Nein, von einem Bauernopfer kann man kaum sprechen, wenn die Immunität des CSU-Bundestagsabgeordneten Georg Nüßlein wegen Korruptionsverdacht aufgehoben wird. Der Gesundheitspolitiker und stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion ist sicher kein Hinterbänkler. Und ausgerechnet von einem Maskenhersteller soll er ein Beraterhonorar von 600.000 Euro erhalten und nicht versteuert haben. Das zeigt ganz nebenbei, um was für horrende Geschäfte es bei dem umstrittenen Mund-Nase-Schutz wirklich geht.
Dieser Tweet der Augsburger Allgemeinen holt sogar eine uralte Unterwäsche aus dem Schrank, um keinen Zweifel daran zu lassen, dass es sich bei Nüßlein um eine ganz schamlose Sorte handelt: Unterwäsche mit Verena Pooth alias Feldbusch? So schreibt man über keinen, der im nächsten Jahr im Bezirk Schwaben wieder einen in der Zuchtschau siegreichen Ochsen küren könnte. Ein Gefangener wird hier nicht mehr gemacht. Der Verdacht muss hier schon das Urteil sein. Nicht-regionale Blätter haben weniger hart draufgehalten. So einen Korruptionsverdacht kann man auch viel diskreter behandeln, im Land von Franz Josef Strauß.
Was steckt dahinter?
Liegen die Nerven beim Bayerischen Lockdown-König und CSU-Vorsitzenden Markus Söder tatsächlich schon so blank, wie der Flurfunk in München so regelmäßig berichtet, dass es sogar bei mir ankommt? Korruption bei der Rettung der Volksgesundheit geht da natürlich überhaupt gar nicht mehr.
Oder wird aus der CDU heraus der Sack (Nüsslein) geprügelt und der Esel (Söder) gemeint? Dagegen spricht eben die Tatsache, dass gerade die bayerischen Blätter besonders final mit Nüßlein umspringen.
Oder kommt sogar bundesweit die gesamte Corona- und Lockdown-Erzählung so sehr unter Druck, dass die einstürzenden Neubauten jeden treffen können und Georg Nüßlein nur zufällig das erste Opfer wurde?
Nüßlein und die Impfpflicht
Am 18. November 2020 im Bundestag (Ermächtigungs-Debatte) hat Georg Nüßlein jedenfalls in einem üblen Versprecher genau das aus dem Versteck gelassen, was heute mehr denn je auf der Agenda steht
Was Nüßlein im November noch herausgerutscht ist, thematisiert Söder jetzt zwar noch verdruckst, aber nicht mehr versehentlich: die Impfpflicht steht auf der Agenda und sei es eben durch die Hintertür: Wer sich nicht impfen lässt, soll für den fortgesetzten Lockdown verantwortlich sein.
Söders Zuckerbrot: »diejenigen, die sich impfen lassen«, könnten »das ganz normale Leben wieder« führen.
Söders Peitsche: »nicht richtig, daß Grundrechte dauerhaft eingeschränkt bleiben müssen, wenn ein Teil sich nicht impfen lassen will« https://t.co/qrKHN37YR1
In dieser Erklärung sagte er schon im Dezember, kurz vor Beginn der Impfungen:
„Dass auch Menschen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung versterben werden…dann ist es auch extrem wichtig herauszufinden, ob der Grund die Impfung war oder eben eine andere zugrundeliegende Krankheit„
Exakt dieselbe Aussage hätte er statt über die Impfung auch über Corona treffen können: „Dass auch Menschen im zeitlichen Zusammenhang mit einem positiven Corona-Tests versterben werden…dann ist es auch extrem wichtig herauszufinden, ob der Grund Corona war oder eben eine andere zugrundeliegende Krankheit“ Hat er aber nicht: Wenn jemand „im zeitlichen Zusammenhang“ mit einem positiven Corona-Test verstirbt, ist es seinem RKI nicht wichtig herauszufinden, ob der Grund Corona war oder eben eine andere zugrundeliegende Krankheit. Dann wird er einfach immer als Corona-Toter gebucht, sogar bei einem gewaltsamen Tod. Das geben auch sogenannte ‚Faktenchecker‘ zu.
…an Vorerkrankungen und ihrem hohen Alter – so wie Lothar Wieler es im Dezember für Impftote befürchtete bzw. (schon vor der Obduktion) ankündigte. Dabei werden Püschels Behauptungen aus dem Frühjahr inzwischen auch durch die Daten des RKI für das ganze Jahr 2020 rückblickend bestätigt:
Die drei wichtigsten Punkte:
1. Mehr als 2/3 aller Corona-Toten waren älter als 80 Jahre 2. Das Medianalter lag sogar bei 84 Jahren 3. Sterberisiko durch Corona war für Gesunde unter 60 sehr, sehr gering
Risiken und Risiken
Ganz grob und vereinfachend beschrieben sind die Risikoeinschätzungen von Corona-Gläubigen und Corona-Skeptikern praktisch komplementär:
Diese extreme Polarisierung ist nicht gesund und sie kann kaum auf Dauer bestehen bleiben. Denn die Frage, ob jemand das objektiv vorhandene und vorab bekannte Impfrisiko auf sich nehmen sollte, hängt natürlich auch von seinem Krankheitsrisiko ab. Deshalb kamen im Dezember auch Stimmen zu Wort, dass sich alte und vorerkrankte Menschen eher impfen lassen sollten als junge und gesunde, die auch vom Virus weniger zu befürchten haben:
Auch das Paul-Ehrlich-Institut, das Impf-Nebenwirkungen und -Todesfälle objektiv untersuchen soll, lässt in seinen Veröffentlichungen schiefe Maßstäbe erkennen, mit denen sie altersabhängig schwere Krankheitsverläufe (rot) und altersabhängig schwere Impfnebenwirkungen (blau) mit deutlich verschiedenen (A-Priori-)Bewertungen versieht:
Liberale Lösung
Die liberale Lösung für eine solche Entscheidung unter hoher Unsicherheit besteht in Freiwilligkeit:
Wer mehr Angst hat vor der Krankheit, lässt sich impfen Wer mehr Angst hat vor der Impfung, lässt sich nicht impfen
Für eine autoritäre Entscheidung, also einen Impfzwang, gibt es keine faktisch und moralisch solide Grundlage.
