Die södergenannte Impfung

Hat er das wirklich gesagt: die sogenannte Impfung?

Ja, das hat er am 27.7. im Heute-Journal gesagt. Hier der kurze Ausschnitt:

Markus Söder spricht im Heute Journal über die sogenannte Impfung

Und hier die Langfassung mit dem Ausschnitt bei 4:10 min.

Die sogenannte Impfung

Ist es nun eine Impfung oder nur eine sogenannte Impfung, also keine richtige oder normale Impfung?
Die Theorie, dass es keine richtige Impfung ist, kenne ich bisher nur als sogenannte Verschwörungstheorie. Hier auf diesem Blog wurde das (bisher) noch von niemandem behauptet, nur, dass vielleicht ein wenig viele mit der Impfung sterben.

Aber der Faktenfuchs des BR weiß Bescheid:

‚es gebe „eine Handvoll Akteure mit böswilligen Absichten“, die solche Behauptungen aufstellen beziehungsweise teilen, wohlwissend, dass diese nicht stimmen

Schwer vorstellbar, dass der BR den Herrn Ministerpräsidenten meint. Ist Söder diese Bezeichung nur so rausgerutscht oder will er das Publikum so langsam auf eine neue Wahrheit einstimmen?

„Grundlegung einer Impfpflicht“

Gehen wir davon aus, dass es sich um einen Versprecher handelt, werden wir sofort freudig an den CSU-Bundestagsabgeordneten Georg Nüsslein erinnert, der sich ebenfalls böse versprochen hat am 18. November im Bundestag:

Und siehe da, die Debatte um die Impfpflicht ist immer noch da, sogar mehr denn je, wie das Interview mit Markus Söder im ZDF zeigt. Die Impfpflicht wird seit längerem immer mal wieder gefordert, auch wenn der Abgeordnete Georg Nüsslein inzwischen nicht mehr im Bundestag ist und auch nicht mehr in der CSU ist. So schnell kann’s gehen: Nüsslein geht und die Impfpflicht kommt.

Wenn Söder auch Recht hat, dann handelt es sich also um die Pflicht zu einer sogenannten Impfung. Prost Mahlzeit!

Nachtrag 1.8.2021
Wenn die Impfung keine richtige Impfung ist: was dann?
Hier dazu eine sehr gute Beobachtung:


Die Verwandlung

einer akzeptablen Hypothese in „Verschwörungstheorie“ und wieder zurück ist für die „Wahrheitssysteme“ machbar.

Die Hypothese

um die es hier als eindringliches Beispiel geht, ist die Hypothese, dass das Coronavirus nicht natürlich bzw. zufällig entstanden, sondern in einem Labor künstlich erzeugt worden ist.
Diese These ist früh aufgekommen und hat zunächst ihren wichtigsten Vertreter im französischen Medizin-Nobelpreisträger Luc Montagnier gefunden. Montagniers begründete Vermutung schaffte es aber im April/Mai 2020 im deutschsprachigen Raum nur in eine entlegene Provinzzeitung (aus der sie später auch wieder gelöscht wurde) und z.B. in eine anständige Agrarzeitung:


Beide randständigen Artikel stellten zwar die These einigermaßen sachlich dar, aber vorsichtig mit Diskussion der Möglichkeit von ‚Fake News‘.

Widerlegungsversuche

Wenn auch die Laborthese kaum irgendwo auf Deutsch wissenschaftlich neugierig und korrekt diskutiert wurde, so wurde sie doch prominent und polemisch bekämpft, z.B. im Ärzteblatt schon vor Montagniers Äußerung im März 2020:

Auffällig ist, dass niemand konkret genannt wird, der schon bis zu diesem Zeitpunkt das Gegenteil behauptet hätte, also widerlegt werden sollte, nur ganz namenlos ‚mancher Verschwörungstheoretiker‚.
Und es bleibt festzuhalten, dass es rein logisch von einem echten Gegenbeweis keinen Weg zurück zur Hypothese geben kann. Kommt die Hypothese doch wieder ins Spiel, dann war der ‚Beweis‘ erwiesenermaßen falsch und derjenige, der ihn so genannt hat, hat sich grob getäuscht.

Und beim Faktenerfinder Correctiv wurde später speziell auf Montagniers HIV-These gezielt:

Alice Echtermann von Correctiv ist vorsichtiger als das Ärzteblatt, denn sie erklärt nicht die Laborthese in voller Allgemeinheit für widerlegt, sondern nur speziell Montagniers HIV-These. Aber ihre Argumente waren nicht wissenschaftlich valide, denn weder wird eine These dadurch schon widerlegt, dass andere Wissenschaftler ihr widersprechen, noch dadurch, dass jemand ein Paper zurückzieht.
Zusätzlich sei erwähnt, dass Alice Echtermann eine Kommunikationswissenschaftlerin ist und auf Fake News spezialisiert. Das ist nun allerdings hier keine vertrauenswürdige Qualifikation, denn in einer solchen Debatte unter Naturwissenschaftlern ist ja nicht a priori klar, was wahr ist und was Fake News: natürliche Entstehung ist grundsätzlich genauso eine Möglichkeit wie die Entstehung im Labor. Und die Entstehung im Labor ist ja heute noch (oder wieder) eine Option.
Nicht nur, dass Frau Echtermann hier zu freigiebig mit dem FakeNews-Begriff hantierte, ist ihr aus heutiger Sicht auf die Füße gefallen, sondern auch die Berufung auf den deutschen Virologen-Halbgott Christian Drosten am Ende ihres Artikels:.

Drosten bekleckert sich mit Rum

Drosten hat sich nämlich gegen Montagniers These erstaunlich weit aus dem Fenster gehängt, mit erstaunlich wenig wissenschaftlichen Argumenten. Der Focus berichtete prominent darüber:

Anmerkung: wenn es wirklich „nur eine Antwort“ darauf hätte geben können, hätte es auch nie wieder eine Debatte darüber geben können. Die gibt es aber inzwischen wieder! Der überhebliche Ton, den dieser Focus-Bericht transportiert, ist also in jedem Fall bereits heute als unangemessen identifiziert. Und hier wird nicht nur die HIV-These ausgeschlossen, sondern ganz allgemein jede Entstehung im Labor.

Die (recht kurze) Originalstelle mit Drosten findet sich im Interview mit Drosten beim NDR am 12. Mai 2020:

Auffällig an den Aussagen von Drosten ist zweierlei:
– sie sind sehr emotional und arbeiten stark mit Wiederholungen: erledigt, erledigt, erledigt (bedeutet wohl: geh doch bitte weg!)
– er beruft sich auf einen Konsens, sogar einen lateinischen ‚Konsensus‘, der heute so nicht mehr existiert und damit viel weniger wert war, als er damals hoffte
– nur eines der Argumente hat überhaupt einen wissenschaftlichen Inhalt.
Dieses (grün markierte) statistische Argument ist aber strenggenommen nur ein Argument gegen die Stichhaltigkeit von Montagniers Begründung, nicht aber gegen die Laborherkunft als solche. Montagniers Argument war, dass die Mutation wegen ihrer statistischen Unwahrscheinlichkeit künstlich hergestellt sein MUSS. Auch wenn sie nicht überzufällig wäre, KÖNNTE sie aber immer noch künstlich hergestellt worden sein, denn auch kleine Änderungen können natürlich im Allgemeinen künstlich hergestellt werden.
Zwischenfazit: Drostens Attacke gegen Montagniers These war auffällig emotional und stand gleichzeitig wissenschaftlich auf ziemlich dünnen Beinen. Er hat sich hier für jeden Naturwissenschaftler erkennbar nicht mit Ruhm für eine hochwissenschaftliche Argumentation bekleckert.

Dunkler internationaler Verdacht

Während in Deutschland im Frühjahr 2020 die natürliche Entstehung des Virus eisern als absolute Wahrheit verteidigt wurde, gab es international, vor allem in angelsächsischen Medien wie Newsweek bereits drastische Nachrichten und Vorwürfe zu den Laboraktivitäten in Wuhan:

Im Labor in Wuhan sollte angeblich bis kurz vorher an genau dem geforscht worden sein, was 2019 ausgebrochen ist: ein neues Coronavirus mit schärferen Eigenschaften.
Das aus heutiger Sicht besonders Interessante war aber, dass diese chinesischen Forschungen angeblich aus den USA finanziert wurden mit Geldern vom amerikanischen Virologen-Papst Anthony Fauci, der damals noch Präsident Trump beriet und mit ihm über Corona im Clinch lag. Seine ‚leadership‘ in der Pandemie kann dabei durchaus doppeldeutig verstanden werden.

Was damals ausgerechnet in US-Medien berichtet wurde, in deutschen aber gar nicht, passte wiederum ganz hervorragend zu dem, was Montagnier und andere sich als angebliche Hirngespinste ausgedacht haben sollten, warum auch immer.

Große deutsche FakeNews-Wende

Es kommt nicht oft vor (aber in den letzten Jahren immer öfter), dass die deutsche Medienlandschaft fast einstimmig eine 180°-Kehrtwende hinlegt und plötzlich eine These diskutiert und teilweise rehabilitiert, die sie zuvor tief im FakeNews-und „ekligen“ Verschwörungssumpf entsorgt hatte: so eine Aktion ist ja auch immer oberpeinlich, aber manchmal unvermeidlich, wenn sich Medien zu einstimmig und zu weit aus dem Fenster hängen, um unerwünschte Ansichten zu diffamieren.
Genau das ist aber mit der Laborthese im Februar 2021 passiert. In mehr Medien als sie zuvor diffamiert wurde, wurde sie jetzt offen diskutiert, teilweise zustimmend, teilweise ablehnend, aber jedenfalls nicht mehr außerhalb jeder Diskussion:

Auffällige Punkte:

  • Bilder untermauern oftmals die Laborthese, auch wenn der Text ihr vehement widerspricht
  • Der NDR, der ein Jahr zuvor noch Drostens Unsinn-Verdikt über die Laborthese verbreitet hatte, berichtet erstaunlich positiv über Wiesendangers „neue“ Erkenntnisse
  • Der SPIEGEL, der zunächst kein gutes Haar an Wiesendanger ließ („krude Corona-Studie“) legte erst kürzlich („aktuelle Recherchen befeuern die Theorie“) zugunsten der Laborthese nach und gab dem ganzen noch einen gruseligen, anti-chinesischen Oberton („Todesschreie der Marderhunde“)

Der Medienjournalist Stefan Niggemeier, der an gekonnter Medienkritik selbst ganz gerne eine Meinung serviert, kritisierte einerseits die Qualität der Studie und die Medien:

und garnierte das Ganze damit, dass er ebenfalls und entschieden die Laborthese rehabilitierte:
„Dabei ist die Frage nach dem Ursprung des Virus zweifelsohne brisant und offen: Selbst die WHO räumte nach einigem Hin und Her ein, dass sie die These, dass das Virus aus einem Labor kommen könnte, nicht ausgeschlossen hat

Mit diesem höchsten Segen hat der Medien-Mainstream in Deutschland eine heikle Operation abgeschlossen:
Seine eigenen starken Meinungen über die Laborthese abgefrühstückt und das Tor in eine Zukunft geöffnet, in der die Laborthese offensichtlich noch eine Rolle spielen wird.

Gut gealtert

sind meine Kommentare zum Thema Laborthese. Ich habe:

Mit dem Ende der pauschalen, unwissenschaftlichen Verleumdung der Labortheorie als „FakeNews“ oder „Verschwörungstheorie“ endet allerdings nicht das Lügen insgesamt, sondern:

Fragen werden bleiben, der Spin auch

Selbst, wenn die Laborthese sich als richtig erweisen würde, wären folgende wichtigen Fragen immer noch offen:

  • Wurde das Virus absichtlich oder durch einen Unfall freigesetzt?
    (Bisher wurde und wird in erster Linie die Unfallthese ins Gespräch gebracht)
  • Sind die Orte der Entstehung und der Freisetzung dieselben?
    (Bei der Unfallthese ist das fast zwingend erforderlich, bei einer absichtlichen Freisetzung keineswegs, denn das Virus kann dafür an den Freisetzungsort transportiert werden)
  • Waren die Viren, die zunächst in Wuhan/China und dann in Bergamo/Europa auftraten, wirklich identisch?
    (Ein Nein könnte gut erklären, warum China so viel weniger Tote hatte als Europa und Amerika. Chinesische Medien berichteten 2020 von einem Reimport des Bergamo-Virus als Ursache einer neuen kleineren Infektionswelle)

Diese Fragen, die naturgemäß in China ganz anders beantwortet werden als in den USA sind vor allem interessant im Zusammenhang mit dem Nebel, der sich um die Finanzierung der Aktivitäten in Wuhan rankt, siehe den oben erwähnten Newsweek-Beitrag von 2020: Nebel aus chinesischen Forschern und amerikanischem Geld. Internationaler Nebel, sehr undurchsichtig.

Weitere offene Fragen und Möglichkeiten zwischen natürlicher Entstehung und Erzeugung in einem chinesischen Labor behandelt dieser interessante Artikel:

Er behandelt 4 verschiedene Thesen:

Die These Nr. 2 betrifft die Wuhan-Militärspiele kurz vor dem Ausbruch – und ist eine (immer noch) unaussprechliche Verschwörungstheorie.

