhalten hat. Ich habe mich bereit erklärt, eine Verletzung ihrer Rechte ohne rechtliche Schritte abzustellen, sofern sie sie mir glaubhaft macht. Wegen der Einschätzung, dass sie an Titel und Permalink des Beitrags Anstoß nimmt, habe ich beide geändert.
Nachtrag 23.12.2020 Rebecca Sommer ist damit nicht zufrieden und verlangt formlos (per eMail) die Löschung dieses Blogbeitrags bis heute 12:00 Uhr. Meinem Wunsch, diffamierende Stellen zu benennen und Änderungen vorzuschlagen, ist sie nicht nachgekommen. Das gebe sie lieber ihrem Anwalt, dann lohne es sich auch. Ich habe Ihr noch angeboten, eine Gegendarstellung zu veröffentlichen oder in einem sachlichen Blogbeitrag zu verlinken. Ansonsten harre ich der Dinge, die da im Jahr 2021 kommen mögen.
Dieser Hoffnungsträger für uns alle heißt Joe Biden. Deshalb hier einige kurze Hinweise zur Person:
Joe ist inzwischen ziemlich dement
Klingt hart, weil es in deutschen Medien meist nur sehr vornehm umschrieben wird: Joe Biden ist … fragil…kein guter Redner… Nein, Joe Biden kann keinen klaren Gedanken mehr formulieren und wirkt wie ein Kandidat für betreutes Wohnen. Das wurde in dieser US-Sendung nach einer Vorwahl-Veranstaltung vor mehr als einem Jahr ganz deutlich herausgearbeitet:
Er kann nichts dafür, dass er dement ist. Es ist Schicksal, aber die US-Wähler können auch nichts dafür. Was war Biden denn für ein Politiker, bevor er so dement wurde?
Stolzer Vater des ‚Patriot Act‘
Meldung nicht aus diesem Wahlkampf, sondern von 2015!
„Ich habe nach dem Bombenattentat von Oklahoma City ein Anti-Terror-Gesetz entworfen. Und das Gesetz, dass John Ashcroft (Justizminister unter G.W.Bush nach dem 11. September) vorlegte, war mein Gesetz“
Diese Nachricht findet sich in vielen US-Artikeln von 2015, aber auch wieder in 2020. Es gibt wenig Zweifel, dass Joe Biden einen großen Einfluss auf die heute gültige Anti-Terror-Gesetzgebung der USA und damit die Abschaffung von Bürgerrechten hatte.
Großer Freund der Europäer
In einer Rede hat Joe Biden im Oktober 2014 öffentlich erklärt, wie Barack Obama und er die Europäer zu Sanktionen gegen Russland zwangen, weil sie diese nicht von sich aus verhängen wollten:
Der Leser mag selbst ermessen, wieviel klarer er 2014 noch gesprochen hat: seine Gedankengänge waren damals noch 100% verständlich. Die Inhalte sind hier auf Deutsch nachzulesen. In sonstigen Fragen der Außenpolitik steht Joe Biden für Positionen, die sich im Kern wenig von Donald Trump unterscheiden, sowohl gegenüber Deutschland, als auch gegenüber China.
Angeben mit Heldentaten
Überhaupt prahlte Joe Biden immer gern und öffentlich mit seinen Heldentaten. Hier beispielsweise erzählte er frank und frei, wie er den ukrainischen Präsidenten Poroshenko erpresste, damit er den Generalstaatsanwalt entlässt:
I looked at them and said: ‚I’m leaving in six hours. If the prosecutor is not fired, you’re not getting the money.‘ Well, son of a bitch, he got fired
„Ich schaute sie an und sagte: ‚Ich reise in 6 Stunden ab. Wenn der Staatsanwalt nicht gefeuert wird, bekommen Sie das Geld nicht.‘ Nun gut, Hurensohn, er wurde gefeuert“
Nebenbei zeigt auch dieses Video vom Januar 2018, wie schnell Biden seine Sprechfähigkeit schon bis zu diesem Zeitpunkt, vor allem aber seither verloren hat. Bis zu seinen sehr auffälligen Auftritten im Vorwahlkampf 2019 waren es nur noch 1,5 Jahre. Es ist damit vorgezeichnet, dass er eine Amtszeit kaum wird zu Ende bringen können: Joe Biden, sollte er gewählt werden, wird wohl der erste Präsident sein, den man zu seinem Amtseid wird geleiten müssen. Die Medien versuchen es zu verbergen, aber man muss kein Fachkundiger sein, um zu sehen, dass Joe Biden inzwischen an deutlich fortgeschrittener Demenz erkrankt ist
Faktencheckern fällt es schwer, selbst die Behauptung zu widerlegen, dass Joe Biden in den 1990er Jahren an Gesetzgebung beteiligt war, die schwarze Amerikaner als ‚Raubtiere‘ ins Visier nahm:
Es ist eine ziemlich schwache Ausrede, dass die eindeutigeren Aussagen von Hillary Clinton kamen, Joe Biden sich aber nur ähnlich geäußert hat. Was wie eine Widerlegung klingen soll, ist im Grunde eine Bestätigung, auch wenn sie Clinton noch mehr belastet als Biden: beide Demokraten leugnen ihre gemeinsame Vergangenheit.