Todesfälle ‚trotz‘ Impfung
Die Fälle treten ein bisschen überall und unabhängig voneinander auf. Hier eine kleine Sammlung:
Wie auch immer: Bei Corona-Toten hat die NYT Ähnliches nie getan.
Deutsche Medien, wie die Augsburger Allgemeine, haben meist eine andere Strategie: sie erwähnen die Impfung und die Impfwerbung gar nicht: Und die Debatte über eine in den USA unbestrittene Tatsache läuft hierzulande in den Kommentarspalten so ab: Frage für einen Freund: Wer verbreitet hier Fake News und wer schwurbelt? Dia Tatsache, dass Hank Aaron nach einer Impfung mit dem Moderna-Impfstoff gestorben ist, liest man im deutschsprachigen Raum nur in Medien, die der Impfung insgesamt kritisch gegenüberstehen, z.B. in der schweizerischen Uncut-News. Die Blasen sind also sauber getrennt.
Nachtrag 11.2.2021 Die Tagesschau hat sich jetzt des Themas angenommen: Natürlich haben die Todesfälle nichts mit der Impfung zu tun. Ein Argument lässt besonders aufhorchen: „ist zunächst eine Zahl wesentlich: 85 Jahre. So hoch ist das Durchschnittsalter der Verstorbenen“ Das ist exakt das Argument, das Lothar Wieler bereits im Dezember vorbereitet hatte (siehe 1. Video ganz oben). Und es ist auch genau das Argument, das bei Corona-Toten tabu war und bleibt.
Nachtrag 15.02.2021 5 Corona-Tote nach 2. Impfung in Emstek/Lkrs Cloppenburg, sogar mit dem Wording ‚trotz Impfung‘: Hier die Online-Meldung dazu: „Einen hundertprozentigen Schutz biete auch eine zweite Impfung nicht… Das Immunsystem der Bewohner ist oftmals durch das Alter und eventuelle Vorerkrankungen geschwächt… In dem Heim sind 13 weitere Personen, Bewohner und Mitarbeiter, mit dem Coronavirus infiziert. Auch diese Betroffenen waren bereits geimpft – und auch unter ihnen gibt es nach NDR Informationen zumindest einzelne schwere Verläufe“ Und die SZ hat ebenso berichtet wie BILD und viele andere. Apropos 100%iger Schutz: Es sind nach Untersuchungen aus UK tatsächlich nicht mehr als 84%!
In Köln ist eine Mitarbeiterin der Uniklinik nach der Impfung gestorben: Die Todesursache lässt aufhorchen: „Nach Informationen dieser Zeitung litt die Frau an einer Herzmuskelentzündung. Ob diese bis zur Impfung unerkannt geblieben war, ist unklar„ Denn Entzündungen passen zu dem, was über die Nebenwirkungen des Impfstoffs bekannt ist: „Nebenwirkungen ergeben sich vorwiegend daraus, dass das Immunsystem Botenstoffe ausschüttet und dass diese Entzündungsphänomene hervorrufen. Dieser Mechanismus ist in der Regel im Alter eher reduzierter als bei Jungen„
Nachtrag 26.02.2021 Generalstaatsanwalt in Stuttgart will Obduktionen zur Klärung der Todesursache bei nach Impfungen Gestorbenen im Allgemeinen unterbinden: „Von erheblichem Belang erscheint mir zudem, dass in seriösen Quellen keine fassbaren Hinweise auf eine mögliche Kausalität zwischen Impfung und Todeseintritt älterer Menschen recherchiert werden konnte. Weder auf der Homepage des RKI noch des Paul-Ehrlich-Instituts finden sich entsprechende valide Hinweise. Bei den dort angesprochenen Todesfällen erscheint eine Kausälität mit den Impfungen vielmehr eher ausgeschlossen. Ich sehe deshalb keinen Anlass, dass die Staatsanwaltschaften im Bezirk des Ober-landesgerichts Stuttgart ihre bisherige Praxis ändern. Obduktionen werden weiterhin nur angeordnet, wenn der Anfangsverdacht für einen nichtnatürlichen Tod besteht und Fremdverschulden’rnöglich erscheint. Eine vor dem Todeseintritt erfolgte Impfung allein genügt dafür nicht.„
Manchmal ist es einfach Pech. Da lassen sich alle Mitarbeiter einer Klinik, eines Heimes oder einer Firma gleichzeitig impfen. Kurz danach sind alle infiziert, zum Teil erkrankt und werden in Quarantäne geschickt. Und das passiert nicht nur in so kleinen Einheiten, das passiert sogar für ganze Länder. Das ist beispielsweise im Krankenhaus der Stadt Fermo…
Interessante Frage: Führt die Impfung selbst zu mehr Testpositiven?