Vom selben Autor gibt es auch einen schönen Beitrag über die Hofvirologen Drosten und Fauci:

Sehr interessant ist auch dieser Artikel des britischen Autors Jonathan Cook:

Ausblick

Eine Prognose ist mit dieser Vorarbeit leicht:
Die Laborthese wird mehr Fahrt aufnehmen, häufiger und dringlicher vorgebracht werden. Kritik daran wird in den Mainstream-Medien weiter zurückgedrängt werden.

Und gerade heute kam das neue Cicero-Heft ins Haus:

Der Artikel ist nicht ganz plump, erwähnt immerhin einmal auch die Geschichte, dass Faucis Organisation die Forschung an Fledermausviren in Wuhan finanziert hat, aber es geht doch um China, China und China.

Das Editorial dazu gibt es online hier.
Recht amüsant liest sich die Passage über Trump und Biden:
„Doch der ehemalige US-Präsident war ein denkbar schlechter Gewährsmann. Denn einem notorischen Lügner wie ihm konnte man leicht unterstellen, dass er mit seinem Geraune lediglich ablenken wollte vom eigenen Versagen im Kampf gegen Corona. Und so war die Sache, zumindest in der Öffentlichkeit, schnell abgehakt.
Doch siehe da: Auch unter Trumps Nachfolger Joe Biden ist plötzlich wieder von der Laborthese die Rede. Und zwar mit reger Beteiligung amerikanischer Geheimdienste, die nach und nach gezielt Indizien lancieren, wonach das Virus keineswegs von einem Markt in der chinesischen Metropole Wuhan stammt, sondern aus dem in unmittelbarer Nähe gelegenen Wuhan Institute of Virology“

Zwei Anmerkungen dazu:
– die Schuldzuweisung für das voreilige „Abhaken“ der Laborthese geht vor Trump an die Medien. Das ist oben recht breit ausgeführt.
– Ich für mein Teil bin nicht überzeugt, dass ich einem dementen Greis wie Biden mehr Vertrauen entgegenbringen sollte als einem „notorischen Lügner“ wie Donald Trump. Nein, Trump war wenigstens noch in der Lage, selbstständig zu lügen.

Der Horror der zweiten Welle

Kein Zweifel, die wirtschaftliche Krise als 2. Welle des Corona-Horrors wird schlimm werden. Das ist längst klar, aber nicht Thema dieses Beitrags.
Wie groß ist aber die vielbeschworene Gefahr wirklich, dass es zu einer 2. Infektionswelle kommt, die dazu noch schlimmer als die erste sein soll?
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Vieles spricht gegen eine schnelle 2. Welle

Erstens läuft die erste Welle fast überall aus:

In Italien hatte die Welle des Todesfälle ihren Höhepunkt bereits Anfang April erreicht, in Belgien stieg sie bezogen auf die Einwohnerzahl am höchsten und geht seit Mitte April zurück, aber auch in Schweden geht es seit Ende April runter.
Warum also sollte es in Deutschland bald eine zweite Welle geben, nur weil sich die Maßnahmen mit den Lockerungen dem schwedischen Niveau annähern? Um das zu verhindern, reicht ein Minimum an Disziplin. Massenveranstaltungen mit zu viel Tuchfühlung einfach meiden!

Dagegen spricht auch der Viren-Kalender. Die Corona-Zeit ist seit Mai vorbei und beginnt erst im Dezember wieder:

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Deshalb erwarten auch Corona-nahe Experten eine zweite Welle erst ab Spätherbst. Auch Cristian Drosten ist auf diese Linie eingeschwenkt:
„Christian Drosten blickt demnach aber mit Sorge in Richtung Herbst und Winter: Er frage sich was passiert, wenn man nun sehr glimpflich über den Sommer kommen sollte, bis zum Herbst aber immer noch kein spezifisches Medikament zur Verfügung habe“

Was für eine 2. Welle spricht

Kriegsrhetorik und Mitwirkung von Terrorexperten

Auffällig ist die öffentliche Kriegsrhetorik im Zusammenhang mit dem Virus:
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Noch deutlicher als Merkel wurde Macron:
undefinedDas klingt eher merkwürdig, dürfte aber irgendeine Realität ausdrücken. Also Vorsicht! Der Feind ist da draußen und er schläft nicht, sondern kann jederzeit und überraschend zuschlagen – ohne Rücksicht auf den Kalender!

Und dann sind da noch diese Terror-Experten, die plötzlich auch bei Corona das große Wort führen und sich für eine Impfung stark machen:
undefinedEin Virus ist zwar kein Terrorismus, macht aber auch schön Angst, und Terror-Experten liefern auch hier das Beruhigungsmittel: eine Impfung/Vertrauen zu staatlichen Maßnahmen. Wenn das Angebot nicht angenommen wird, hilft vielleicht eine 2. Welle?

Das Virus ist tückisch

Es tauchen immer wieder Berichte auf, dass die Erkrankung COVID-19 auch besonders tückische Verläufe hat und bleibende Schäden in verschiedenen Organen verursacht. Die Universitätsklinik Innsbruck berichtete über Lungenschäden bei Sporttauchern, das Universitätsspital Zürich über Gefäßveränderungen in verschiedenen Organen. Nach milden Verläufen der Corona-Erkrankungen bei Kindern wird insbesondere aus den USA über Symptome mit Zusammenhang zum Kawasaki-Syndrom berichtet.
Ich kann nicht beurteilen, welche quantitative Bedeutung solche Erkrankungen bisher haben, aber es ist doch deutlich, dass es jenseits des Infektionsgeschehens auch zu einer zweiten Welle an Erkenntnissen über die Schädlichkeit des Virus kommen kann, die erneut zu panischen Reaktionen aus Bevölkerung und Politik führt.

Die Macht der Corona-Tests

Ob eine Infektionswelle als zweite Corona-Welle oder als neue Epidemie interpretiert wird, hängt auch davon ab, ob die aktuell verwendeten Corona-Tests auf sie ansprechen. Manche behaupteten, Drostens Test sei nicht sehr selektiv und nicht ausreichend evaluiert, er produziere falsche Positivergebnisse. Drosten bestreitet das. Wichtig ist aber festzuhalten, dass vorhandene Tests eine Schlüsselrolle spielen, wenn es um die Frage geht: zweite Welle oder anderes Virus? Und nicht alle Tests sind gut.

Viren aus dem Labor

Für Furore hat die Behauptung des Nobelpreisträgers Luc Montagnier (Update 5.6.2021: Seite wurde gelöscht, archivierte Version hier) gesorgt, das Corona-Virus sei im Labor künstlich mit HIV-Bestandteilen hergestellt worden. Manche erklären das für eine Verschwörungstheorie, andere nur für unwahrscheinlich. Wieder andere halten es für unwiderlegt.
Spinnt man den Verdacht aber zuende, kommt man unschwer zu einem Worst-Case-Szenario für eine zweite Welle:

  1. das Corona-Virus stammt aus dem Labor
  2. es wurde nicht allein, sondern mit ähnlichen Verwandten hergestellt
  3. auf alle Varianten reagieren die vorhandenen Corona-Tests positiv
  4. schon vor Herbst wird eine zweite Variante in Umlauf gebracht
  5. die zweite Variante ist heimtückischer als die erste

Fazit

Aktuell spricht nur noch wenig für eine ernsthafte, zweite Corona-Welle vor dem nächsten Winter. Dafür sind die Warnungen davor aber recht verbreitet und eindringlich, gerade auch von Politikern.
Viele Vermutungen, die aber alle auch bestritten werden, lassen sich recht mühelos zu einem ganz üblen Worst-Case-Szenario von einer verheerenden zweiten Corona-Welle zusammenbasteln. Es ist aber völlig unklar, was von solchen Vorhersagen zu halten ist, auch wenn sich einige Aspekte davon („Zweite Welle kommt“, „China ist schuld“, „Bill Gates steckt dahinter“,…) bereits heute in den Nachrichten finden lassen.
Es wäre jedenfalls schön, wenn uns die zweite Welle erspart bliebe, wonach es vorläufig erst einmal aussieht.

Nachtrag 29.05.2020 zum Abschnitt ‚Das Virus ist tückisch‘
Ein Artikel im Focus zu Lungenveränderungen durch das Virus:
„Beobachtungen sind alarmierend
Was mich etwas beunruhigt, ist, dass vier bis acht Wochen nach Entlassung nur zwei der 31 Patienten wieder eine normale Lunge haben
Es wird sicherlich noch einige Überraschungen geben“
Auf dieser Schiene werden sicher noch einige Artikel kommen. Die ist fast ideal, um immer wieder einmal nachzulegen.

Nachtrag 06.06.2020 zum Thema Corona-Tests
Warum die Diskussion um den PCR-Test nicht endet:
„Der Nachweis von viraler RNA weist möglicherweise nicht auf das Vorhandensein eines infektiösen Virus hin, oder darauf, dass 2019-nCoV der Auslöser für klinische Symptome ist“
Inzwischen verzichten die WHO und die amerikanische Lebens- und Arzneimittelaufsichtsbehörde FDA auf den Nachweis des angabegemäß SARS-CoV-2-spezifischen ORF1-Gens im Rahmen des PCR-Tests; der Nachweis des unspezifischen, auf Coronaviren im allgemeinen hinweisenden E-Gens reicht jetzt aus
erklärt die US-Seuchenschutzbehörde CDC, dass der RNA-Nachweis durch diese Art von Tests weder eindeutig ein ansteckendes Virus noch eindeutig denjenigen Erreger identifiziert, der für klinische Symptome der getesteten Patienten ursächlich ist


Nachtrag 14.06.2020
Dieser Beitrag in Strategika51, der mir durch ein frz. Blog bekanntgemacht wurde, beschreibt die neuesten Berichte aus Peking als Beginn der 2. Corona-Welle, die ansteckender und tödlicher sein soll als die erste. Siehe auch hier und hier.

Nachtrag 15.06.2020
Anscheinend handelt es sich bei dem neuen Ausbruch in Peking um eine Mutation:
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„Das Virus, das für den neuen Corona-Ausbruch in Peking verantwortlich ist, ist nicht mit dem Virus identisch, dass die Pandemie vor Monaten ausgelöst hatte“
„Hinter dem neuen Corona-Ausbruch in Peking steckt vermutlich eine Mutation. Das Virus, das in China Hauptstadt entdeckt wurde, sei nach einer vorläufigen Sequenzierung des Genstamms anders als der Typ, der das Land vorher heimgesucht hat, sagte Zeng Guang, Epidemiologe des Gesundheitsamtes nach Angaben der staatlich kontrollierten «Global Times» am Sonntag“
„Das Virus sei bis zu einem Hackbrett auf dem Xinfadi-Großmarkt zurückverfolgt worden, auf dem importierter Lachs verarbeitet worden sei“
Nicht erwähnt ist, ob die Mutation mit denselben Tests positiv testet, die schon zuvor verwendet wurden.

Nachtrag 16.06.2020
Bei der Mutation in China soll es sich laut einem chinesischen Pressebericht tatsächlich um den Reimport der europäischen Variante handeln:
Yang Peng, a researcher from Beijing CDC told China’s Central Television (CCTV) via telephone interview that it has been preliminarily determined that the virus found on the samples from the market is related to strains China has seen from imported cases. Genome sequencing showed that the coronavirus came from Europe
Das würde dann gleichzeitig das Risiko für Europa durch diesen Ausbruch kräftig reduzieren: das Virus kennen wir inzwischen.

Nachtrag 19.06.2020
Ein Beitrag von Dirk Pohlmann, der mir wie eine gute Übersetzung James Corbetts (mit eigenen Quellen) ins Deutsche erscheint: „Ein Virus als Waffe“

Nachtrag 01.07.2020
Sehenswerter Videobeitrag mit vielen wichtigen Aspekten zum Corona-Komplex.
Das wichtigste Bein, auf dem der Corona-Hype steht, ist der Corona-Test. Und der ist nicht ordentlich validiert und die Blaupause dazu stammt von Christian Drosten.

Nachtrag 05.11.2020
Ein guter Beitrag zu den auffälligen Kriegsaspekten der Corona-Krise:

Erstaunlich viele beobachtete Aspekte lassen sich so erklären.

Energiezukunft statt Klimahysterie

Im letzten Beitrag wider die Diffamierung und Hetze gegen Daniele Ganser bin ich wieder auf seinen Vortrag von 2016 in München bei der ÖDP gestoßen, einer bayerischen und besseren grünen Partei:

Energieabhängigkeit hinter der Nebelwand

In diesem sehr sehenswerten Vortrag und auch in seinem Buch von 2012 Erdölrauschträgt der Historiker Dr. Daniele Ganser hervorragend vor, warum die enorme Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, vor allem aus dem Mittleren Osten, strategisch, wirtschaftlich und moralisch so riskant ist, (meine Meinung:) viel riskanter als der Klimawandel.
Das stützt meine bereits in einem Beitrag skizzierte Überlegung, ob der „menschengemachte Klimawandel“ nicht eher eine offizielle Nebelwand für einen Kurswechsel aus geopolitischen Gründen ist, für deren öffentliche Präsentation Daniele Ganser seit Jahren verleumdet wird. Eine Nebelwand deshalb, weil die Politik damit die Öffentlichkeit (teilweise) in dieselbe Richtung lenken kann, ohne aber ihre eigenen früheren Fehler und Verbrechen thematisieren zu müssen, darunter Beteiligung an und Deckung von schwersten Kriegsverbrechen, die heute noch durch die brutale und rechtlose Verfolgung von Julian Assange fortgesetzt werden.