Die große linke Hoffnung?
Die Gewissheit, dass schwarze Amerikaner sich automatisch hinter Joe Biden versammeln könnte trügerisch sein:
Demokratische Frauen allerdings stehen unabhängig von der Hautfarbe wie eine Eins hinter Joe Biden:
Und dieser Linie folgt auch die deutsche Presse, egal, ob die Stuttgarter Zeitung:
Fragil lautet die Umschreibung für das Offensichtliche: altersdement. Und trotzdem ist Joe Biden, um eine deutsche Formulierung zu verwenden, alternativlos, damit die USA bleiben können, was sie immer waren:
„Ein Zweiparteiensystem mit zwei rechten Flügeln“
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Nachtrag 1.11.2020 Trump hat heute Abend, also wirklich in der letzten Minute des Wahlkampfs, ein Video getwittert, das (im zweiten Teil) die Demenz Bidens wirklich brutal offenlegt. Seine Reichweite ist groß und die Fakten lassen sich kaum leugnen:
Der erste Teil, voller Hetze gegen China, verspricht übrigens international nichts Gutes für eine zweite Amtszeit Donald Trumps. Wenn Trump die Wahl gewinnt, müssen sich die Demokraten erneut fragen, wer genau dafür gesorgt hat, dass Trump genau den Gegenkandidaten bekam, mit dem er seine eigene Agenda optimal in Szene setzen konnte.
Nachtrag 2.11.2020 Zum Wochenende häuften sich auch die Nachrichten, dass der Wahlkampf der Demokraten nicht so gut läuft wie zuvor berichtet, vor allem aus den Swing States Florida und Pennsylvania:
Nachtrag 9.11.2020 Die Heilige Familie böse auf den Punkt gebracht:
Nachtrag 17.11.2020 Nach der Wahl ist die Ausrichtung von Biden plötzlich auch wieder in der ARD Thema, hier die außenpolitische:„Joe Biden hatte die Außenpolitik der USA über Jahrzehnte entscheidend mitgeprägt…In dieser ganzen Zeit hatte Biden viele militärische Einsätze befürwortet… Joe Biden glaubt ganz gewiss an das, was er Amerikas Führungsrolle nennt. Das bedeutet Vorherrschaft der USA und militärische Intervention. Er glaubt, Amerika habe das Recht, überall und jederzeit zu intervenieren„ In der Betonung des „Netzwerks“ Joe Bidens steckt übrigens implizit auch das Eingeständnis, dass es auf ihn selbst heute nicht mehr so ankommt (weil er schnell fortschreitend dement und weitgehend fremdgesteuert wird).
Nachtrag 01.03.2021 Joe Biden hat in Houston/Texas am vergangenen Freitag wieder gezeigt, wie katastrophal sein geistiger Zustand ist. Bitte anhören:
Es reicht inzwischen schon nicht mehr für ein paar belanglose Worte und endet so: „What am I doing here?…I gonna lose track here“ „Was mache ich hier?…Ich verliere den Faden“
Nachtrag 2.4.2021 Inzwischen wird über den schlechten Gesundheitzustand („senil“) von Joe Biden auch in den ersten deutschsprachigen Medien einigermaßen offen berichtet:
Interessantes, kurzes Interview mit Prof. Dr. Stefan Homburg, der sich auf die Zahlen von RKI und den europäischen Mortalitäts-Monitor (Euro-Momo) konzentriert:
Der politisch beschlossene Lockdown war weitgehend wirkungslos, denn die ersten Schulschließungen wurden am 13.3. mit Wirkung zum 16.3. verkündet. Erst am Dienstag 17.3. traten nochmals verschärfte Regelungen über die Schließung von Kneipen, Zoos etc. in Kraft. Da war der R-Faktor bereits auf dem Weg steil nach unten. Etwa am 20.3. sank er erstmals unter 1, wo er seither die meiste Zeit blieb. Trotzdem hat Kanzlerin Merkel letzte Woche wieder davon gesprochen, dass diese Zahl erst noch dauerhaft unter 1 fallen muss. Inzwischen steht sie bei 0.7.