Der Heimleiter, der den Verdacht auf das Impfteam lenkte, soll in diesem Fall zurückgerudert sein, weil das Impfteam ja Schutzanzüge getragen habe. Wäre es aber möglich, dass nicht das Impfteam die Impflinge angesteckt hat, sondern die Impfung selbst anschließend für positive Tests sorgt?
Zahlen lassen die Bewertung von SZ/dpa keineswegs als zwingend erscheinen
Die Interpretation, dass die Impfung zu spät gekommen sei, weil sich die Impflinge bereits vorher angesteckt hatten, ist keineswegs zwingend, noch nicht einmal naheliegend, sondern nur schwach begründet: „Aufgrund des engen zeitlichen Abstands zwischen Impfung und Ausbruch ist davon auszugehen, dass sich die Geimpften bereits zum Zeitpunkt der Impfung angesteckt hatten„ Auch hier passen die Daten mindestens so gut zu der Hypothese, dass die Impfung Infektionen ausgelöst hat, die sich dann auch auf Ungeimpfte übertragen haben. Auffällig ist hier nämlich, dass Geimpfte häufiger positive Tests hatten als Ungeimpfte und dann auch überproportional häufig gestorben sind. Dieses statistische Bild passt besser zu einem Ausbruch durch die Impfung als zu einem Ausbruch kurz vor der Impfung und ganz unabhängig von ihr.
Die Möglichkeit, dass es einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Impfung und Ausbruch gegeben haben könnte, wurde voreilig und unwissenschaftlich sofort kategorisch ausgeschlossen aus Angst vor den Folgen für die Impfbereitschaft. Um den Verdacht emotional auszuräumen, dass es hier nicht in erster Linie um die Gesundheit der Heimbewohner geht, bebildern viele Meldungen auch mit demselben ‚Symbolbild für Fürsorge‘:
Peter F. Mayer berichtet über Hinweise, die einen Zusammenhang zwischen vermehrten positiven Tests und der Impfung auch auf der Ebene ganzer Länder zeigen, wo dann der Zufall eben eine geringere Rolle spielt als in einzelnen Heimen:
Manchmal ist es einfach Pech. Da lassen sich alle Mitarbeiter einer Klinik, eines Heimes oder einer Firma gleichzeitig impfen. Kurz danach sind alle infiziert, zum Teil erkrankt und werden in Quarantäne geschickt. Und das passiert nicht nur in so kleinen Einheiten, das passiert sogar für ganze Länder.
Das ist beispielsweise im Krankenhaus der Stadt Fermo in den Marken passiert. Das gesamte, über alle Abteilungen des Krankenhauses „geimpfte“ Personal von 71 Personen ist kurz nach der Impfung positiv auf Sars-Cov-2 getestet worden, teilweise mit Symptomen.
Die Tätigkeit des Krankenhauses ist stark eingeschränkt, weil 9 Ärzte und 40 weiteres Sanitätspersonal in Quarantäne versetzt wurde. Hier ein Artikel darüber in einem italienischen Medium
Hier ist der Impfbeginn für UK eingetragen.
Wir sehen, dass darauf unmittelbar ein Anstieg folgt. Im Chart ganz oben sehen wir neben UK und Irland noch Israel dazu, das zwar zeitlich verschoben aber einen ähnlichen Verlauf beim Anteil der positiven…
Joe Biden war eine Schlüsselfigur der Anti-Terror- und Notstandsgesetzgebung in den USA
Das Thema Terror mit Biowaffen wurde ebenfalls in den 1990er Jahren hochgefahren mit Bezug zu Saddam Hussein:
Vorausplanend wurde Saddam Hussein mit Anthrax in Verbindung gebracht, aber an den tatsächlichen Anthrax-Anschlägen nach dem 11. September 2001 wurde ihm keinerlei Beteiligung nachgewiesen
Eine Schlüsselfigur, die seit den 1990er Jahren am Thema führend und planerisch mitwirkte, war Robert Kadlec. Sein Zitat von 1998 ist äußerst aufschlussreich:
Robert Kadlec über den „glaubwürdig abstreitbaren Einsatz von Biowaffen“ für eine Seuche
Auch das Thema Kriegsrecht, Quarantäne, Impfung und Polizeieinsatz gegen die Bevölkerung wurde bereits vor 20 Jahren vorgedacht:
Und derselbe Robert Kadlec beriet 2020 auch wieder die Regierung Trump bei der Reaktion auf das Coronavirus:
Die Einschränkung der Bürgerrechte, die heute vor unseren Augen stattfindet, wurde bereits in der Übung mit Kadlec im Jahr 2001 (vor 911) thematisiert:
Nach den Anschlägen vom 11. September wurde als Reaktion auf die Anthrax-Briefe die „Global Health Security Initiative“ ins Leben gerufen, der von Anfang an auch Deutschland angehörte:
Sehr bald wurde von dieser Initiative die Gleichheit der Strategien gegen Bioterrorismus und eine Grippeepidemie beschrieben und geübt:
Das zum Beispiel beschreibt genau die Realität des Jahre 2020:
2017 sei die Bedrohung der „Weltordnung“ durch den Präsidenten Trump ins Spiel gekommen und habe der Pandemie-Planung neue Dynamik gegeben:
Senator McCain auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2017
Auf derselben Münchner Sicherheitskonferenz sprach auch Bill Gates Klartext und verknüpfte explizit die Themen Pandemie und Militär:
Bill Gates auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2017
Im selben Jahr (also 2 Jahre früher als auf einer von mir thematisierten Konferenz der Unionsfraktion) wurde ein Berater-Gremium der Bundesregierung ins Leben gerufen, dem auch bereits Christian Drosten und ein Vertreter der Gates-Stiftung angehörten:
Christian Drosten (hinten Mitte) im Beratergremium der Bundesregierung
Die Frage nach dem akuten Auslöser
Bei der Frage „Warum gerade 2020?“ kommt Schreyer auf die sich im Herbst 2019 wieder verschärfende Finanzkrise zu sprechen, wie sie in diesem Artikel der ZEIT beschrieben wurde:
Diese Grafik der Bilanzsumme der US-Notenbank zeigt, dass die US-Wirtschaft (und unsere) im Grunde seit 2008/2009 nicht aus Problemen herausgekommen ist, die es mit der Weltwirtschaftskrise von 1929 aufnehmen können:
Mit der Krisenpolitik würden einseitig die Banken unterstützt, sagt dieser Artikel von Januar 2020, auf den sich Schreyer bezieht.