Perspektiven für die Energiezukunft

Ein Bereich, in dem „Klimaschutz“ und Energiegeopolitik definitiv nicht zu denselben Entscheidungen führen würden, ist aber die Verstromung heimischer Kohle. Aus dem Blickwinkel der Energiegeopolitik ist diese ein enormes Plus für die Versorgungssicherheit 😁 der eigenen Bevölkerung, aus Sicht der Klimaschutzbewegung dagegen der maximale Schädling ☹️.

Trotzdem gibt es aber einen weiten Bereich, in dem Klimaschutzziele und die Ziele einer  Verringerung der Energieabhängigkeit zusammenfallen, vor allem dann wenn sie geschickt in die richtige Richtung getrimmt werden:

  • keine ideologisch reinen Lösungen (wie Fahrverbote für Verbrenner, Ölheizungen etc.), die unverhältnismäßig teuer sind und neue Abhängigkeiten schaffen
  • Konzentration auf Energieeffizienz und andere Lösungen, die auch wirtschaftlich rentabel sind
  • Bonus für Dezentralisierung (wichtig in Krisenfällen, z.B. bei Blackouts) und direkten Bürgereinfluss statt für vom Staat administrierte oder von Konzernen beherrschte Zentrallösungen.
    Beispiele: Photovoltaik mit Speicher und Notstromfunktion auf Ein- und Mehrfamilienhäusern, private oder kommunale Blockheizkraftwerke (BHKW)
  • Anzapfen der für „Klimaschutz“ vorgesehenen Fördergelder und durch die Geldpolitik bereitgestellten billigen Kredite für Lokalisierung, sichere Einkommen, Autonomie und Krisenresistenz

Ein wesentlicher Vorteil dieser Denkweise besteht auch darin, dass 20% weniger Energieabhängigkeit für das Leben der Menschen in Deutschland und Europa ein schöner Erfolg wären, 20% weniger deutsche oder europäische CO2-Emissionen für das Weltklima dagegen nicht mehr als ein Furz:
World_fossil_carbon_dioxide_emissions_six_top_countries_and_confederations

In einem späteren Beitrag werde ich ein entsprechendes Projekt vorstellen und unter solchen erweiterten Renditeaspekten durchrechnen.

Timing auch für Ganser zu schwer

Zurück zu Gansers Buch: er brüstet sich damit, dass er in seinem Buch als Erster nachgewiesen habe, dass die konventionelle, also ohne Fracking durchgeführte, Erdölförderung seit 2006 rückläufig sei. Das war 2012, und ich erinnere mich daran, dass ‚Peak Oil‚ zwischen 2005 und 2010 ein ganz heißes Thema war, getrieben durch hohe Ölpreise. Jetzt ist 2020, und die Ölpreise sind immer noch sehr niedrig, so niedrig, dass es die Fracking-Industrie ernsthaft bedroht. So niedrig, dass die Preise weder durch den mysteriösen Drohnenangriff auf die saudischen Ölanlagen noch durch die kriegerischen Akte im Irak ernsthaft gestiegen sind.
Diese Beobachtung bestätigt eine Grundregel bei solchen Prognosen: anfangs bleibt meist viel mehr Zeit für eigenes Handeln, als die viel zu alarmistischen Prognosen vermuten lassen, aber wenn diese Zeit abgelaufen ist, dann geht es oft sehr schnell und für Gegenmaßnahmen ist es dann zu spät. Deshalb:
In der Ruhe der Verfolgung ernsthafter Interessen mit pragmatischen Lösungen liegt die Kraft, nicht in der Klimahysterie.

Nachtrag 05.02.2020
Hier ein Artikel und eine Sendung des Schweizer-Radios DRS 2 von 2012 über Gansers Buch, die beide auch die wichtige Frage des Timings und des kurzfristig übertriebenen Alarmismus illustrieren:

Das Thema Peak Oil galt 2012 vielen noch als brandheiß. Inzwischen ist es aber völlig durch die sogenannte Klimakatastrophe (die keine Katastrophe ist) verdrängt bzw. ersetzt. Immerhin erkennt Ganser:
Natürlich gibt es mittelfristig immer noch Erdöl, auch 2050 noch. Die Frage ist, in welcher Menge und zu welchem Preis
Hier greift mein Ansatz. Energieeffizienz: unbedingt und schon immer!; Substitution: gerne, wo es ökologisch und ökonomisch lohnt, dabei lieber etwas zu viel als zu wenig; Dekarbonisierung um jeden Preis: auf gar keinen Fall!

Nachtrag 18.02.2020
Ich habe das Buch jetzt ganz gelesen. Es ist nicht schlecht, aber in den groben Linien nicht sonderlich neu für mich, in den Details allerdings schon. In den Details habe ich aber auch Einiges zu meckern:

  1. Es gibt einige Schreibfehler im Buch, und manche kehren so oft wieder, dass ich mich frage, ob es bei Orell Füssli kein Lektorat mehr gibt: „Umfall“ statt „Unfall“ kommt zum Beispiel einige Male vor.
  2. Während Ganser im Buch durchgehend und mit guten Argumenten über die absehbare Erschöpfung der Öl- (und auch Gas-) Reserven schreibt, erwähnt er ein Mal, dass die Kohlevorkommen mit Sicherheit noch länger reichen: Jahrhunderte statt Jahrzehnte. Das bringt ihn natürlich in Argumentationsnöte, was deren Einsatz angeht. Hier differenziert er nicht in Knappheits- und Versorgungsargumente einerseits und Klimaargumente andererseits, obwohl beide zu einer ganz verschiedenen Bewertung der Kohleverstromung führen müssen (siehe oben!). Stattdessen nimmt er es einfach als Fakt hin, dass Europa wegen seiner Klimaziele nicht auf Kohle setzen kann. Ich sehe das mit einer gewissen Klimaskepsis anders und könnte mir durchaus vorstellen, in einer Energiekrise der europ. Versorgungsicherheit den Vorzug zu geben.
  3. Ähnlich sieht es mit der Kernenergie aus. Hier betrachtet er die Versorgungslage mit Uran und anderen Kernbrennstoffen überhaupt nicht, sondern zitiert die Skepsis der Bevölkerung, die Schwierigkeiten Kernkraftwerke zu versichern und Ausstiegsbeschlüsse europ. Länder. Er verschiebt also die Debattenebene mit einem gewissen grünen Vorurteil, das auch in diesem Zitat über den „Umfall“ von Fukushima deutlich wird:
    „Die Kombination von Erdbeben, Tsunami und Atomkatastrophe brachte großes Leid über Japan und forderte 15848 Tote“
    Er verschweigt also, dass das Leid durch die Todesfälle sehr ungleich verteilt war und zu praktisch 100% durch den Tsunami entstanden ist, während der kerntechnische Unfall keinen einzigen direkten Toten verursacht hat. Hier berichtet Ganser unlauter ganz im Sinne grüner Vorurteile.
  4. Ganser argumentiert in seinem Buch so, als ob der Ölpreis von nun an immer nur weiter steigen würde. Das mag langfristig stimmen, war aber kurzfristig eher unwahrscheinlich und ist auch nicht so gekommen:
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    Ganser hat ganz offensichtlich auf dem Höhepunkt der Peak-Oil-Blase gearbeitet und gedacht: Prognosen bleiben schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen.
  5. Auch bei seinen Peak-Oil- und Peak-Gas-Prognosen hat seine Urteilskraft eine Schlagseite. Er zitiert die ASPO, Association for the Study of Peak Oil und Peak Gas, zur Gasförderung Nowegens:
    „Die ASPO Deutschland glaubt, dass Norwegen möglicherweise schon 2011 bei 120 Milliarden Kubikmeter pro Jahr das Fördermaximum Peak Gas erreicht hat“.
    Wir sind jetzt in der glücklichen Lage, dass wir diese Prognose mit 8 Jahren Abstand überprüfen können. Dabei stellen wir fest, dass sie zu pessimistisch war:

Im Jahr 2011 hatte die Erdasförderung Norwegens eine kleine Delle und ist von gut 106 auf 100,5 Milliarden Kubikmeter gefallen, bevor sie 2017 mit 123,2 Milliarden Kubikmeter ein (vorläufiges) Maximum erreicht hat. Für 2019 berichten und für 2020 erwarten die Norweger:
„Diese ging von knapp 120 auf rund 113 Mio. Kubikmeter zurück. Grund dafür war, dass Unternehmen die Produktion aufgrund der Marktsituation zurückgehalten haben, so die Behörde. Das Öldirektorat rechnet aber schon in diesem Jahr mit einer Trendwende. Die Prognose für 2020 liegt bei einer Gesamtförderung von 238,5 Mio. Kubikmetern, die Erdgasproduktion schätzt das Direktorat auf rund 117 Mio. Kubikmeter“.
(Hier gehen Millionen und Milliarden durcheinander, aber Milliarden ist wohl richtig)
Die Gasförderung erreichte im Jahr 2011 keinen Peak und lag noch 2018 bei 120 Milliarden Kubikmeter und es soll so weitergehen. Wie lange die Förderung auf diesem Niveau bleibt, muss sich aber erst noch zeigen. Die ASPO Schweiz, deren ehrenamtlicher Präsident Daniele Ganser von 2006 bis 2012 war, hat ihren Peak aber schon überschritten und wurde Ende 2018 aufgelöst.

Auch wenn es erstens länger dauert, als zweitens die Peak-Experten denken, bin ich aber nach dem Buch noch überzeugter davon, dass wir uns in den nächsten Jahrzehnten auf eine spürbare Verknappung bei Öl und Gas einstellen sollten. Entsprechende Investitionen, zB eine sparsamere Öl- oder Gasheizung oder ihre Ergänzung um eine mit einer Solaranlage versorgte elektr. Wärmepumpe, könnten wirtschaftlich sein und würden in jedem Fall die Versorgungsicherheit durch eine längere Tankreichweite verbessern. Das wäre doch ein greifbares, schönes Ziel, ganz unabhängig vom CO2-Ausstoß und einem (vielleicht) durch ihn beförderten Klimawandel!

Nachtrag 20.02.2020
Ein Detail scheint mir noch besonders zitierwürdig:
Ted Trainer von der University of New South Wales in Australien ist Befürworter der Energiewende, beklagt aber, dass die Vertreter der erneuerbaren Energien das Potenzial ihrer Lieblingstechniken ‚übertreiben und ihre Schwächen und Limiten ignorieren‘. Es werde noch sehr lange dauern, um den Anteil der erneuerbaren signifikant auszubauen
Es ehrt Ganser und zeigt seine Lauterkeit, dass er diese kritische Stimme so fair wiedergibt und als Quelle dieses Buch angibt. Zum (extrem teuren) Buch hat der Autor auch eine Kurzfassung veröffentlicht, die u.a. hier positiv besprochen wird. Viele der dort vorhandenen Argumente finden sich bis heute bei Kritikern der Energiewende – weil sie schwer widerlegbar sind und deshalb von den Befürwortern nicht beantwortet, sondern mit Ausflüchten und Beschweigen ignoriert werden.
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Nachtrag 16.2.2021
Ganser hat mal wieder einen Vortrag gehalten:

Und eine Menge guter Leserbriefe in den Nachdenkseiten verursacht. Der Leserbrief Nr. 40 ist mir aufgefallen, weil er genau die Hintergründe für die Corona-Krise vermutet, die ich vor einem Jahr oben als mögliche Hintergründe der Klimakrise diskutiert habeDrohender Energiemangel nach dem Scheitern militärischer Energieraubzüge!
Getarnt durch das Beschwören einer Klimakrise bzw. einer Viruskrise, die ja beide daraufhin gesteuert werden, die Wirtschaft herunterzufahren.

Skandal: FDP Bautzen für Freiheit!

Eigentlich  eine sehr erfreuliche Nachricht, aber nicht für  den Medienstar der Bautzener Grünen, Annalena Schmidt:AnnalenaSchmidt

Dem FDP-Vertreter ist voll zuzustimmen:
Er spricht sich gegen den Antrag aus. Er sorgt sich vor einer gefährlichen Entwicklung „hin zur Beschneidung der Freiheit im Geiste und der freien Meinungsäußerung“ klagt die regierungsamtliche „Botschafterin für Demokratie und Toleranz“ über einen demokratisch und frei gewählten Stadtrat, der einfach nur ihren Antrag nicht unterstützen mag:
AntragSchmidt

Es ist nicht eigentlich die Aufgabe eines Stadtrats, die Verleihung eines ‚Bautzener Friedenspreises‘ durch einen Verein an einen Historiker und Vortragsreisenden zu bewerten oder sich davon zu distanzieren, denn das findet (eigentlich) völlig unabhängig von staatlicher Bevormundung im zivilgesellschaftlichen Raum statt.