Die beste Nachricht von allen ist, dass auch die ganz harten Zahlen über die Gesamtsterblichkeit (Euromomo=Euro-Mortalitätsmonitor) anzeigen, dass die Pandemie in Europa fast vorbei ist:
Nach dieser Kurve dürften die Sterbezahlen jetzt ebenso rapide weiter zurückgehen wie in den Vorjahren. Der Peak 2020 war zwar in der Spitze (schlimmste Woche) so hoch wie 2017, aber in Summe (Fläche unter der grünen Kurve) wesentlich harmloser als damals oder 2018. Selbst 2019 gab es insgesamt vergleichbar viele Grippe-Tote über einen längeren Zeitraum, ohne dass es darüber eine Aufregung in Medien oder Politik gegeben hätte. Die vielen Todesfälle von Bergamo, Lodi oder Madrid haben also die gesamteuropäische Statistik gegenüber „normalen“ Jahren weniger verändert als die Stimmung.
Ergänzungen
Im Interview ist von der Belegung der Intensivstationen die Rede, aber ohne Grafiken und Quellen. Hier habe ich diese Belegung über die Wochen des Lockdowns beobachtet. Sie war immer weit von einer bundesweiten Überlastung entfernt. Die Zahlen von gestern zeigen, dass nur in Bayern und Baden-Württemberg die Corona-Kranken eine sehr starke Rolle auf den Intensivstationen spielen. In Schleswig-Holstein und anderen nord- und ostdeutschen Bundesländern ist Corona nicht mehr als eine Randerscheinung im Krankheitsgeschehen:
Die regionalen Unterschiede sind also enorm und rechtfertigen keinen Tag Fortsetzung von bundesweiten Beschränkungen der Freiheit und des Wirtschaftslebens, die inzwischen zahllose Gastwirtschaften, Brauereien etc. in ihrer Existenz bedrohen.
Update 21.04.2020
Der Vortrag und die Zahlen von Stefan Homburg haben sich stark verbreitet und deshalb zahlreiche Relativierungsversuche ausgelöst, u.a. in der Tagesschau:
Neben allerlei Gekrittel über Homburgs Vorgehen gibt es da auch diesen blau unterlegten Satz: „Bereits zuvor hatte es einschneidende Vorkehrungen gegen die Verbreitung gegeben“. Dazu drängen sich 3 Fragen sofort auf:
Welche Vorkehrungen?
Warum haben sie sich in den RKI-Statistiken als wirksamer als der erst später verhängte ‚Lockdown‘ erwiesen?
Warum kann man viele der weniger wirksamen, aber harten Maßnahmen nicht sofort weglassen?
Zu Punkt 1 und 2 kommt im ganzen langen Text nichts mehr. Zu Punkt 3 wird , ertränkt in sehr viel Füll- und Rechtfertigungsstoff, mit dem u.a. der Kritiker Homburg schlechtgemacht wird, nur noch ausgeführt, dass die Bundesregierung eben vorsichtig ist und lieber langsam lockert. Dabei hat Homburg einfach Recht: die RKI-Daten legen nahe, dass alle harten Maßnahmen nach dem 16.3. nur noch wenig zur Trendwende beigetragen haben. Entweder sind die RKI-Daten eher nutzlos oder die harten Lockdown-Maßnahmen ab 16.3. In beiden Fällen sieht die dt. Politik nicht gut aus, schlechter als Stefan Homburg mit seiner Kritik.
In der Corona-Debatte treten prominente Wissenschaftler auf, die uns aus anderen Kontexten schon sehr gut bekannt sind. Was machen die hier?