Zensur von „Falschnachrichten“
Nicht zuletzt habe die vieldiskutierte Pandemie-Übung „Event 201“ ergeben, dass kritische Medien zur Durchsetzung einer Pandemie-Politik zensiert werden müssen.
Dass der Vorwand dafür behauptete ‚Falschmeldungen‘ sind, ist auch mir bereits im April 2020 aufgefallen: Fake News über Falschnachrichten
Fazit
Einerseits ist es schön, dass Schreyer viele von mir beschriebene Beobachtungen und Vermutungen bestätigt, andererseits hat er es mit Buch und Vortrag hervorragend geschafft, ihre sehr viel tieferen Wurzeln in der Vergangenheit überzeugend nachzuweisen: Die Wurzeln der Plandemie stecken im Boden der Kriegs- und Terrorpolitik. Die personellen Verflechtungen hat Schreyer auf viel höherem Niveau nachvollzogen, als es mir früh aufgefallen war.
Ausgangspunkt dieser Betrachtungen ist eine sehr schöne Animation eines Soziologie-Professors, der alle Todesfälle eines Tages in Frankreich von 2000-2020 auf denselben Jahreskreis geplottet hat:
Tägliche Todesfälle in Frankreich 2000-2020
Man erkennt, dass sich die Zusatztoten 2020 (rote Linie), die (direkt oder indirekt durch diverse Behandlungsfehler) durch Corona verursacht wurden, in diesen 20 Jahren nur mit den Toten vom August 2003 vergleichen lassen, als eine außergewöhnliche Hitzewelle vor allem alte und geschwächte Menschen das Leben kostete. Neben der 1./Frühjahrswelle im März+April zeigt die rote Kurve auch die 2./Herbstwelle ab Ende Oktober. In den Jahren davor (2013-2016) gibt es auch einige auffallende saisonale Grippewellen von Januar-März, die aber höchstens halb so viele Opfer fordern wie die Corona-Frühjahrswelle 2020.
Corona und die Hongkong-Grippe
Der Ökonom Pierre Aldama hat zu dieser Animation die Jahre 1968-1999 hinzugefügt und ist zu folgendem Bild gekommen (Beschriftung von mir übersetzt und ergänzt):
Interessanterweise wurde erst im März 2020 ein Artikel veröffentlicht, der die Zahl der Todesfälle durch die Hongkong-Grippe (gelbe Kurve) in Frankreich nach einer Schätzung des Epidemiologen Antoine Flahault von 2003 auf 31000 in 2 Monaten bestimmte und feststellte, dass ihre Schwere damals in den frz. Medien drastisch unterberichtet und unterschätzt wurde. So wurde sie im Sommer 1969 für beendet erklärt, bevor sie in Europa richtig zugeschlagen hat und in Frankreich geschätzt ca. 1/4 der Bevölkerung krank wurde, ohne dass es irgendwelche Beschränkungen des öffentlichen Lebens gab. Weltweit war die Hongkong-Grippe mit insgesamt 1 Million Toten eine der 9 großen Grippe-Epidemien, wurde aber von 1-5 Kategorien nur in Kategorie 2 eingeordnet, wobei diese aber nur einmal (von der Spanischen Grippe 1919: Kategorie 5) überschritten wurde. Der frz. Wikipedia-Artikel zur Hongkong-Grippe ist erheblich ausführlicher als der deutsche. Wikipedia berichtet aber für Deutschland (BRD+DDR) von 52500 Personen, die an diesem Virus gestorben sind.
Erst die beiden Corona-Wellen von 2020 kamen in Frankreich gemeinsam wieder in diese Größenordnung, in Deutschland aber bei weitem nicht. Auch im schwer betroffenen Frankreich ist die Corona-Epidemie also mit einer schweren Grippeepidemie vergleichbar, in Deutschland dagegen höchstens mit einer mittelschweren saisonalen Grippewelle. Auffällig ist, dass beide Epidemien deutlich außerhalb der normalen Grippesaison (von Ende Dezember bis Ende März) zugeschlagen haben.
