Mannheim: die wichtigsten Stolperer

Die wichtigsten Unstimmigkeiten aus dem bekannten Video des Messerattentats von Mannheim werfen eine Frage auf: War es ein Schauspiel?

Ich hatte zwei Tage nach dem „islamistischen“ Messerangriff von Mannheim eine Sammlung von Fakten und Hypothesen angelegt. Seither sind manche Punkte wie der Maskenmann geklärt worden, aber andere sind über die Tage dazugekommen, inbesondere auch gute Hinweise und gutes Material, das mir zugeschickt wurde. Deshalb hier nochmals die wichtigsten Unstimmigkeiten im Ablauf des Geschehens.

Der Ablauf

  1. Messerstecher rangelt am Marktbrunnen mit zwei Ordnern in Blau, die plötzlich dorthin gelaufen waren.
  2. Messerstecher kommt (erstmals) frei und stürmt auf Stürzenberger zu und sticht mit großem Messer wild auf ihn ein
  3. Männer in Schwarz und Blau sind auf ihm und halten ihn anscheinend fest
  4. Polizist überwältigt den Mann in Blau
  5. Messerstecher kommt erneut frei
  6. Messerstecher sticht auf den Polizisten ein
  7. Anderer Polizist schießt auf Messerstecher
  8. Viele PolizistInnen betreten von rechts die Szene mit vorgehaltener Waffe
  9. Opfer kniet (bei Bewusstsein) am Boden
  10. Opfer wird aufrecht gehend weggeführt

Fehler und Unstimmigkeiten aus dem Video

Das erste Video zum Ablauf kann u.a. hier komplett angeschaut werden. Selbstverständlich besitze ich Kopien des Videos. Die folgenden Ausschnitte stammen aber aus der Kopie, die Markus Haintz nach eigener Aussage in Absprache mit Pax Europa veröffentlicht hat.

0. Der Kameramann

Das Video ist offensichtlich von eine beweglichen Kamera aufgenommen, nicht von einer stationären Kamera nur mit Zoom. Das wirft Fragen auf:
Warum bleibt der Kameramann so nah an der (großen) Gefahr?
Der Täter fühlt sich gleichzeitig durch den Kameramann nicht gestört, scheint ihn überhaupt nicht so wahrzunehmen wie die anderen Männer um sich herum.
Die einfachste Erklärung dafür ist, dass Kameramann und Schauspieler am Filmset immer so arbeiten (müssen): als wäre der Kameramann für den Akteur nicht existent und der Akteur nicht für den Kameramann.
Neben dem Verhalten des Kameramanns fallen auch die vielen Passanten auf, die die ganze Zeit am Bildrand seelenruhig unterwegs sind, als würden sie kein Attentat, sondern ein Schauspiel beobachten.

1. Der Start-Zeitpunkt

Das Video beginnt mit einer betont unschuldigen Einstellung, den beiden gar harmlos dreinblickenden und bemützten älteren Interessenten am Infostand:

Idyll, aber hinten steht schon der Held in Schwarz und links laufen gleich die Blauen los

Der Grund für das Loslaufen der beiden Ordner am linken Bildrand bleibt unklar. Hätte der Messerstecher Stürzenberger sofort so angegriffen, wie er es später tut, hätte er es leichter haben können. Und ein anderes Video von Pax Europa zeigt, dass es vorher auch schon beste Gelegenheiten gegeben hatte, als Stürzenberger dem späteren Messerstecher in nächster Nähe und allein den Rücken zudrehte.