Harald Lesch
Wie beim ‚Klima‘ tritt auch Lesch bei ‚Corona‘ wieder mit vielen Beiträgen zugunsten des offiziellen Narrativs in Aktion und bösen Zweiflern massiv auf die Zehen. Die verbreiten nämlich auch hier ‚FakeNews‘, behauptet Lesch in dem ihm eigenen populärwissenschaftlichen Plauderton:
Dummerweise jongliert er dabei so ungeschickt mit den Zahlen, dass ihn böse Zungen jetzt für einen mittelmäßigen Hütchenspieler halten. Neben all seinen abstrusen Vergleichen („Amokläufer“) geht er aber nicht wirklich darauf ein, dass der Zuwachs an festgestellten Infektionen (die in den allermeisten Fällen weiter völlig harmlos verlaufen) natürlich ganz eng mit der Ausweitung der Tests zusammenhängt: mehr Tests, mehr Infizierte.
Stefan Rahmstorf
Vermutlich, weil Klima und Corona pseudowissenschaftlich betrachtet ganz eng zusammnenhängen, mischt auch der Klimaforscher vom Potsdamer Institut PIK an vorderster Front, in der Klimalounge, in der Debatte mit:
Die Stoßrichtung ist wieder dieselbe: Mediziner, die anderer Meinung sind als Stefan Rahmstorf und also politisch erwünscht, leugnen angeblich wissenschaftliche Erkenntnisse. Dabei ist es natürlich niemals eine wissenschaftliche Erkenntnis, dass wegen eines Virus Fachgeschäfte geschlossen werden müssen und mehr als 2 Personen sich nicht mehr treffen dürfen, sondern eine politische Entscheidung, die nicht einer Debatte entzogen werden kann. Herr Rahmstorf spricht natürlich gerne über „Laien“, wenn ihm etwas nicht gefällt, aber Tatsache bleibt, dass in dieser Pandemie-Debatte Mediziner wie Wodarg, Bhakdi, Moelling, Köhnlein, Werner, Hockertz, …zweifellos sehr viel qualifizierter sind als er selbst, der umstrittene Klimaforscher Dr. Stefan Rahmstorf. Während Rahmstorf versucht, bei den Argumenten der Corona-Skeptiker die Parallelen zu den Klimaskeptikern herauszuarbeiten, kann man das Verfahren auch umdrehen und bei ihm die Parallelen zu früheren Angriffen aus der behaglichen Klimalounge suchen. Der Hinweis auf die Pensionierung des Kontrahenten darf da wie bei dem Meeresspiegel-Experten Mörner nie fehlen:
Während die personellen Querverbindungen von Corona- zu Klima-Hypern trotz wissenschaftlicher Ferne sehr zahlreich sind, gibt es ein noch viel delikateres Feld, aus dem sich ein Experte bzw. Spin-Doktor plötzlich auch zum Virus zu Wort gemeldet hat:
Peter R. Neumann
gibt Politikern sehr detaillierte Ratschläge, wie richtiges Verhalten in der Corona-Krise aussieht:
Jetzt, wo er sich so entschieden zur Corona-Krise äußert, könnte man natürlich auf dumme Fragen kommen: – Hat Corona doch etwas mit Terror zu tun? – Oder ist es im weiteren Sinne eine PsyOp, wie uns manche nahelegen? – Welches Interesse treibt Neumann, vom Terror zum Virus zu wechseln?
Neumann selbst lässt keinen Zweifel aufkommen, dass wir überall mit Terror rechnen sollten:
Auch wenn viele Hyper-Experten mehr wissen, weiß ich bisher nicht, als wie gefährlich sich Corona in Deutschland wirklich erweisen wird. Ich höre mich bei Bekannten ein wenig um, wie es in den Krankenhäusern so aussieht. Bisher habe ich noch nichts von einer dramatischen Krankheitswelle gehört. Hier kann man nachsehen, wie sich das entwickelt. Wie lange darf das so bleiben, bis die Vorsichtsmaßnahmen zurückgefahren werden? In Italien hat das Drama schließlich schon vor vielen Wochen große Ausmaße angenommen. Nach wievielen Wochen Stillstand verursachen die wirtschaftlichen Folgen mehr Leid als das Virus selbst? Bis diese Fragen geklärt sind, arbeite ich daran, für mich selbst und meine Familie die wirtschaftlichen Schäden zu begrenzen und schaue mir hin und wieder alte Fernsehsendungen über frühere Epidemien an. Vielleicht lässt sich daraus ja etwas lernen:
ARTE-Sendung von 2009 über die Schweinegrippe, mit Wolfgang Wodarg und Christian Drosten