Wer ist also dieser Daniele Ganser, dass sich ein Stadtrat so „entschieden von der Verleihung des sogenannten Bautzener Friedenspreis“ an ihn distanzieren soll?

Vorgeschichte 2016 in München

Annalena Schmidts Antrag in Bautzen ist keineswegs originell, denn exakt dieselbe Art der Diffamierung gegen Ganser gab es schon 2016 in München, als unter anderem die Süddeutsche Zeitung Stimmung machte gegen seine Einladung durch die ÖDP (eine Partei aus Bayern, die mindestens so grün ist wie Frau Annalena Schmidt aus Hessen in Bautzen) und die Katholische Arbeitnehmerbewegung Freising:
SZ2016Die erwähnten Proteste gab es übrigens ausschließlich in Medien. Der Vortrag in München fand trotzdem statt und war ausgebucht. Es standen keine empörten Volksmassen vor der Tür, die gegen Ganser die Fäuste geschwungen hätten. Was an dem Vortrag so umstritten gewesen sein soll, kann sich jeder selbst ansehen, denn es gibt eine Videoaufzeichnung von genau dieser Veranstaltung:

Dem Video kann jeder sofort entnehmen, dass Daniele Ganser kein Rechter ist, sondern ein klassischer akademischer Ökopax (und Tesla-Fahrer). Im „Kampf gegen Rechts“ hat sich aber Annalena Schmidt ihr bundesweites Image erworben, eine Kämpferin „für Demokratie und Toleranz“ zu sein. Und mit dem so zügig gebastelten „Toleranz“-Image will sie jetzt in Bautzen wie andere zuvor in München und Freising gegen den gut informierten und menschenfreundlichen Ganser vorgehen und alle, die ihn noch einladen? 🤔

Es geht nicht um Ganser

Es geht um die Diffamierung jedes Zweifels am offiziellen Ablauf des 11. September 2001. Er war nämlich der erste, der in einer deutschsprachigen Zeitung breit auf das Problem von WTC-7 hingewiesen hat. Zuvor war den meisten Lesern gar nicht bekannt, dass ein 3. Gebäude eingestürzt ist, in das auch kein Flugzeug hineingeflogen war. Mir auch nicht. Diese verdächtige Information hat sich u.a. durch Gansers Vortragsaktivitäten erst langsam verbreitet. Im angelsächsischen Ausland hatte dagegen früh der merkwürdige Fehler für Aufsehen gesorgt, dass bei der BBC über den Einsturz des Gebäudes schon berichtet wurde, als es im Live-Bild noch stand:

Das war mehrere Stunden nach dem Einsturz der beiden hohen WTC-Türme. Ganser berichtete in seinen Vorträgen auch, dass der Einsturz von WTC-7 im ersten 911-Bericht vergessen und erst in einem späteren NIST-Bericht erklärt worden ist. Eine offizielle Video-Fassung des NIST gibt es auch:

Auch da finden sich interessante Informationen:
Noch niemals ist ein Hochhaus vorwiegend wegen eines Brandes eingestürzt…Wir haben es mit einer neuen Art von Zusammenbruch zu tun.
heißt es gleich zu Beginn. Natürlich gab es auch seither keinen vergleichbaren Fall mehr. Auch sonst ist der NIST-Bericht sehenswert. Er erläutert nämlich, wie unsymmetrisch von einer einzelnen Ecke ausgehend der Einsturz abgelaufen sein soll, obwohl man im Video von außen sieht, wie gleichzeitig das Gebäude in seiner ganzen Breite sauber auf seine Grundfläche fällt – wie bei einer kontrollierten Sprengung eben.

Solche Informationen sind längst stärker verbreitet und von Daniele Ganser ganz unabhängig geworden.

Weitere interessante Quellen ohne Ganser

Eine der größten medialen Niederlagen für die Staatsversion der Attentate vom 11. September war aber die Veröffentlichung einer rein technischen Arbeit von Vertretern der amerikanischen Ingenieur-Organisation „Architects & Engineers for 9/11 Truth“ in „Europhysics News“, dem Mitteilungsblatt der Dachorganisation der Europäischen Physikalischen Gesellschaften. Dabei wurden solche verstörenden Detailfotos von Vorgängen viele Stockwerke unterhalb der aktuell einstürzenden Etagen gezeigt:
AE911ThruthSquibs

Besonders bemerkenswert sind diese horizontalen und sehr weiten (viele 10m) Ausbrüche (bursts) sehr stark beschleunigten Materials, die stark auf Explosionen auf diesen Etagen hinweisen, die den darüber sichtbaren Zusammenbruch erst möglich machen. Ebenso interessant sind in dem Bericht die Fotos von geschmolzenem Stahl, der erst weit oberhalb der vom NIST angegebenen Temperaturen von ca. 1000° C, nämlich bei ca. 1500° C, auftreten kann.
Daneben werden auch Berechnungen zum weniger bekannten Einsturz des dritten, nicht von einem Flugzeug getroffenen Gebäudes, WTC-7, vorgestellt.
Natürlich gab es in demselben Journal später noch eine Gegendarstellung, deren Autoren niemals eine Distanzierung eines deutschen Stadtrats zu befürchten haben. Diese bezeichnen andersdenkende Ingenieure dagegen in dem Artikel wiederholt pauschal als ‚Laien‘ und liefern zum Einsturz von WTC-7 keinerlei neue Informationen, sondern fassen lediglich die bekannte NIST-Erklärung (s. Video oben) nochmals zusammen.

In 2019 gab es einen Vortrag von Ansgar Schneider in Wien, der auf sehr viele dieser  technischen Details ausführlich eingeht:

BuchSchneider

Ansgar Schneiders Buch gibt es zB hier.
Einen Bericht über  sein Buch findet man hier.
Und hier noch ein Interview.
Und dann gibt es auch noch die offensichtlich spontanen Aussagen eines bekannten New Yorker Bauunternehmers vom 11.09.2001 über die Unglaublichkeit, dass die Twin Towers mit ihrem äußeren Stahlkorsett nur von Flugzeugen durchstoßen und zum Einsturz gebracht werden konnten:

Interessante Informationen gibt es auch schon lange zum Einschlagsort des 3. Flugzeugs bei Shanksville/Pennsylvania. Das soll das Loch sein, in dem es im Boden verschwand:
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Sieht schon einigermaßen unglaubwürdig aus: da müssten wenigstens ein bisschen Trümmer liegen, z.B von abgeschlagenen Flügeln oder der Schwanzflosse, die ja kein Projektil ist, sondern ein aerodynamisches Bauteil aus Leichtmetall.
Gerhard Wisnewski hat für den WDR schon 2003 eine Sendung gemacht, in der sich der Bürgermeister von Shanksville und andere antsprechend äußerten und die Wisnewski dann seine Aufträge beim WDR kostete:

Dabei passt das ja eigentlich alles ganz gut zusammen und auch zu dem, was sich bis heute so an 911-Merkwürdigkeiten angesammelt hat.

Die Terroranschläge vom 11. September 2001 sind voller Merkwürdigkeiten, die öffentlich immer wieder nach demselben Muster behandelt werden:
1. Beschweigen so lange wie möglich
2. Kritische Berichte nach Erscheinen mit Gegendarstellungen kontern
3. Öffentlichkeitswirksame Berichte als ‚Verschwörungstheorie‘ diffamieren
4. Prominente Boten solcher Zweifel öffentlich strafen und ausgrenzen

Zweifel am offiziellen Ablauf des 11. Septembers sind eines der stärksten Tabus im öffentlichen Raum und in wichtigen Medien. Wer dieses Tabu als Journalist klar bricht, ist seinen Job sofort los. Wer es sonst öffentlich tut, muss mit endlosen und unermüdlichen Kampagnen zahlloser Akteure „für Toleranz“ rechnen, die Zweifel eben nicht tolerieren wollen.

Wie geht es in Bautzen weiter?

Annalena Schmidt hat mit der üblichen moralischen Empörung berichtet:
AnnalenaSchmidt2Die Sächsische Zeitung berichtet wie die Bundesmedien sehr positiv über Schmidt und ihre Position im Stadtrat. Aber es gibt auch zivilere lokale Stimmen.
Hier kann man ein wenig nachlesen, wie sich die Parteien im Bautzner Stadtrat zur Vergabe des Friedenspreises an Ganser geäußert haben. Das letzte Ton-Statement dort von Teilnehmern der 30-Personen-Demo gegen die Verleihung finde ich auch „tendenziell“ uninformiert und gutgläubig „hat man mir gesagt“. Da werden offensichtlich Leute auf die Straße geschickt mit viel Gefühl vom Wahren und Guten im Bauch und wenig Wissen im Kopf.

Auch in Bautzen sprechen nicht unbedingt diejenigen für eine Zivilgesellschaft, die diesen Anspruch am aggressivsten im Munde führen.

Nachtrag 02.02.2020
Es gibt einen Videobeitrag von der Bautzner Preisverleihung, der die extreme Diskrepanz zwischen der öffentlich-rechtlichen Fernseh- und privaten Presse-Darstellung zu dem darstellt, was anscheinend vor Ort wirklich abgelaufen ist: Massenandrang und sehr viel Zustimmung:

Wahnsinn!

Nachtrag 06.02.2020
Fundstück:
„Frau Schmidt, im Bereich Toleranz müssen Sie noch ein wenig üben.“
Toleranzbotschafterin
Auch die verschränkten Arme deuten ein darauf hin, dass sie sich ein wenig als Dompteuse des Stadtrats und der Stadt versteht.

Nachtrag 13.02.2020
Es ist einigermaßen absurd, dass die drei „linken“ Parteien im Stadtrat von Bautzen fast unisono gegen Ganser hetzen, während der Fraktionsvorsitzende der CDU folgende Stellungnahme abgibt:
„Herrn Gansers Reden, seine pazifistische Grundeinstellung und seine Forschungsergebnisse sind ja auch im Internet und in seinen Büchern leicht und schnell für jedermann einsehbar. Wer das macht, stellt schnell fest, dass es eine perfide üble Nachrede darstellt, ihn als ‚Verschwörungstheoretiker’ zu bezeichnen“
Und ein FDP-Stadtrat sagt:
„Der Unmut der drei Fraktionen (von SPD, Grünen und Linke) hat sich doch nur daran entzündet, dass deren Antrag nicht mehr öffentlichkeitswirksam diskutiert werden konnte“.
Das Beispiel zeigt sehr schön, dass die Fronten längst ganz anders laufen als das Links-Rechts-Paradigma uns weismachen will. Deshalb:
Immer ganz genau auf den Einzelfall schauen und sich mit Parteiloyalitäten nicht in die Irre führen lassen!

Nachtrag 1.3.2020
Der Antrag auf Distanzierung von der Preisverleihung wurde vom Stadtrat Bautzen abgelehnt:

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Sie schweigt sich völlig aus über die Mehrheit, mit der ihr Antrag abgelehnt wurde. Dasselbe gilt auch für diese Anklageschrift gegen die Stadtratsmehrheit im Deutschlandfunk. Aus dem Text lässt sich immerhin mühsam erschließen, dass der Antrag (für den Zustimmung nach der festen Meinung von Frau Schmidt „Pflicht“ gewesen wäre) mit mindestens 23:7 Stimmen abgelehnt wurde, also mit einer 3/4-Mehrheit.

Nachtrag 26.10.2020
Das gleiche Spiel wie vor der Preisverleihung in Bautzen wurde vor den Jazztagen in Dresden gespielt:

Auch das ‚Sachsen Fernsehen‘ beteiligte sich daran, und die Sächsische Zeitung, die sich letztes Jahr schon beteiligte, war dieses Mal auch wieder an Bord:

Auch das Ergebnis ist aber wieder dasselbe wie letztes Jahr und wie in Bautzen: die Veranstaltung mit Ganser fand gestern trotzdem statt. Es waren sogar zwei:

Wie in Bautzen war auch in Dresden die SPD auf der Seite der Ganser-Verfolger vertreten. Ihr Sprecher für Kultur droht dem Festival sogar explizit Konsequenzen für die Zukunft an:
Im Zweifel wird diese abermalige Entscheidung, Herrn Ganser wieder einzuladen, für die kommende Zeit Konsequenzen hinsichtlich der Förderung durch die öffentliche Hand haben müssen

Nachtrag 14.02.2021
Annalena Schmidt ist von Bautzen nach Dresden gezogen und hat ihr Mandat im Stadtrat abgegeben. In der taz gab es dazu eine Bilanz aus ihrer Sicht:

Sie konzentriert sich ganz auf die Themen ‚rechts‘ und Klima. Ihre krachend gescheiterte Kampagne gegen die freie Rede von Daniele Ganser erwähnt sie mit keinem Wort. Die passt nicht so ganz in das Framing, denn Ganser ist weder rechts, noch ein Gegner der Klimapolitik.

Nach ihrem Abgang von Bautzen hat Annalena Schmidt positive Berichterstattung auch erhalten bei MDR und Sächsischer Zeitung. Kritik an der Rolle Annalena Schmidts wiederum nur in der Lokalpresse, beim Bautzener Boten.