Hier die Gesamtsterblichkeit von Frankreich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern bis Ende November 2020:
Übersterblichkeit in schwerer von Corona betroffenen kontinentaleuropäischen Ländern
Gemeinsam mit Belgien, Spanien und Italien gehörte Frankreich zu den in Summe von beiden Wellen besonders hart getroffenen Ländern. Im Vergleich dazu gab es in Deutschland, Dänemark oder Norwegen wenig oder kaum zusätzliche Todesfälle wegen Corona, deutlich weniger als durch die Grippewelle von 2018:
Im Herbst gehörte Frankreich trotz der harten Maßnahmen vom Frühjahr und auch mit weniger Lockerungen über den Sommer (als in den Niederlanden oder Dänemark) bei den „Fällen“ (also positiven Corona-Tests) zeitweise wieder zu den stark betroffenen Ländern, bevor eine erneuter strenger Lockdown das Niveau leicht unter das niederländische, dänische und deutsche Nievau drückte:
Deswegen gilt Frankreich deutschen Hardlinern als Vorbild. Bei den entscheidend zu vermeidenden Todesfällen dagegen hat Frankreich bisher weder das dänische, noch das niederländische, deutsche oder auch nur das schwedische Niveau erreicht:
Man kann also Frankreich auch gut als Beispiel anführen, dass der Lockdown nicht das hält, was sich seine Verfechter von ihm versprechen. Und das mit sehr starken Einschränkungen für die Bürger, viel härter als bisher in Deutschland, den Niederlanden oder gar Dänemark und Schweden. In den Niederlanden, Dänemark und Schweden ist besonders auffällig, dass sie im Verhältnis zu den „Fällen“ besonders wenige Todesfälle verzeichnen.
5 Jahre Ausnahmezustand
Mit mehrfach verlängerten Ausnahmezuständen ab 2015 wegen Terror und den Corona-Lockdowns leben die Franzosen inzwischen schon 5 Jahre mit kurzen Unterbrechungen im Ausnahmezustand. Was die Bedrohung von Rechtsstaatlichkeit und Freiheit angeht, wirkt das Corona-Regime also dort weiter, wo das Terror-Regiment noch lange nicht aufgehört hat. Der Corona- und der Terror-Komplex sind also nicht nur über das kommentierende Personal verbunden.
lässt sich die 1. Welle im März und April 2020 nochmals separat im Ausschnitt tagesgenau plotten:
Tägliche Sterbezahlen im März und April 2020 im Vergleich mit Durchschnittswerten
Die Berechnung einer Übersterblichkeit hängt schon ganz naiv betrachtet vom Referenzniveau ab, hier zum Beispiel dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre. Sie hängt außerdem vom Zeitfenster ab, hier März bis April. In diesem Zeitfenster wird die Übersterblichkeit von 18000 zwischen 16.3. und 25.4. durch die Untersterblichkeit vorher und nachher reduziert auf 16000. In diesem Fall von einer Übersterblichkeit von ca. 20000 Toten in den 40 Tagen der 1. Welle zu sprechen, ist also nicht ganz falsch.
Interview mit einem Experten beim statistischen Bundesamt über die Berechnung der Übersterblichkeit.
Nachtrag 16.12.2020 Am 5.1.1970, also in der noch nicht ganz beendeten Sterbewelle mit ca. 50000 Toten in Gesamtdeutschland veröffentlichte der SPIEGEL diesen launigen Bericht:
SPIEGEL über die Schrecken der Hongkong-Grippe
Die Zitate:
„Das beste Mittel dagegen ist viel Arbeit“, befand Münchens OB Hans-Jochen Vogel. „Mit Einbruch des Winters auf der nördlichen Erdhälfte, so schlossen die WHO-Experten, würde sich ‚A 2-Hongkong‘ abermals in Europa ausbreiten.
Nachtrag 17.12.2020 Bereits im April hat die Abendzeitung über die Hongkong-Grippe in München berichtet: „hoffnungslos“ bei insgesamt 16 Toten in der Stadt
Nachtrag 28.12.2020 Dieser Schweizer Bericht aus einem französischen Pflegeheim ist sehenswert und erschütternd. Man sperrt die Menschen ein wie Vieh und kujoniert sie unter dem Vorwand, sie schützen zu wollen:
Der österreichische Science-Blogger Peter F. Mayer schaut hinter die Jubelmeldungen auf die bekanntgewordenen Nebenwirkungen des BioNTech/Pfizer-Impfstoffs gegen Corona:
„84 Prozent der Teilnehmer zeigten Nebenwirkungen durch die Impfung, die aber laut FDA innerhalb der erwarteten Parameter einer Impfung liegen. Die Angaben sind etwas präziser als in den Unterlagen der UK-Behörden:
63 Prozent litten unter Erschöpfung 55 Prozent gaben an, Kopfschmerzen zu haben 32 Prozent bekamen eine Erkältung 24 Prozent hatten Gliederschmerzen 14 Prozent bekamen Fieber
Die FDA berichtet außerdem von vier Fällen einer temporären Gesichtslähmung (Bell-Lähmung), die im Zusammenhang mit der Impfung auftraten. Kein Teilnehmer der Placebo-Gruppe zeigte derartige oder ähnliche Symptome. Die Arzneimittelbehörde empfahl daher eine „Überwachung“ hinsichtlich solcher Fälle, wenn der Impfstoff in größeren Bevölkerungsgruppen eingesetzt werde„
Die Nebenwirkungen des mRNA Impfstoffes der Firmen Pfizer und BioNTech sind heftiger als wir das von anderen Impfstoffen kennen. Das ist den Unterlagen der britischen Behörden zu entnehmen, die bereits mit der Impfung begonnen haben. Beim klinischen Test des Impfstoffes in den USA gab es sechs Todesfälle, die jedoch nicht auf den Impfstoff zurückzuführen seien.
Aber zunächst zu den Nebenwirkungen. In Großbritannien wurden erste Impfungen mit dem Impfstoff begonnen. Zugelassen ist er aber nicht generell wie fälschlich behauptet wird, sondern es ist nur eine dedizierte Charge aus der Produktion zur Verwendung freigeben worden.
Nebenwirkungen und Sicherheit
Die Unterlagen für die Zulassung enthalten auch Informationen für Ärzte. Darin finden sich auch die Angaben über Nebenwirkungen und Möglichkeiten zur Behandlung.