2. Stürzenbergers Gesichtsverletzungen

Man sieht im Video, wie der Täter mehrmals in einer relativ weit ausholenden Bewegung und kraftvoll auf Stürzenberger einsticht, im oberen Bereich des Körpers, aber das Opfer befindet sich zum Teil außerhalb des Bildes, so dass man den genauen Einstichort (zum Glück?) nicht sehen kann:

3 direkt aufeinander folgende Video-Frames

Man sieht eine sehr schnelle Armbewegung von Bild 1 nach Bild 2 und den Einstich außerhalb von Bild 3. Im Anschluss an Bild 3 holt der Täter erneut zu einer kraftvollen Stichbewegung mit dem rechten Arm aus, aber Stürzenberger und die mutmaßliche Einstichstelle liegen noch weiter außerhalb des Bildes. Deshalb habe ich auf diese Sequenz verzichtet.
Wir sehen im Video also zwei Dinge:
– Einstichstelle des Messers unklar, evtl. sogar neben der Person
– Initial schnelle Messerbewegung: wuchtiger Angriff

Dass Stürzenberger im Gesicht getroffen worden sein soll, wissen wir also nur aus Berichten und aus Interviews, die er nur einen Tag danach gab. Hier ein Standbild daraus:

Stürzenberger: 7 Messerstiche abbekommen, nicht nur im Gesicht

Gemessen an der schnellen Messerbewegung erscheinen die Gesichtsverletzungen Stürzenbergers oberflächlich und eher geringfügig, auch mit dem Wissen, dass sie bereits versorgt, operiert, genäht sind.
Ich würde erwarten, dass schwere genähte Stichverletzungen, die zu den Angriffsbewegungen passen würden, schwerwiegender aussehen. Hier muss gar nicht viel unter den Pflästerchen sein.
Bei genauerer Betrachtung der Bilder 1 bis 3 fällt aber auch auf, dass die Bewegung von Bild 2 zu Bild 3 (zurückgelegter Weg <20 cm) deutlich langsamer geworden ist als von Bild 1 zu Bild 2 (>50 cm). War der Täter gehemmt, der anfangs sehr kraftvolle Angriff nur simuliert?

3. Stürzenbergers Hosenschaden

Im laufenden Video sieht man ein Loch in Stürzenbergers Hose und darunter anscheinend Haut und daneben etwas Rotschwarzes. Hier das Standbild aus dem Video:

Stürzenbergers Hose hat ein fast rechteckig ausgeschnittenes Loch, keinen Stichschaden

Das Loch in der Hose ist rechteckig. Der Täter im Video hat aber mit dem Messer immer gestochen. Dabei wird ein Stoff nicht relativ sauber rechteckig ausgeschnitten, sondern entweder einfach durchstochen oder evtl. auch (in nur einer Dimension!) geschlitzt.
Niemand kann mit einer kräftigen Stichbewegung ein Rechteck ausschneiden.

Verdacht:
Das Loch wurde vor dem Geschehen in die Hose geschnitten, und zwar so schön, dass man das Rotschwarze sieht. Was das sein könnte, werden wir noch sehen.

4. Verlorenes Objekt

Auf diesen 2 Bildern sieht man ein Objekt, das zwischen dem Täter und dem Mann mit der schwarzen Jacke auf den Boden fällt, als sie zusammen aufstehen:

Ein längliches rotschwarzes Objekt fällt zu Boden

Irgendetwas scheint da schiefgegangen zu sein, aber was?

5. Dem Kollegen zuschauen

Ein Polizist überwältigt den Blauen, der kein Ordner ist, sondern anfangs gemeinsam mit dem Schwarzen vor der Straßenbahn gewartet hat.
4 Kollegen schauen interessiert zu:


Es ist mir keine Äußerung bekannt, warum der Blaue auf den Schwarzen eingeschlagen hat und warum 4 Beamte dem einen Kollegen zugeschaut haben, wie er alleine den Blauen herunterreißt, statt dem Messerstecher das Messer abzunehmen oder die Hand zu zertreten.
Das ist rätselhaft und gleichzeitig in diesem Video nicht zu sehen, weil das Geschehen vollständig über dem oberen Bildrand abgelaufen ist.
Hier kam, oh Zufall, exakt ergänzend, aber deutlich später das 2. Video in die Öffentlichkeit:

Man sieht jetzt sogar mehr als 4 Polizisten. Warum aber sind sie anfänglich zurückgewichen, als ihr Kollege schon eingegriffen hat?
Und auch hier sieht man rechts den länglichen Beutel von früher noch am Boden liegen. Und man sieht am Ende noch den Blauen das Messer aufheben und über sich nach links werfen.