Ein bemerkenswerter Sieg

Wenig ist im Medien-Mainstream zu lesen über den Erfolg von Gerhard Wisnewski bei der Abwehr einer Klage von Richard Gutjahr. Dabei hatte der BR-Journalist Richard Gutjahr noch Anfang des Jahres ein großes Medien-Echo ausgelöst mit der Ankündigung, sich Personen „weise“ auszusuchen und gegen sie vorzugehen, die ihm ein Vorwissen zu den Attentaten von 2016 in Nizza und München unterstellen. Dabei haben er und sein Anwalt sich offensichtlich gewaltig verschätzt. Hier das  Thriumphgeheul der „Verschwörungstheoretiker“ und hier ein seriöser Jammertext zum überraschenden Prozessausgang.

In meinem Beitrag geht es wenig um den Fall Gutjahr und mehr um Gerhard Wisnewski, seine Stärken und Verdienste und die Schwächen und Grenzen seiner Arbeit. Und natürlich geht es auf dieser Grundlage auch um eine Einschätzung des Urteils:

Gut oder weniger gut für die Freiheit von Meinung und Berichterstattung?

Die Verdienste des Gerhard Wisnewski

Gerhard Wisnewski hat sich als WDR-Journalist mit Recherchen zuRAF-Phantomm Thema RAF-Terrorismus einen Namen gemacht. Er hat im Magazin ‚Monitor‘ nach Recherchen im Sommer 1992 zur bis heute nicht aufgeklärten Ermordung von Alfred Herrhausen Hinweise präsentiert, dass der Kronzeuge der Behörden für eine RAF-Täterschaft, der V-Mann Siegfried Nonne, zu dieser Aussage genötigt und gedrängt worden war. Der Untergang dieser Spur hat zu einem erheblichen Glaubwürdigkeitsverlust des bis dahin in Deutschland in der breiten Öffentlichkeit nie in Frage gestellten Narrativs vom gefährlichen Linksterrorismus geführt. Der Glaubwürdigkeitsverlust könnte so groß gewesen sein, dass er ein Jahr später zum Zwischenfall von Bad Kleinen geführt hat, bei dem mit dem toten Wolfgang Grams endlich ein Mitglied der 3. Generation der RAF auftauchte. Diese Geschichte hat Wisnewski mit 2 Mitautoren in diesem Buch dokumentiert, für Deutschland eine Pionierarbeit auf dem Feld des Terrorismus unter falscher Flagge. Wisnewskis früher Verdacht ist später in sehr akribischen Arbeiten sogar für die 2. Generation der RAF bestätigt worden: Der RAF-Terror muss von staatlichen Stellen mindestens gedeckt worden sein.

Im Jahr 2003 hat es Wisnewski wieder im WDR gewagt, Zweifel an der offiziellen Version zum 11. September zu äußern, namentlich an den Flugzeugabstürzen von Shanksville und ins Pentagon. Dieses Mal hat ihn diese Kühnheit nach sehr negativen Berichten im Spiegel und anderen Medien die Aufträge seines wichtigsten Brötchengebers, des WDR, gekostet.

9/11 – eines der stärksten Tabus unserer Zeit

Wisnewski war eines seiner ersten Opfer, aber das Tabu, den Ablauf des 11.9.2001 in Frage zu stellen, ist eines der stärksten der letzten Jahrzehnte. Kein Wunder, hat doch dieses Ereignis die Rechtfertigung für eine ganze Serie von Kriegen „gegen den Terror“ u.a. in Afghanistan und im Irak geliefert, die allesamt zu katastrophalen humanitären und auch strategischen Ergebnissen geführt haben, wie inzwischen allgemein anerkannt wird.
Wegen Verletzung dieser Tabus sind nach Wisnewski noch weitere Medienschaffende ins Visier massiver Kampagnen geraten, u.a. Ken Jebsen und Daniele Ganser.

Eine der größten medialen Niederlagen für die Staatsversion der Attentate vom 11. September war aber die Veröffentlichung einer rein technischen Arbeit von Vertretern der amerikanischen Ingenieur-Organisation „Architects & Engineers for 9/11 Truth“ in „Europhysics News“, dem Mitteilungsblatt der Dachorganisation der Europäischen Physikalischen Gesellschaften. Dabei wurden solche verstörenden Detailfotos von offensichtlichen Explosionen aus dem Inneren der Gebäude weit unterhalb der aktuell einstürzenden Etagen gezeigt:

AE911ThruthSquibs

und Berechnungen auch zum weniger bekannten Einsturz des dritten, nicht von einem Flugzeug getroffenen Gebäudes  WTC-7 vorgestellt, das bereits im Mittelpunkt von Daniele Gansers Artikel im Schweizer Tagesspiegel im Jahr 2006 zu dem Thema gestanden hatte.
Tatsächlich sind also Zweifel am Ablauf des 11. Septembers in den Jahren seit 2003, dem Jahr des Rauswurfs von Gerhard Wisnewskis beim WDR, durch viele unabhängige Autoren und mit ganz anderen Ansätzen zu verschiedenen Aspekten immer weiter fundiert und einer breiteren Öffentlichkeit bekannt worden. Die Aussagen des Bürgermeisters von Shanksville, der laut Wisnewski ursprünglich am angeblichen Einschlagsort des Flugs kein Flugzeug gesehen haben will („Da war nichts! … Nur dieses Loch.“) haben seither sehr stark an Bedeutung verloren, denn die inzwischen gesammelten physikalisch-technischen Einwände insbesondere zum Einsturz von WTC1, WTC2 und vor allem WTC7 sind durch korrigierte Zeugenaussagen[1] nicht mehr zu entkräften.
Trotzdem fühlt sich auch ein Medien-Watchdog wie Übermedien noch heute genötigt, diesen Beitrag von Wisnewski als Grund für seinen Rausschmiss beim WDR zu unterstützen:

ÜbermedienEmpört

Andere mutmaßliche journalistische Fehlleistungen oder Unsauberkeiten desselben Kalibers werden von Übermedien wohl gelegentlich kritisiert, aber praktisch nie mit der Forderung verknüpft, den Verantwortlichen auch zu entlassen. Woher die doppelten Standards? Woher der giftige Eifer im Fall Wisnewski? Und warum in einem Fall, wo Wisnewskis Verdacht inzwischen durch viele andere und schwer widerlegbare Arbeiten erhärtet worden ist?

[1] Bei der hohen Brisanz der Thematik für die Weltpolitik ist gleichzeitig auch klar, dass es einem Staat, der bei  einem anderslautenden Befund mit dem Rücken zur Wand stehen würde, nicht schwerfallen sollte, einen kleinen Bürgermeister im eigenen Land zu einer korrigierten Aussage zu drängen, zu nötigen oder auch zu erpressen. Eine Korrektur auch von gegenüber Wisnewski tatsächlich gemachten Aussagen wäre unter diesen  Bedingungen also wenig überraschend und wenig beweiskräftig.

Best of Wisnewski:
Der begründete Anfangsverdacht

Nach der Nachricht vom juristischen Sieg Gerhard Wisnewskis über Richard Gutjahr habe ich mir den betroffenen Jahrgang von „verheimlicht vertuscht vergessen“ bestellt. VVV2017Im Gegensatz zum „RAF-Phantom“ hatte ich bisher kein Buch Wisnewskis aus dieser Reihe gelesen. Das Buch ist seit dem Prozesserfolg und damit dem Ablauf  einer einstweiligen Verfügung beim Autor wieder verfügbar, so dass sich jeder ein eigenes Bild von dem machen kann, was Wisnewski über Gutjahrs mögliche Rolle beim Terror von Nizza und München geschrieben hatte.
Man kann das durchaus als „Raunen“ bezeichnen: Außer bekannten Tatsachen und Spekulationen und Fragen, die Richard Gutjahr nicht beantwortet hat, stehen da keine weiteren Details.

Auch bei anderen Themen findet man viel Gegen-Meinung zu dem, was der Mainstream als Tatsache berichtet oder bewirbt. Die Bandbreite reicht von Flüchtlingen über die Gesundheitsschädlichkeit des Frauen-Karriere-Ideals bis zur Mondlandung. Viele Quellen sind im Mainstream nicht gerade besonders wohlgelitten.

Aber einen Fall, der an die Pionierleistungen des Gerhard Wisnewski anknüpft, habe ich in dem Buch doch gefunden:

Das Eisenbahnunglück von Bad Aibling

Die offizielle Version des Geschehens findet man hier. Dagegen lässt sich der Verdacht Wisnewskis mit wenigen Quellen skizzieren:
Mir war anhand dieses Berichts auch schon damals aufgefallen, dass sich der behauptete Ablauf mit dieser komplexen Fehlerkette mit Fahrlässigkeit durch Ablenkung kaum vereinbaren lässt. Die von Wisnewski zitierte Behauptung der Staatsministerin Haderthauer, dass das Unglück vorsätzlich  entstanden sein müsse, weil die Möglichkeit, dass Fahrlässigkeit so die technischen Sicherungen außer Kraft setzen könne, absolut schockierend sei. Diese Aussage habe ich so im Netz nicht mehr gefunden, stattdessen nur eine stark entschärfte Version davon. Nehmen wir zugunsten von Wisnewski (ähnlich wie beim Bürgermeister von Shanksville) einmal an, dass diese Aussage von interessierter Seite medial nachjustiert worden ist. Die sehr spät angeordnete Untersuchungshaft für den Beschuldigten fand wie von Wisnewski berichtet tatsächlich auch das Lawblog sehr ungewöhnlich. Wisnewski vermutet, dass er damit unter Druck gesetzt wurde, um ein passendes Geständnis zu erreichen. Im Lawblog-Beitrag wird übrigens auch Wisnewskis Hinweis bestätigt, dass der Fahrdienstleiter sein Online-Spiel einige Minuten vor dem Unglück beendet hatte, die Ablenkung so groß also nicht gewesen sein kann. Wisnewski weist auch korrekt auf die Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen hin, die bestätigt, dass just am Tag vor dem Unglück eine Inspektion des Stellwerks stattgefunden hat, bei der nach seiner Ansicht eine Manipulation der Anlage vorgenommen worden sein könnte:
„Die in der Antwort zu Frage 3 angesprochene Inspektion am Stelltisch und der Innenanlage fand am 8. Februar 2016 in der Zeit von 9:10 Uhr bis 15:36 Uhr statt. Da anschließend wieder ein regulärer Zugbetrieb erfolgte, kann hieraus kein Zusammenhang mit der Notwendigkeit von Ersatzhandlungen am Folgetag hergestellt werden“
Die alte Spürnase Wisnewski hat damit nach meiner Meinung tatsächlich einen begründeten Anfangsverdacht, dass bei dem Unglück von Bad Aibling nicht alles so gelaufen ist, wie die Medien und die Politik behaupten, dass da durchaus auch ein Sabotage- oder Terrorakt vertuscht worden sein könnte. Wisnewski selbst spekuliert, dass über die Bundesbehörde Bahn die Bayerische Staatsregierung unter Seehofer eingeschüchtert wurde, ihre damals harte Opposition gegen Merkels Politik einzustellen. Das ist aber wirklich Spekulation, denn Hintergründe lassen sich aus den von Wisnewski aufgeführten validen Argumenten nicht ableiten. Inzwischen ist der Fahrdienstleiter übrigens wieder aus der Haft entlassen worden.

Wisnewski hat in diesen Fall offensichtlich wesentlich mehr Mühe investiert als in andere Behauptungen aus dem Buch. Was hätte er noch tun können und müssen, um seinen (ungeheuerlichen) Anfangsverdacht weiter zu bestätigen? Er hätte damals den Prozess beobachten oder beobachten lassen können, um zum Beispiel die Aussagen des Fahrdienstleiters wörtlich festzuhalten. Die Frage ist, ob er dafür als freischaffender Journalist, der vom Mainstream ausgestoßen und isoliert wurde, genug Zeit investieren und trotzdem wirtschaftlich überleben kann.

Fazit

Der Freispruch für Gerhard Wisnewski ist im Sinne der Meinungsfreiheit zu begrüßen. Es muss möglich bleiben, medial favorisierte und staatlich erwünschte Narrative über Terror zu hinterfragen und insbesondere auf merkwürdige Zufälle und die Möglichkeit von Vorwissen bei wichtigen Akteuren hinzuweisen, ohne gerichtsfeste Beweise zu haben.
Gerhard Wisnewski bewegt sich inzwischen sicherlich manchmal am Rande des Seriösen und eines angemessenen Aufwands bei schwerwiegenden Überlegungen und Vorwürfen. Allerdings hielt sich der journalistische Aufwand des Medien-Mainstreams von SPIEGEL bis taz, ihm Fehler und Falschmeldungen wirklich nachzuweisen, anstatt sie ihm mit Gegenbehauptungen einfach nur zu unterstellen, eher in noch engeren Grenzen. Das gilt sowohl für die Arbeiten zum RAF-Phantom als auch zu 9/11 und den Flugzeugabstürzen von Shanksville und ins Pentagon. Behördenbehauptungen waren dem vermeintlichen Qualitätsjournalismus immer schon ausreichend, um Behauptungen eines unbotmäßigen Kollegen in die Verschwörungsecke zu stellen. Deshalb freuen mich der Sieg von Wisnewski und die schlecht verborgenen langen Gesichter im sogenannten „Qualitätsjournalismus“.
Als Denkanregung und Kontrapunkt zu einem Journalismus, der überwiegend staatliche Erzählungen zu jeder Form von Terror geradezu grotesk stützt, finde ich jetzt sogar sein Buch „Verheimlicht vertuscht vergessen 2017“ gar nicht einmal so schlecht. Es lohnt sich durchaus, gelegentlich einmal eine Theorie Wisnewskis zu lesen und darüber nachzudenken, ob sie stimmen könnte und wo seine Argumente gut sind und wo nicht.