In einer großen Studie der Phase 3 erhielten insgesamt 21.720 Teilnehmer im Alter von 16 Jahren oder älter mindestens eine Dosis des COVID19-mRNA-Impfstoffs BNT162b und 21.728…
Anwalt Reiner Fuellmich erläutert seine geplante Sammelklage in den USA gegen Christian Drosten
Kurzfassung des Inhalts: Reiner Fuellmich hat im Corona-Untersuchungsausschuss Material über die Rolle des Corona-PCR-Tests gesammelt und plant damit gegen seinen Urheber Christian Drosten eine Sammelklage auf Schadenersatz in den USA. Drosten habe einen absichtlichen Betrug begangen, indem er seinen PCR-Test für Zwecke in Umlauf brachte, von denen er wisse, dass der Test das nicht leisten kann, und soll für enorme, vor allem wirtschaftliche, Folgeschäden der Lockdowns haftbar gemacht werden. Das US-Beweisrecht sei besser geeignet als das deutsche, um die klaren Fakten zur Anklage zu bringen, die im Corona-Untersuchungsausschuss gesammelt worden seien.
Das ist ein Plot, wie er aus Hollywood stammen könnte: Ebenso tüchtiger wie ein wenig idealistischer Anwalt deckt weitgehend im Alleingang einen Skandal auf, überwindet einsam unüberwindliche Hürden, vor denen praktisch die gesamte Welt schon kapituliert hat, und gewinnt am Ende vor der rettenden US-Justiz einen grandiosen Sieg für die Gute über das Böse in der Welt
Die Geschichte klingt ein wenig merkwürdig, wenn man Rechtsfälle wie diesen vor Augen hat, aber mit Justiz-Optimismus und ohne Geläster lassen sich trotzdem bessere Spielfilme drehen.
Die Story nur mit Reiner
Die sehr optimistische Geschichte erzählt Reiner Fuellmich auch alleine und ohne Ken Jebsen:
In diesem Video erklären zwei Anwälte Sucharit Bhakdi und Karin Reiss, dass vor deutschen Verwaltungsgerichten Aussagen des RKI praktisch wie absolute Wahrheiten behandelt und nicht hinterfragt werden. Es sei hier praktisch aussichtslos, eine Beweisaufnahme (wie von Reiner Fuellmich geplant) überhaupt nur zu initiieren:
Dass dt. Verwaltungsgerichte in der Regel gar keine Faktenfeststellung zulassen, sondern einfach dem RKI glauben, einer an Weisungen der Bundesregierung gebundenen Bundesbehörde, würde dann doch ein merkwürdiges Licht auf die Gewaltenteilung in Deutschland werfen.
Nachtrag 26.01.2020 Neues Interview von Rainer Füllmich bei Punkt.Preradovic:
Das wirkt so, als würde da etwas vorangehen, als wären große Siege nur noch eine Frage der Zeit. Kann ja vielleicht alles stimmen, was er sagt, aber er dreht dann ein riesiges Rad. Dann stellt sich die Frage: Warum lebt er noch? Oder anders gefragt: Wer schützt ihn?
Nachtrag 26.02.2021 Der Club der klaren Worte hat bei Füllmich nachgefragt, wie es denn nun läuft mit den Klagen. Hier das Interview als Audio-Aufzeichnung:
Freud’scher Versprecher: sprachliche Fehlleistung, bei der angeblich ein eigentlicher Gedanke oder eine Intention des Sprechers unwillkürlich zutage tritt
Hier die ganze Rede des wackeren Mannes:
Vielen Dank, Herr Abgeordneter, jeder weiß, dass Ihnen das Wort ‚Impfpflicht‚ vorne auf den Lippen lag, weil sie es leugnen wollten oder sollten, aber hilft ja nichts…… Es gibt dafür eine Vorgeschichte, die das alles in den richtigen Kontext setzt:
Vorgeschichte
Bundeskanzlerin Merkel hat in Vorbereitung der heutigen Zustände bereits am 8. Mai 2019, also um ihre Zitterphase herum, gesagt, dass die Diskussion um die Impfpflicht wichtig ist:
Natürlich ging es damals „nur“ um die Masern, aber das inspirierende Personal hatte doch erstaunliche Ähnlichkeiten mit dem, das in der Corona-Krise mitmischt. Der „Star-Virologe“ mit der merkwürdigen akademischen Vita war da:
Der offizielle WHO-Chef, Dr. Tedros, war da (der heimliche damals nicht):
Jens Spahn, der die Impfpflicht gegen Masern prompt durchgesetzt hat, war präsent im Thema #GlobalHealth „Globale Gesundheit“:
Und das heute noch präsentere Thema der internationalen Kooperation bei der Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen war ebenfalls vertreten:
Alle Corona-Themen waren also bereits da am 8. Mai 2019, Tag der deutschen Kapitulation, und auch Dr. Georg Nüßlein war anwesend:
Es ist also nur allzu verständlich, dass Georg Nüßlein weiß, wie wichtig die Impfpflicht ist und sie ihm deshalb ganz vorne auf der Zunge liegt, auch wenn er sie eigentlich leugnen soll und will.