7. Ohne Mündungsfeuer und Rückstoß

Der Schuss kommt viel zu spät, verhindert diesen letzten Stich nicht mehr:

Letzter Stich

Kurz darauf beginnt der Täter nach hinten zu fallen, aber dazwischen ist auf keinem Frame entweder ein Mündungsfeuer oder ein Rückstoß durch den Schuss zu erkennen.

8. Auftritt der Komparsen

Weniger als eine Sekunde später beginnen von rechts Polizisten mit vorgehaltener Waffe ins Bild zu treten:

Der Polizist, der gerade geschossen haben soll, scheint auf den Mann mit der blauen Jacke zu zielen. Weil er das Messer (im roten Rahmen) auf die andere Seite befördert? Der verletzte Polizist liegt am Boden, aber mit größerer Körperspannung als der angeschossene Attentäter.

9. Tödlich verletztes Opfer kniet

Der verletzte Polizist hat sich selbst aufgerichtet und kniet wenige Sekunden nach dem letzten Stich:

10. Tödlich verletztes Opfer geht

24 Sekunden nach dem letzten Stich hat sich der verletzte Polizist aufgerichtet und steht neben 2 Kolleginnen in der Bildmitte:

Weitere 3 Sekunden später geht er nach links aus dem Bild:

Es ist als medizinischer Fehler bezeichnet worden, dass die Kollegen den Verletzten aufstehen und gehen ließen. Es ist erstaunlich, dass es mit einer letztlich tödlichen Verletzung überhaupt möglich war.
Eine Minute nach dem letzten Stich steht die Gruppe mit dem Verletzten immer noch aufrecht links im Bild, die Köpfe verdeckt durch eine Infotafel:

Die Szene wirkt harmloser und routinierter als sie sein sollte

Die Erklärung

Diese Video erklärt die Unstimmigkeiten aus dem Video, die ich oben ausgeführt habe, ziemlich gut:

fake blood pouch = Kunstblut-Beutel
to burst = zum Platzen bringen:
Das versucht laut Video der Schauspieler mit der schwarzen Jacke, indem er seinen Schuh über den Kunstblut-Beutel zieht, aber es misslingt ihm.
Einen Kunstblut-Beutel vermutet das Video auch im rechteckigen Loch in Stürzenbergers Hosenbein.
Das Video stamt nicht von mir, sondern ist mir auf Umwegen zugeschickt worden. Ich habe lediglich mit Standbildern herausgearbeitet, dass die Filmsequenzen, die es zeigt, auch im Originalvideo enthalten sind.

Passt: Auftritt der schwarzen Jacke

Der Mann mit der schwarzen Jacke „spricht“ 3 Tage später selbst mit der WELT:

Wäre das ganze ein Schauspiel gewesen, dann würde auch dieser Auftritt sehr gut ins Bild passen: wirkt fast authentisch, nur eine Spur zu theatralisch nach der Anmoderation, die den journalistischen Erfolg dieser (eigentlich unglaublichen) Live-Aussage etwas zu wenig herausstreicht und würdigt.

Offene Punkte

Der ermordete Polizist

Alles scheint gut zusammenzupassen, aber ein Punkt bliebe in dieser Erklärung offen: Was ist mit dem toten Polizisten? Um wen wurde hier getrauert:

Man erkennt links an der Scheibe Namen eines Geschäftshauses in Neckarbischofsheim, das zum Nachnamen des getöteten Polizisten passt

Auch wenn Ort und Form der Trauerbekundung ungewöhnlich bis befremdlich erscheint, gibt es hier noch ein Problem zu lösen, wenn die Theorie aus dem Video funktionieren soll.