Der Leser sollte aber wissen, dass die meisten der vielen Theorien Wisnewskis keine Volltreffer sein dürften. Bei ihrer großen Zahl ist das noch unwahrscheinlicher als die Möglichkeit, dass Richard Gutjahr an 2 Terror-Tatorten innerhalb einer Woche aufgetaucht ist, ohne dass irgendjemand Vorwissen über die Taten hatte. Wer auf dieser vergleichsweise dünnen Grundlage Menschen wie Gutjahr mit Hassmails schmäht und verfolgt, ist tatsächlich nicht gut beraten. Das Gericht hat Wisnewski bestätigt, dass er es schlauer angestellt hat. Trotzdem ist die Gutjahr-Geschichte kein Glanzlicht für einen investigativen Journalisten, der Qualität liefern will. Wisnewski kann es besser, immer noch.

Randnotiz

Sehr interessant finde ich auch die Tatsache, dass Richard Gutjahrs Anwalt Markus Kompa nicht nur diesen Prozess gegen Gerhard Wisnewski, sondern auch einen anderen Prozess mit umgekehrten Vorzeichen verloren hat, bei dem er den Blogger ‚Blauer Bote‘ gegen die Klage des Stern und des Bertelsmann-Konzerns verteidigte. Der ‚Blaue Bote‘ hatte dem Stern nur vorgeworfen, mit der Geschichte von der syrischen Bloggerin Bana Alabed Fake News zu verbreiten. Diese These ist weniger kühn als die von Gerhard Wisnewski über Richard Gutjahr, die Niederlage des ‚Blauen Boten‘ mindestens so bemerkenswert wie der Sieg Gerhard Wisnewskis. Vielleicht hat ja das Hamburger OLG tatsächlich weniger für die Meinungsfreiheit übrig als das Kölner. Vielleicht.

Nachtrag 12.09.2018
Diesen Videokommentar zum Thema finde ich nicht schlecht, um den Rechtsstreit zwischen Richard Gutjahr und Gerhard Wisnewski einzuordnen
WikiWeltKommentarAber auch dieser Kommentar darunter bringt nochmals gute Aspekte ins Spiel:
„gutjahr war privat in nizza, und filmte als einziger exakt zur richtigen zeit am richtigen ort, in münchen war er ebenso zur richtigen zeit am richtigen ort, von der anderen seite filmte seine tochter, die normalerweise in usa studiert, und auch zur richtigen zeit am richtigen ort war um die berichterstattung für die usa zu übernehmen. seine frau war beim israelischen militärgeheimdienst…. ich empfehle etwas stochastik. du begehst in deiner analyse einen denkfehler: der vorwurf lautet ja nicht automatisch dass hinter den geschichten ein geheimdienst steckt, sondern nur dass geheimdienste ein vorwissen hatten, und das ist der punkt den es zu hinterfragen gilt: war es möglich ein vorwissen zu haben? die frage irgendeiner schuld kommt erst danach.“
Personen, die Gutjahr hemmungslos bepöbeln, scheinen aber genau diesen Punkt auch nicht zu verstehen!

Nachtrag 01.01.2020
Der ‚Blaue Bote‘ hat im Dezember 2019 Fotos von der 911-Absturzstelle in Shanksville veröffentlicht, die Gerhard Wisnewskis damaligen Bericht über die Ungläubigkeit des Bürgermeisters durchaus plausibel erscheinen lassen. Schwer vorstellbar, dass hier eine große Passagiermaschine einfach im Boden verschwunden ist:
flight_93_crash_crater_911_shanksville_pennsylvania_september11_united_airlines_usa_2001_terror

Dafür, dass er Zweifel an dieser Geschichte im WDR öffentlich gemacht und (angeblich) den Bürgermeister falsch zitiert hat, hat Gerhard Wisnewski seine Aufträge als freier Mitarbeiter des WDR verloren. Und heute beklagt sich Richard Gutjahr, dass ihm die BR nicht in den Prozessen u.a. gegen Wisnewski beigestanden hat 🤔
Hier der originale WDR-Beitrag, für den Gerhard Wisnewski vom WDR geschasst wurde:

Buback: Vierzig Jahre danach

Heute vor 40 Jahren wurden in Karlsruhe Siegfried Buback, sein Fahrer Wolfgang Göbel und der Leiter der Fahrbereitschaft Georg Wurster Opfer eines Attentats der RAF (Rote-Armee-Fraktion). Aus diesem Anlass hat Michael Buback, der Sohn des Anschlagsziels, des damaligen Generalbundesanwalts, Ken Jebsen ein ausführliches Interview gegeben. Wenn Sie 2 Stunden Zeit haben, schauen Sie es sich an und verschaffen Sie sich einen Eindruck davon, dass Michael Buback ein klarer, sorgfältiger und abwägender Mensch ist, der ganz genau überlegt und weiß, was er sagt:
KenFM_Buback

Nachtrag 9.4.2017: Dieser Film des ZDF ist sehr informativ und deutlich kürzer.

Eine eigene WELT mit RAF-Komplex

Wenn Sie dann noch Zeit haben, lesen Sie sich zum Vergleich diesen Artikel aus der Tageszeitung Die Welt vom 6.4.2017 durch:

Warum der Mord an Siegfried Buback ungeklärt bleibt

Was überzeugt Sie mehr, der Artikel oder das Interview mit Michael BuBuchback?

Der Artikel behauptet u.a., dass das Buch von Michael
Buback voller „unbelegter Verschwörungstheorien“ sei.
Ich habe das Buch gründlich gelesen, mich mit dem Autor persönlich unterhalten und auch sehr viele andere Dokumente, Berichte und Interviews von ihm gelesen und kann Ihnen sagen, dass das Buch noch sehr viel akribischer, sorgfältiger und natürlich ausführlicher ist, als das Interview mit Ken Jebsen zeigen kann. Das Buch beschreibt skrupulös den Weg vom Glauben an die Korrektheit der Ermittlungsergebnisse bis zur Gewissheit über die wahre Täterin und ihre systematische Deckung durch die Ermittlungsbehörden. Und diese Deckung hält bis heute an, nicht nur durch die Behörden, sondern auch durch Medien wie Die Welt, die offensichtlich kein Interesse daran haben, dass die Öffentlichkeit alles erfährt, was man heute sicher wissen kann, wenn man sich für den Fall interessiert.

Wie schlecht die Zeitung arbeitet, die einem geradezu wissenschaftlich arbeitenden Autor „unbelegte Verschwörungstheorien“ grundlos unterstellt, sei als Einstieg nur an zwei Beispielen belegt:

1.) Der dritte Tote

Der Welt-Autor schreibt:
Generalbundesanwalt Siegfried Buback und sein Fahrer Wolfgang Göbel sind tot, auf der Rücksitzbank liegt Georg Wurster, der Leiter der Fahrbereitschaft der Bundesanwaltschaft, im Sterben.
Das ist objektiv falsch. Georg Wurster lag nach dem Attentat nicht im Sterben, sondern starb erst 6 Tage später. Das kann man u.a. in diesem Artikel der Wiener Zeitung Die Presse nachlesen. Auch in der Zwischenzeit lag Georg Wurster nicht im Sterben, sondern er hat im Krankenhaus Besuch von seinem obersten Dienstherrn, Bundesjustizminister Hans-Jochen Vogel empfangen, wie man u.a. schon im Spiegel lesen konnte: „Siegfried Bubacks Begleiter Georg Wurster bekam im Krankenhaus Besuch von Bundesjustizminister Hans-Jochen Vogel, aber niemand vernahm Wurster als Zeugen – fünf Tage später starb er an den Folgen des Attentats. Den Hinweisen und Aussagen, dass eine Frau vom Soziussitz aus geschossen haben könnte, gingen die Ermittler ebenfalls nicht nach.

2.) Keine Anklage gegen Sonnenberg

Günter Sonnenberg gilt bis heute als einer der 3 Täter von Karlsruhe. Dazu schreibt Die Welt:
Außerdem galt als direkt tatbeteiligt Günter Sonnenberg. Er hatte nachweislich das Motorrad gemietet, die seinerzeit stärkste Serienmaschine der Welt. Freilich wurde Sonnenberg dafür nicht angeklagt, weil er wegen eines anderen versuchten Doppelmordes bereits zu „lebenslänglich“ verurteilt war: Mehr Strafe ging ohnehin nicht.
Die unterstrichene Begründung ist sehr flapsig, nicht wahr? Er hat für 2 versuchte Morde lebenslänglich erhalten, eine überharte Strafe, wurde aber für 3 vollendete Morde nicht einmal angeklagt! Warum? Ist das nicht merkwürdig? Die Presse liefert in ihrem Artikel einen Hinweis auf den wahren Grund, warum er für das Karlsruher Attentat nicht angeklagt wurde:
Am 3. Mai 1977 gerieten Sonnenberg und Verena Becker, ebenfalls RAF-Mitglied, in Singen in eine Personenkontrolle. Sie schossen zwei Polizisten nieder, konnten schließlich festgenommen werden. Becker hatte die Karlsruher Tatwaffe bei sich. Wegen Mordversuchs an zwei Polizisten wurden sie zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Verfahren im Fall Buback gegen Becker wurde 1980 eingestellt, das gegen Sonnenberg 1982 wegen Verhandlungsunfähigkeit.
Ist Ihnen aufgefallen, dass Die Welt Verena Becker nicht im Zusammenhang mit Günter Sonnenberg erwähnt hat, Die Presse aber sehr wohl?
Über solche merkwürdigen Dinge hat sich Michael Buback sehr sorgfältige Gedanken gemacht und hat sich nirgendwo mit so billigen Begründungen zufrieden gegeben wie der Artikel in Die Welt. Er folgert, dass man Sonnenberg offensichtlich deshalb nicht für das Karlsruher Attentat angeklagt hat, weil dann auch über die Tatbeteiligung von Verena Becker hätte öffentlich gesprochen werden müssen. Mit unzähligen Puzzleteilen, die im Verbund ein völlig untrügliches Bild ergeben, schafft er sich Gewissheit über die Täterschaft Beckers und ihren Schutz durch Ermittlungs- und Anklagebehörden. Im Ergebnis hat sie nämlich für diesen Dreifachmord keinen Tag im Gefängnis gesessen, von der Strafe für andere Taten wurde sie schon 1989 begnadigt. Der Artikel von Die Welt hält diese Deckung bis heute sorgsam aufrecht, wie wir uns soeben gemeinsam in einem kleinen Vergleich mit Die Presse überzeugt haben.

Nicht einfach immer nur Lügenpresse

Es gibt in den deutschsprachigen Medien alle Abstufungen, wenn es um die Fairness und Faktentreue im Fall Buback 40 Jahre nach der Tat geht:

++ Bayerischer Rundfunk: Die dubiose Rolle der Verena Becker
+  HR-Info: „Eigentlich ist klar, was damals passiert ist.“
+  Stuttg. Nachrichten: Diese Aufklärung ist er seinem Vater schuldig
o  Presse: RAF-Mord Buback: Für den Sohn wird der Fall „immer unklarer“
o  Heute: Wer hat Siegfried Buback erschossen?
o  Morgenpost: So lief das Attentat auf Siegfried Buback am 7. April 1977
–  Tagesschau: Als der „deutsche Herbst“ begann
— Die Welt: Warum der Mord an Siegfried Buback ungeklärt bleibt

Das Verschleiern im Fall Buback ist in Die Welt Chefsache

Ist es Zufall, dass Die Welt ganz besonders schlecht im Feld liegt? Lesen Sie selbst, was der Chefredakteur und „RAF-Experte“ Stefan Aust 2012 anlässlich des Urteils im Becker-Prozesses zum Besten gegeben hat, den Michael Buback angestrengt hatte. Man erkennt immerhin, dass Aust wesentlich geschickter agiert beim Verdrehen und Vernebeln der Fakten als der aktuelle Artikel in seiner Zeitung. So erwartet man das von einem Meister seines Fachs.