Nachtrag 24.11.2020 So geht Impfpflicht ohne Impfzwang:
Nachtrag 29.11.2020 Georg Nüßlein ist in der Materie drin. Hier ein Gespräch mit Markus Haintz:
Es ist ungewöhnlich, dass diese Sache so aggressiv in die Öffentlichkeit getragen wird. Ich würde erwarten, dass ein solcher mutmaßlicher (!) Korruptionsfall eines gut vernetzten CSU-MdB eher beschwiegen wird. Das ist aber nicht der Fall. Auch die Augsburger Allgemeine, immerhin aus der Region Schwaben, wo auch Nüssleins Wahlkreis liegt, wäscht sofort schmutzige Dessous und berichtet über eher anrüchige Aspekte seiner Karriere als über seine Verdienste: Das könnte ein ziemlich großes Ding werden. Ich halte das für länger vorbereitet und orchestriert. Auch der Merkur hat die Story schon. Das Bild beachten: „schon jetzt hinter Schloss und Riegel“. Auch der Text: Vorverurteilung pur!
Auch die SZ hat die Geschichte seit 16:25 hinter der Paywall. Stand 17:00 Uhr ist die Geschichte in Spiegel, ZEIT, Tagesspiegel noch nicht erschienen, aber in WELT und FAZ, jeweils weniger aggressiv als in der hiesigen Regionalpresse. Deshalb vermute ich, dass er eher aus Bayern abgeschossen wurde als aus Berlin.
Politik und Medien sind überwiegend voller Empörung darüber, dass die Polizei die Anti-Corona-Demonstration in Leipzig am vergangenen Samstag nicht rigoros aufgelöst hat.
Exemplarisch waren Berichterstattung und Kommentare im Berliner Tagesspiegel:
Man sieht hier, wie ungut es ist, Berichterstattung und Kommentare durch Einbettung in Tweets zu vermischen: „Der Mob“: damit sind die Polonaise-Tänzer von Video 4 gemeint. „Elmsfeuer“ ist ein anonymes Profil, das erst seit September (!) 2020 bei Twitter unterwegs ist und sich seither hauptsächlich an Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen abarbeitet und dabei praktisch täglich radikalisiert. Sein Lieblingsfeindbild scheinen dabei Anwälte zu sein. Das Profil trägt nicht nur den Hashtag #nofdp, sondern fordert jetzt auch den Rücktritt des sächsischen Innenministers Roland Wöller (CDU) im Gleichklang mit weiteren Medien und Politikern:
Aktivismus und Journalismus werden hier völlig ununterscheidbar.
Und das alles wegen eines Polizeieinsatzes und einer genehmigten Demonstration, bei der objektiv niemand zu Schaden gekommen ist.
Wirklich katastrophal ist, dass die Wertungen solcher Radikalinskis, von denen niemand weiß, um wen es sich handelt, aus dem Live-Ticker praktisch 1:1 auch in die Kommentare des Tagesspiegels übernommen werden:
Die ‚Eskalation‘, von der hier die Rede ist, ist in keinem der Videos nachzuvollziehen, die allesamt friedliche Szenen zeigen. Die Eskalation geht vor allem von solchen Aktivisten und Kommentaren aus, die oft allein deshalb scharf werden, weil viele Demonstranten keine Masken tragen, wie man auch hier in der Bildunterschrift lesen kann. Dabei sind schon die Fakten falsch, denn die Pferde tragen keine Masken, sondern ein Plastik-Schutzschild über den Augen.
Auch der Tagesspiegel-Journalist Julius Geiler tut sich wie die anonymen Profile auf Twitter damit hervor, pausenlos auf Anti-Corona-Aktivisten einzuprügeln. Es stört ihn und die anderen Kommentatoren ungemein, wenn Demonstranten und Polizisten gleichermaßen mit dem friedlichen Verlauf in Leipzig zufrieden sind:
Und Geiler (dem ‚elmsfeuer1‘ und ‚Shelly Pond‘ auch auf diesen Tweet antworten: Zitierzirkel?) schreibt regelmäßig Kommentare über Anti-Corona-Demonstrationen, immer mit demselben Tenor: „Seit Monaten radikalisiert sich die Bewegung aus Pandemie-Leugnern, Verschwörungsideologen und Skeptikern der Corona-Maßnahmen im Schnelldurchlauf„
Gefangenen-Experiment?
Könnte es sein, dass sich nicht nur die „Skeptiker der Corona-Maßnahmen“ radikalisieren, sondern vor allem auch ihre Beobachter beim Tagesspiegel? Weil sie sich als Bewacher anderer zugunsten der Corona-Regeln verstehen und zunehmend aggressiv auf ihre sture Opposition reagieren?
Das Stanford-Gefangenen-Experiment ist berühmt dafür, dass es die Eskalation in der Beziehung zwischen Gefangenen und Wärtern experimentell untersucht und erklärt hat. Als Faktoren für diese Eskalation hat es auf Seiten der Wärter u.a. identifiziert:
Eskalationsfaktoren im Stanford-Gefangenen-Experiment
Es war kein Zufall, dass die Faktoren für die Eskalation damals vor allem auf der Seite der Wärter gefunden wurden. Es wäre schlimm, wenn sich Pressevertreter eingestehen müssten, dass sie in der Auseinandersetzung mit den Querdenkern die Rolle von Gefängniswärtern besetzen.
Angesichts dieser misslichen Rolle trifft es sich gut, dass das Experiment nach fast 50 Jahren seit ungefähr 2 Jahren in die Kritik geraten ist: die Ergebnisse seien gewollt gewesen und herausgekitzelt worden. Es kann natürlich sein, dass heilige Kühe der Sozialwissenschaft, mit denen Generationen von Schülern bearbeitet wurden, just in dem Augenblick zu Recht bezweifelt werden, wo sich Journalisten wieder vermehrt als Gefängniswärter der Bürger fühlen und betätigen. Kann natürlich sein. Kann aber auch sein, dass der Zeitgeist sich nach den Interessen derjenigen richtet, die sich mehr und mehr daran gewöhnt haben, die geistige Macht zu haben. Marx: „Das Sein bestimmt das Bewusstsein“.