Der nicht vernehmbare Täter

Bisher war der Täter nach dem mutmaßlichen Bauchschuss nicht vernehmbar, mehr als 2 Wochen lang nicht. Auch das tatsächliche berichtete Wissen über ihn wirkt bisher dünn und klischeehaft: Islamist.
Was könnte er aussagen? Was könnte man ihn fragen? Was dürfte die Öffentlichkeit erfahren?
Gerade vor 3 Tagen gab es eine Meldung, dass er vielleicht nie aussagen wird. Diese wurde zwischenzeitlich von anderen Medien übernommen und auch noch zusätzlich durch angebliche Auskünfte „aus Ermittlerkreisen“ erhärtet.
Das könnte natürlich eine Lösung für das Problem sein, das er darstellt.
Inzwischen gab es allerdings doch wieder einen Bericht, dass er zwar wieder bei Bewusstsein, aber noch nicht vernehmungsfähig sei:

Muss er also doch noch für psychisch krank erklärt werden, wenn er nicht öffentlich vor einem Gericht aussagen soll?

Fazit und Ausblick

Das Geschehen von Mannheim wirkt umso unglaublicher, je genauer man es betrachtet: Viele Merkwürdigkeiten im Ablauf hätten eine zweite gute Erklärung jedenfalls dringend nötig.
Man wird sehen müssen, wie es mit dem Täter weitergeht.
Wenn er per Pressenachricht einfach verschwindet, dann löst das viele Probleme, und ein Gerichtsverfahren mit evtl. spannenden Fragen und Beweisanträgen wird es nie geben.

Nachtrag 18.6.2024
WELT:
Generalbundesanwalt nennt Mannheimer Messerattacke ’speziellen Fall‘

Ein anderer Beamte schoss den Angreifer nieder. Er wurde anschließend operiert und konnte zunächst nicht vernommen werden. Zu der Frage, ob der Mann mittlerweile vernehmungsfähig sei, äußerte sich Rommel nicht.
Die Bundesanwaltschaft hatte die Ermittlungen wenige Tage nach der Tat übernommen. Sie geht von einer religiösen Motivation der Tat aus. Der Beschuldigte habe zu massiver Gewalt gegriffen, vermutlich, um Kritik am Islam zu unterbinden, so Rommel

SWR:
Nach Trauerfeier für den getöteten Rouven Laur: Mannheimer Polizei veröffentlicht emotionales Video
„Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) würdigte Rouven Laur in seiner Rede als jemanden, ‚der sich um Verständigung bemüht hat, der nicht in schwarz-weiß gedacht hat‘.
Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) sagte, der Tod des Polizisten sei ein ‚Auftrag, sich mit der gleichen Entschlossenheit, mit der er einen tödlichen Angriff auf uns alle abgewehrt hat, denen entgegenzustellen, die unsere Demokratie umbringen wollen‚.“
Der Tote wird zu einer totalen Projektionsfläche.

Nachtrag 20.6.2024
Neues vom Messerstecher-Attentäter:Er soll aus dem künstlichen Koma erwacht sein und gleich die Entlassung aus dem Krankenhaus gefordert haben. Diese schnelle Genesung halte ich jetzt nicht für sonderlich glaubwürdig. Und die „Unhöflichkeit“ gegenüber dem Krankenhauspersonal ist ebenfalls nicht überorüfbar. So ein Attentäter ist ideal für alle möglichen Gerüchte, die niemand überprüfen kann, die aber hervorragend geeignet sind, um für Empörung zu sorgen.
Dazu gibt es diese Beschreibung des Tathergangs:
„Dem abgelehnten Asylbewerber war während seines Angriffes von einem Polizisten in den Bauch geschossen worden, nachdem er einem anderen Beamten ein langes Kampfmesser mehrfach in den Kopf gerammt hatte“
Frage: wie ist die letzte Aussage mit der oben im Videobild festgehaltenen Tatsache unter einen Hut zu bringen, dass der Polizist danach noch selbst aufgestanden und herumgegangen ist?

Ein Gedanke zu „Mannheim: die wichtigsten Stolperer“

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