Wer mehr wissen und weniger glauben will, sollte das Buch lesen. Ich kennen keinen anderen Terrorfall, in dem gegen die offizielle Tatversion so viele Details so überzeugend geklärt worden sind. Das ist der Einzelleistung des Autors und seiner Frau zu verdanken und glücklichen Umständen.
Buch

Die Moral von der Geschicht‘:

  • es gibt hier keine einheitliche Lügenpresse, sondern Licht und Schatten
  • Stefan Aust und seine WELT haben besonders wenig Interesse an der RAF-Wahrheit
  • die ÖR-Medien können auch sehr gut sein (wenn sie wollen)

Nachtrag 8.6.2017:
Eines von vielen Puzzleteilen, die das Bild von Michael Buback bestätigen und die man kennen sollte. Und noch mehr. Es gibt unglaublich viele Hinweise aus verschiedenen Richtungen.

Nachtrag 7.8.2017:
Ein Interview mit Michael Buback in den Nachdenkseiten.

Nachtrag 2.11.2020:
Michael Buback hat vor knapp einem Jahr das zweite lesenswerte Buch zum Thema veröffentlicht. Es beschäftigt sich vor allem mit den Zusatzerfahrungen aus dem von ihm initiierten Prozess gegen Verena Becker, die er als kriminalistisch erwiesene Täterin ansieht, zurecht, wie das erste Buch bereits erschöpfend gezeigt hatte. Folglich geht es im 2. Buch vor allem um die juristischen Fesseln und Winkelzüge, mit denen die Justiz daran vorbeikommt, das auch in einem Verfahren festzustellen:

Zum Buch gibt es auch wieder ein langes Interview, in dem Michael Buback seine Erkenntnisse erläutert, aber in eindrucksvollen Momenten auch die weitergehenden Folgerungen schweigend und betroffen im Raum stehenlässt, die der Interviewer dort platziert hat.

Kleine Theorie zum Täter von Berlin

Die Grundlage

buchdeckel

Eine hervorragende, sorgfältige, sehr sachliche Recherche des Sohnes über die Ermordung seines Vaters.
Eine herausragende Rolle für diese Recherche spielten die Nachrichten des 1. Tages, in denen von einer zierlichen Person, vermutlich einer Frau, die Rede war, die auf dem Sozius gesessen und auf das Dienstfahrzeug geschossen hat, bestätigt durch mehrere Zeugen, die sich später wieder bei Michael Buback gemeldet haben.
Die Nachrichten des ersten Tages waren gut, weil (noch) nicht steuerbar. Danach haben die Verfälscher eingegriffen und ein gewünschtes Bild mit Hilfe der Medien produziert.
Der Autor widerlegt diese Korrekturen und entwickelt eine höchst plausible Theorie zur Tat und zur Deckung der Täterin durch Behörden.

Berlin: die Top-Nachricht des 1. Tages

Herausragende Nachricht des 1. Tages nach dem furchtbaren Attentat ist die glückliche Verhaftung des Täters mit Hilfe eines Zeugen, der dem fliehenden Fahrer über eine weite Strecke nachgelaufen ist und eine Polizeistreife auf ihn aufmerksam gemacht hat. Quelle

Ein ungeheurer Glücksfall wird sauer

Die schnelle Verhaftung des mutmaßlichen Fahrers ist ein Glücksfall, mit dem weder aus Sicht der Behörden noch des Täters zu rechnen war. Die Chancen für eine erfolgreiche Flucht standen im Chaos eigentlich sehr gut.
Was wäre nun, wenn sich dieser Glücksfall für die Hintermänner des Täters zu einem GAU entwickelt hätte, weil evtl. der Täter schnell „gesungen“ hat? Was wäre, wenn es sich bei den Hintermännern des Täters um einen Geheimdienst handeln würde, der mächtig genug ist, um mit der Bundesregierung über eine andere „Lösung“ zu verhandeln?
Für eine Freilassung des 1. Tatverdächtigen im Zuge einer solchen Lösung spricht unter anderem die kurz Frist bis zur Freilassung. Man würde erwarten, dass nach diesem starken Beginn der Ermittlungen auch der Beweis einer möglichen Unschuld eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt und bis dahin der einzige ermittelte Täter nicht freigelassen, sondern zur Sicherheit weiter inhaftiert wird. Die Aufmerksamkeit des Publikums und der Wunsch, einen möglichen Täter nicht voreilig frei zu lassen, sind verständlicherweise sehr hoch.

Eine andere Lösung musste her

Für eine andere Lösung blieben in diesem Fall zwischen 24 und 36 Stunden, sehr knapp. Nach der Freilassung im Rahmen eines Deals ist klar, dass die Ermittlungen keinen echten Täter mehr liefern werden. Also muss ein Ersatz-Täter her. Man nimmt da keinen Unschuldigen, sondern durchaus einen „schweren“ Jungen, den man bisher nicht hat abschieben können. Die Innenministerkonferenz sucht und findet ihn beim Innenminister Jäger in NRW.
Jetzt muss die Berichterstattung eingenordet werden: der Glücksfall vom 1. Tag wird kassiert. Die Botschaft lautet jetzt, dass der Zeuge den Fliehenden bald verloren hatte und deshalb der falsche verhaftet worden ist. Der neue Täter wird mit einer großen Überdosis an Beweis glaubhaft gemacht: seinem Ausweispapier unter dem Sitz im LKW. Das ist sehr dick aufgetragen, aber bewährt.  Das Problem, warum ein Asylbewerber aus NRW ein Attentat in Berlin durchführt, wo er sich ja nicht auskennen sollte, wird ebenfalls offensiv in Medienberichten adressiert. Der freigelassene 1. Tatverdächtige aus Berlin ist unterdessen spurlos verschwunden. Der Irrtum seiner Verhaftung wird jetzt intensiv medial in die Köpfe gebläut, damit der erste Eindruck eines Ermittlungsglücksfalls verschwindet.

Wie bereits in der Überschrift ausgedrückt handelt es sich bei der hier vorgestellten Hypothese nur um eine Arbeitshypothese, die aber die bisher medial beobachtbaren Vorgänge, Berichte und Überraschungen bereits ganz gut erklären kann. Die Zeitachse ist sportlich, aber machbar, ganz ähnlich wie im Fall Buback: am 2. Tag stand die offizielle Geschichte.
Eine Verschwörungstheorie kann die richtige Theorie sein, wenn sie die Phänomene richtig beschreibt, muss aber nicht. Die Leser sind eingeladen, diese Theorie für sich und im Bekanntenkreis weiterzuspinnen und um kleine Details zu ergänzen, die das Bild rund machen, bzw. zu widerlegen durch Aufzeigen von Widersprüchen.
Wenn diese Theorie dazu beiträgt, die Masse der Muslime, auch die im letzten Jahr chaotisch eingewanderten Flüchtlinge und sonstigen Migranten vom Verdacht zu entlasten, dass von ihnen jederzeit, spontan und selbstorganisiert mit so einem menschenverachtenden Attentat zu rechnen ist, freut das den Autor dieser Verschwörungstheorie. Es ist eine Sache, wenn junge Männer (in ihrer Not) Frauen in Schwimmbädern und auf Festen begrapschen oder auch kleinkriminelle Aktivitäten beginnen, aber Terrorismus dieser Art ist eine ganz andere Sache. Ich glaube nicht daran. Viel eher ist der Tunesier aus NRW ein Sündenbock für Staatsterrorismus. Das kann selbst dann stimmen, wenn er Islamist war: zu offensichtlich werden die Beweise zusammengeschustert.

Nachtrag 22.12.2016:
Lutz Bachmann hat bereits am Abend der Tat angebliche Informationen aus der Berliner Polizeiführung über einen tunesischen Täter getwittert. Hat Bachmann wirklich Beziehungen in die Berliner Polizeiführung? Oder ist er doch ein V-Mann  der Dienste, was man schon lange vermuten konnte? Wenn ja, wäre es ein großes Opfer der Dienste, ihn so umzuwidmen und seine (unverständliche) Glaubwürdigkeit bei PEGIDA massiv aufs Spiel zu setzen. Das spricht für eine extreme Notlage am Abend des Attentats wegen der schnellen Verhaftung des Verdächtigen.
In jedem Fall muss die Theorie über die Auswahl des 2. Täters angepasst werden: er wurde bereits am Abend der Tat gehandelt. Der intensive Geruch nach Geheimdiensten bei dem Attentat hat sich aber nochmals verstärkt.

Die Nachrichtenmaschine läuft auf Hochtouren, denn die unverständlichen Punkte müssen plausibel gemacht werden: Wie konnte Lutz Bachmann schon am Montagabend vom 2. Tatverdächtigen wissen? Warum wurde das ominöse Dokument im LKW so spät gefunden?
Bei der SZ muss der Leyendecker wieder ran, seit Jahrzehnten einer der wichtigsten Desinformanten, wenn es darum geht, eine staatliche Version zu einem Verbrechen stur zu verbreiten, gegen jede Rationalität. Das ist unter anderem in diesem Buch zum Mordfall Barschel sehr ausführlich nachzulesen:
mordderkeinerseindurfte

Nachtrag 23.12.2016:
Der Ersatzmann Anis Amri ist heute in Mailand erschossen worden. Es passt perfekt in meine Theorie, dass er nicht lebend gefasst worden ist. Einem Toten muss die Tat nicht mehr nachgewiesen werden. Damit kann das Narrativ ewig aufrecht erhalten werden und niemand wird mehr nach dem anderen Tatverdächtigen fragen. Das ist das Prinzip Lee Harvey Oswald. Oswald hat nie und nimmer Kennedy erschossen und Anis Amri hat höchstwahrscheinlich nicht den Lastwagen gefahren. Der Herr sei seiner Seele gnädig.

Der erste Knackpunkt

Amri soll auf die Polizisten mit einer Waffe des Kalibers .22 geschossen haben (man muss verrückt sein, um mit Kleinkaliber auf bewaffnete Polizisten zu schießen), mit dem auch der LKW-Fahrer von Berlin getötet worden sein soll, nachdem er zuvor mit einem Messer attackiert worden war. Wären die Tatwaffen beider Taten wirklich identisch (nicht nur das Kaliber), wäre meine Theorie widerlegt.
Hierbei ist aber zu bedenken, dass alle Berichte über eine Erschießung des polnischen LKW-Fahres bereits vom 20.12. stammen, also nicht mehr zu den ganz frühen Meldungen gehören wie die von der Festnahme des pakistanischen Tatverdächtigen. Interessant ist hierbei auch, dass der polnische Spediteur, der die Leiche identifiziert hat, selbst nur die Messerstiche gesehen haben will, von der Schussverletzung habe er nur von der Polizei erfahren:
berlin_polnischerfahrer

Es gibt also bisher keine frühen und keine unabhängigen Aussagen über eine Schussverletzung des toten LKW-Fahrers, nur Polizei- und Staatsaussagen. Auf diesem detaillierten Liveticker ist eine Erschießung des LKW-Fahrers erstmals am 20.12. um 10:09  Uhr erwähnt, also eine gute Stunde nachdem die Ermittlungen an die BAW und das BKA abgegeben worden waren. Zwei weitere Stunden später gab es erste Meldungen, dass der 1. Verdächtige alles abstreitet.
Für jemandem, der dem Staat nicht traut, insbesondere wenn es um BAW, BKA, Terrorismus und Schusswaffenidentität geht, ist meine Theorie also immer noch nicht widerlegt. Allerdings spricht einiges dafür, dass Amri bereits länger als Sündenbock vorbereitet gewesen sein müsste als zunächst vermutet. Immerhin hätte man gewusst, dass er eine Pistole mit Kaliber .22 besitzt und verrückt genug ist, diese Kleinwaffe auch gegen viel besser bewaffnete Polizisten einzusetzen.

Nachtrag 24.12.2016:
Quer durch die Bank versuchen Medien mit enormem Aufwand (aber wenig Überzeugungskraft) die offensichtlich grassierenden Zweifel wegen der gefundenen Dokumente zu zerstreuen.