Noch mehr Druck auf die Sachsen
Gefangene hin, Wärter her: der Druck auf Sachsens MP Michael Kretschmer und seinen Innenminister Roland Wöller (CDU), härter auch gegen friedliche Demonstrationen vorzugehen, wächst enorm. Er kommt nicht nur von der Presse, sondern auch von Politikern, u.a. unserem durchgriffigen MP Söder, vor allem aber auch von Die Linke, den Grünen und der SPD, die ja sonst von polizeilicher Deeskalation nie genug bekommen kann.
Apropos Druck: Es gibt Hinweise, dass die sächsische Landesregierung schon früher Druck bekommen hat, weil sie bei den Corona-Maßnahmen nicht mitziehen wollte und sich mit Corona-Maßnahmen-Kritikern wie Prof. Homburg und Prof. Bhkadi getroffen hat.
Nachtrag 10.11.2020 Mich erreichen Fragen, ob der Titel dieses Beitrags vielleicht „Tagesspiegel hetzt“ hätte lauten sollen. So einfach ist das aber nicht, denn das liegt stark im Auge des Betrachters. Hetze kann tatsächlich auch ein Spiegelbild sein. Schließlich war ich in Leipzig nicht dabei, verfüge also nicht über originäre Informationen, sondern nur über Medienberichte gegensätzlicher Ausrichtung
Über den senioren Meinungsmacher des Tagesspiegel findet man nicht viel: Scheint aber nicht ganz aktuell zu sein. Nachtleben ist ja dicht und der Mann auf dem Foto noch etwas jünger.
Nachtrag 12.11.2020 Mehr Gewalt als gegen Journalisten gab es gegen Teilnehmer der Demonstration. Über diese wurde aber überregional kaum berichtet. Hier von der Leipziger Volkszeitung:
Ein Artikel bei Übermedien konzentriert sich allein auf Gewalt gegen Journalisten und bauscht diese mit Geraune gewaltig auf: Eskalation der Gewalt Der Autor, Henrik Merker, schreibt u.a. für den ‚Störungsmelder‘ der ZEIT und wurde schon vor Leipzig gemeinsam mit Julius Geiler im Tagesspiegel zum selben Thema zitiert. Medien-Berichte und Übermedien-Berichte zum Thema sind also keineswegs unabhängig voneinander, sondern bewegen sich in denselben Zitierzirkeln.
Nachtrag 25.01.2021 Der Nordkurier meldet, ein geheimes BKA-Papier formuliere folgende Einschätzung:
„Allgemein scheint die (linke) Szene die sogenannten Querdenker-Proteste als von ‚Rechten‘ dominiert, beziehungsweise faschistisch geprägt einzuordnen“, so die Ermittler. Und weiter: „Wiederholt kam es – insbesondere in Leipzig – zu teils erheblichen gewalttätigen Wechselwirkungen zwischen mutmaßlichen Linksextremisten und Teilnehmern der Veranstaltungen.“… Mit anderen Worten: Eines der größten Risiken auf Querdenken-Demos ist, dass ganz normale Bürger von Linksradikalen angegriffen werden – weil diese sie für Nazis halten.
Video 1, Kundgebung: Medien berichten von 20 – 45 Tausend Teilnehmern
Während der Proteste:
Video 2: Begegnung mit der Polizei
Am Abend nach einem erfolgreichen Tag:
Video 3: Freudenkundgebung
Video 4: Polonaise-Tanzen in den Straßen von Leipzig
Neben Video 2 bestätigen auch der Demonstration herzlich abgeneigte Journalisten, dass es zwischen Demonstranten und der Polizei ausgesprochen entspannt zugegangen sei:
Sonstiges
Der Sprecher/Stimmungsmacher, den man im Hintergrund der Hauptkundgebung (Video 1) hört, ist offensichtlich derselbe, den ich auch in München live gehört habe. Es soll sich um einen Mitbürger mit Namen Nana Domena handeln. Der Kölner Stadtanzeiger hat ihn im Mai 2016 als „Gute-Laune-Mensch“ und „Youtube-Star“ porträtiert.
Porträt Nana Domena, der Gute-Laune-Macher auf der Kundgebung in Leipzig (wie München 12.9.)
Ich kann das weder bestätigen noch dementieren. Ich habe ihn am 12.09. erstmals gehört. Er spricht für meinen Geschmack zu viel, zu schnell und mit einer Nuance zu viel guter Laune angesichts der augenblicklichen Lage. Meine heutige Google-Suche hat ergeben, dass Correctiv ihm rechtsradikale Verbindungen nachsagt. Das überrascht bei ihm jetzt doch ein wenig (so schnell kann’s gehen), aber bei Correctiv eigentlich nicht.
Fazit
Die Demonstration ist überwiegend in friedlicher Stimmung abgelaufen und erinnert mich mit den Details, Videos und Zitaten an die Münchner Demonstration vom 12.09., über die die Süddeutsche Zeitung ausführlich berichtete. Allerdings trat die Polizei in München weniger konziliant auf und nutzte jede Gelegenheit für Interventionen.
Nachtrag 13.11.2020 Hier der Brief eines ehrenamtlichen Thüringer Bürgermeisters, der in Leipzig dabei war:
Empfertshausen existiert (in der Rhön), und sein ehrenamtlicher Bürgermeister heißt Carsten Brand und ist durchaus umtriebig. Eine verlinkbare Nachricht, dass er diesen Brief tatsächlich geschrieben hat, habe ich noch nicht gefunden.