Nachtrag 30.12.2016:
In den letzten Tagen sind weitere interessante Punkte aufgetaucht:
Die merkwürdige Geschichte, dass der polnische Fahrer nach der Kaperung des LKW noch stundenlang gelebt hatte und erst nach dem Attentat am Breitscheidplatz getötet wurde, ist am 26.12.2016 kassiert worden. Der Fahrer sei zwischen 16:30 und 17:30 Uhr tödlich verletzt worden, also sehr bald nach der Kaperung (um 16:00 Uhr wurde der Fahrer in einer Berliner Döner-Bude aufgezeichnet). Welchen Grund hätten Terroristen haben sollen, den Fahrer als Risiko lebend und handlungsfähig mitfahren zu lassen? Diese Story ist fast eine Woche lang durch die Medien gegeistert, ohne in Zweifel gezogen zu werden. Warum sind die meisten Medien so unkritisch? Warum werden solche Unstimmigkeiten immer nur in alternativen Medien besprochen? Warum sieht sich der Mainstream immer bemüßigt offizielle Versionen nicht nur zu verbreiten, sondern auch noch zu verteidigen? Sind solche Geschichten Fake News?
Der Vorort bei Mailand, an dem Anis Amri erschossen wurde, liegt nur einen kurzen Fußmarsch von der Firma entfernt, bei der der polnische LKW vor dem Attentat beladen wurde, um seine Fracht nach Berlin zu bringen. Es wäre also absolut möglich, dass Amris Fingerabdrücke bei Mailand einige Tage zuvor an die LKW-Tür geraten sind. Wer sagt denn, dass Amri Mailand zwischenzeitlich verlassen hat und in den Tagen zuvor in Berlin war? Für einen Sündenbock wäre das ganz unnötig.
Die italienische Presse wusste übrigens bereits am 20.12., am Tag nach dem Attentat, ganz genau, wo der LKW von Berlin womit beladen wurde, noch bevor in Berlin der Ausweis von Amri gefunden worden sein soll.
Und noch etwas war merkwürdig: Die mediale Inszenierung des heldenhaften Polizisten von Sesto San Giovanni:
polizistsestosangiovanni
Der Mann ist mit einer Kleinkaliber-Pistole an der Schulter getroffen worden. Mit einer solchen Waffe können Sie ein Karnickel im Garten von ihrem Wohnzimmerfenster aus erschießen, wenn es nicht mehr als 10 Meter entfernt ist. Sie müssen aber den Kopf treffen! Ein Treffer durch die Uniform an der Schulter eines erwachsenen Mannes verursacht eine schätzungsweise minimale Verletzung, vielleicht einen Bluterguß und eine oberflächliche Wunde. Warum liegt der Mann im Krankenbett? Warum ist seine Schulter mit Wundgaze abgedeckt? Muss er als Leichtverletzter nie aufstehen? Läuft er dann mit einer nackten Wunde herum und drapiert anschließend die Gaze wieder drauf? Warum feiern ihn seine Kollegen wie einen Helden? Ist das glaubhaft? Kann das echt sein? Das zweite Foto zeigt es noch deutlicher:
polizistsestosangiovanni2

Der Verletzte telefoniert mit der linken Hand und muss den rechten Arm dabei stillhalten, damit die Wundgaze nicht herunterrutscht. Stellen Sie sich mal kurz vor, dass Sie so liegen müssten: wie legen Sie das Telefon auf dem Bettkasten im Hintergrund ab, ohne die rechte Schulter vom Bett zu erheben?
Die Wundgaze ist offensichtlich Dekoration, nur für das Foto aufgelegt. Vieles spricht auch hier für eine Inszenierung.

Fazit

Die Geschichte ist an vielen Stellen merkwürdig und unglaubwürdig. Die normalen Medien hinterfragen diese Merkwürdigkeiten nicht, sondern bemühen sich in erstaunlicher Einheitlichkeit, den Leser über sie hinwegzutäuschen. Der begründete Anfangsverdacht einer Lügengeschichte und Inszenierung ist gegeben.

Man hüte sich aber davor, eine bestimmte Geschichte für bewiesen zu halten. Dafür wären noch viele Details zu recherchieren und zu dokumentieren. Dieses Blog hat dafür weder Zeit noch eine ausreichende Motivation, aber jedes Verständnis, wenn andere das ordentlich tun, zum Beispiel Angehörige des vermeintlichen Täters Amri oder Muslime, die das Berliner Verbrechen nicht auf ihrer Religion sitzen lassen wollen. Volles Verständnis!
Alternative Medien hinterfragen zwar die Merkwürdigkeiten bei diesem Verbrechen, haben aber oft ebenfalls nicht den nötigen langen Atem, um gute Arbeit abzuliefern. Allzu schnell wird eine bestimmte Variante des Geschehens für bewiesen erklärt, das Beweisbare nicht von der Spekulation getrennt. Auch da sollte man skeptisch bleiben.

Die große Schwierigkeit bei diesem Fall besteht darin, dass es niemals einen Prozess geben wird, weil der Täter tot ist. Die Angriffspunkte zur Aufdeckung von Lücken und Widersprüchen sind gering, weil keine Anklageschrift sich bemühen muss, eine konsistente Version der Ereignisse zu liefern. Dazu kommt die Verteilung der Tatorte auf Deutschland und Italien, getrennte Ermittlungen in verschiedenen Sprachen. Durch die kleinen Recherchen oben ist aber bereits deutlich geworden, dass eine gute Theorie, die das Geschehen anders erklärt als die offizielle Version (eine sogenannte „Verschwörungstheorie“), davon ausgehen müsste, dass Amri nicht ad-hoc als Ersatztäter ausgewählt worden ist, sondern als Sündenbock sorgfältig vorbereitet war. Meine Arbeitshypothese, die das anders gesehen hatte, kann bereits als widerlegt gelten. Sollte die offizielle Geschichte aber gegen jede Evidenz doch stimmen, dann wäre sie ebenfalls ein Desaster für die Fähigkeiten der deutschen Sicherheitsbehörden. Wir haben nur die Wahl, was uns lieber ist: die Opferung eines Sündenbocks für ein Geheimdienstverbrechen oder pure Inkompetenz.

Sehr viel günstiger sind die Voraussetzungen im NSU-Komplex: jahrelange Berichterstattung über einzelne Taten, eine Anlageschrift und ein mehrjähriger Prozess mit entsprechender Berichterstattung liefern zahlreiche Eindrücke und Angriffspunkte. Insbesondere hat sich der Eindruck verbreitet und festgesetzt, dass das Ende des NSU in Eisenach kein Selbstmord, sondern ein Doppelmord war. Vergleichen Sie dazu auch meine eigene Medienrecherche von Ende 2014: Nichts davon muss zurückgenommen werden. Die offizielle Geschichte ist faul, ein Doppelmord wird gedeckt, aus welchen Gründen auch immer.

Wenn Sie aber eine besonders klare Terrorgeschichte nachlesen wollen, bei der die staatliche Version unhaltbar war und von einem äußerst peniblen Forscher detailliert wiederlegt worden ist, kann ich Ihnen das Buch von Michael Buback (s.o.) nur wärmstens empfehlen. Wegen vieler günstiger Umstände, u.a. seiner wissenschaftlichen Kompetenz und Akribie, seinem  nachvollziehbaren hohen Interesse an der Wahrheit und seiner ideologischen Ferne von den Tätern, hat der Autor eines der besten Bücher dieser Art abgeliefert. Eines,  das sich so schnell nicht wird übertreffen lassen. Es lohnt sich, genau dieses Buch zu lesen.

Hier erklärt Christoph Sieber die Funktion des „internationalen Terrorismus“.

Nachtrag 2.1.2016:
Seit einigen Tagen kommt ein angeblich zwischenzeitlich Verdächtigter in den Medien zu Wort, der Pakistaner ist und Naveed B. heißt. Es wäre ein Fehler zu glauben, dass jemand, der so öffentlich auftritt, im Szenario meiner Arbeitshypothese der wirkliche Täter gewesen sein kann. Vielmehr würde seine Aufgabe sein, eine klassische Fehlspur zu legen, um den wirklichen Täter als zweiter Schutzring zu schützen (der erste Schutzring ist Anis Amri). Das erste Indiz dafür sind seine Behauptungen, er sei von der Polizei misshandelt worden. Das erzeugt ordentlich Wirbel und lenkt die Aufmerksamkeit des Publikums ab.
Das zweite Indiz findet man im oben schon erwähnten Liveticker am 19.12.2016 um 23:45 Uhr:“Der mutmassliche Täter soll pakistanischer Nationalität sein. Zunächst hiess es, er sei Tschetschene.
Die Originalmeldung dazu stammt aus der WELT:
tschetschene

Interessant, oder? Die Polizei hat noch keine Angaben gemacht, aber die WELT weiß, dass es sich nicht um ein Tschetschenen, sondern um einen Pakistaner handelt. Von wem? Von den Diensten. Das passt: Stefan Aust ist bekanntermaßen ein ebenso dienstfertiger Journalist wie Hans Leyendecker und immer wieder in Terrorfällen hyperaktiv unterwegs (u.a. auch in den Wendungen des Mordfalls Buback). Auch der Tagesspiegel berichtet „unter Berufung auf Sicherheitskreise“, also auf Dienste.
Wenn meine Theorie stimmt, wurde bereits hier ein weiterer Schutzring um den wahren Täter gelegt, zusätzlich zu Anis Amri. Nur der Zeuge, der ihn verfolgt hat und die ersten Ermittler der Berliner Polizei würden wissen, dass es ihn gibt und dass er womöglich mit Naveed B. gar nichts zu tun hat. Welche Chancen hätten sie noch, mit ihrem Wissen die Öffentlichkeit zu erreichen und zu überzeugen?

Nachtrag 26.2.2017:
Dieses Video sollte man sich zum Thema Amri (und Sicherheit vs. Überwachung) unbedingt anschauen.

Nachtrag 16.3.2017:
Wer unbedingt daran glauben will, dass das Attentat so stattgefunden hat wie berichtet, findet hier den passenden Ausgang.

Nachtrag 4.4.2017:
Paul Schreyer: Einige Fragen zum Anschlag in Berlin

Nachtrag 25.05.2017:
Seit einigen Tagen kursieren Berichte, dass das Landeskriminalamt Berlin Akten zu Amir gefälscht habe, Beispiel: Das ist die gefälschte Akte im Fall Anis Amri
Was ist davon zu halten? Es geht um Vorwürfe von relativ geringer Schwere: Amri hätte vor dem Attentat wegen Drogenhandels verhaftet werden müssen. Man sagt damit, dass das Attentat hätte verhindert werden könne, aber wegen Behördenschlamperei nicht wurde. Zur Vertuschung dieser Schlamperei seien dann Akten gefälscht worden. Diese Delikt wird von Politik und Medien unglaublich aufgebauscht: der Innensenator hat Anzeige gegen das LKA erstattet. Ich möchte aber wetten, dass nichts Substanzielles passieren und es keine substanzielle Strafe geben wird, nur jede Menge Fakes.
Der ganze Wirbel wäre geeignet davon abzulenken, dass mit dem Attentat etwas viel Grundlegenderes nicht stimmt. Das alles fühlt sich für mich so an wie der ständige Wirbel über Behördenversagen beim NSU. Nebelkerzen um kleines Versagen, die einen großen Betrug und viel schwerere Verbrechen verschleiern.

Nachtrag 10.7.2017:
Das Thema Amri wird weiterhin heftig nachbearbeitet. Besonders interessant sind die Artikel von Magazinen und Journalisten, die bereits in anderem Zusammenhang als extrem staatsnah aufgefallen sind. Hier der SPIEGEL und sein „Chefreporter“ Jörg Diehl:
Gescheiterte Ausreise war Auslöser für Amris Anschlag.
Unterschlagen wird dabei grundsätzlich, dass niemand den Auslöser kennt, dass man sich hier immer im Feld der Spekulation bewegt. Aber die Amri-Story an sich wird dadurch nochmals in die Köpfe gebläut.
Warum stoppte niemand Amis Amri?
Hier geht es darum, das (mutmaßliche) Versagen der Behörden einerseits zu wiederholen (und damit die grobe Story nochmals zu bestätigen) und andererseits darum, das Versagen so weit zu banalisieren („Buchstabendreher“), dass diese Behörden ihre Autorität nicht verlieren. Mit einiger Erfahrung findet man immer wieder dieselben Muster: Wiederholung des groben Plots, „Pleiten, Pech und Pannen“, Mehr Kompetenzen für den Staat als Masterlösung

Nachtrag 20.10.2017TrügerischeSicherheit
In diesem Buch von Peter Schaar findet man einen
interessanten Satz über Amri, der sich auch in der Vorschau nachlesen lässt:

BuchauszugAmri

Man findet hier dasselbe Prinzip „Pleiten, Pech und Pannen“ wie bei der RAF und wie beim NSU. Die Vermutung, dass sich dahinter schützende Hände von Teilen des Sicherheitsapparats selbst befinden, ist einfach nur rational.

Nachtrag 11.03.2018
Im Dezember 2017, ein knappes Jahr nach dem Attentat am Breitscheidplatz, ist ein Artikel im Magazin ‚Rubikon‘ erschienen, der ebenfalls die Korrektheit der offiziellen Darstellung des Attentats in Zweifel zieht.

Nachtrag 14.06.2018
1,5 Jahre nach der Tat ist einem Innenpolitiker der Grünen auch bewusst geworden, dass es da bei Mailand einen interessanten „Zufall“ gab:
KonstantinVNotz

Nachtrag 06.08.2018
Dieses Interview mit Christian Ströbele zur merkwürdigen Amri-Vorgeschichte ist mir letztes Jahr durch die Lappen gegangen.

Nachtrag 02.12.2018
Man findet immer wieder Neues zum Thema. Das hier dürfte der beste Video-Beitrag derjenigen sein, die beweisen wollen, dass es gar keinen Anschlag gegeben hat, sondern nur eine ziemlich plumpe Inszenierung.
22.06.2020 Video wurde wegen „HateSpeech“ gelöscht. Jetzt ist es hier.
06.11.2020 Video wurde wieder wegen „hate speech“ gelöscht. Hier gibt es noch eine Kopie.

Nachtrag 19.12.2019
Anfangs hat man kaum Namen und Informationen der Opfer des Anschlags im Netz gefunden. Nach einem Jahr kam der ‚offene Brief‘ der Angehörigen in ‚Spiegel‘ und ‚Welt‘. Und je länger es her ist, umso leichter findet man im Netz ganze Namenslisten, Geschichten und Fotos. Wie ist das zu erklären?BotschaftIsraelOpferliste

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