Größer als Graichen

Es gibt viele Wechselwirkungen zwischen der Klimawendepolitik und dem Immobilienmarkt.
Die Aktivitäten des „gemeinnützigen“ Rechercheteams von Correctiv liefern wertvolle Puzzlesteine

Staatssekretär Graichen musste gehen, in den Urlaub, wegen gewohnheitsmäßigem Nepotismus (zu Deutsch: Vetterleswirtschaft) wie Reuters ganz trocken feststellt. Habeck ist angeschlagen, denn es ist auch seine Niederlage. Das fordert derbe Scherze heraus, ist aber nur ein Detail in einem viel größeren Plot.

Die erfolgreiche und berechtigte Kampagne gegen Drehtürenwirtschaft und Spezl-Förderung zwischen dem Wirtschaftsministerium und diversen Klima-NGOs ist zu einem guten Teil das Verdienst einer langfristigen Recherche von TichysEinblick und seinem Autor Marco Gallina. In der Liste seiner Einblick-Artikel ist einiges drin, was sich zu lesen lohnt. Es geht ja weiter.

Das größere Bild

Nach einem vorbereitenden Artikel im April finde ich, dass vor allem dieser neuere das größere Bild zeichnet, das wichtiger ist als Graichen und Habeck:

Einleitung in einen interessanten Hintergrund der Klimapolitik: Immobilien

Zitat:
„Diese Fonds konzentrieren sich auf die Vergabe von Ersthypotheken und erstrangig besicherten Krediten auf hochwertige Vermögenswerte an erstklassigen Standorten mit einem Schwerpunkt auf Großstädten in Nordamerika und Europa.“ Dass das Heizungsgesetz von Habeck, das von seinem Einflüsterer Graichen aus der Agora stammt, die wiederum von der ECF, und die wiederum von der CIFF finanziert wird, durchaus ganz andere Gründe haben könnte als bloßes klimapolitisches Engagement, gehört zumindest hinterfragt – vorsichtig ausgedrückt.

Die im Artikel auch erwähnte Rede der AfD-Abgeordneten Beatrix von Storch führt diesen Zusammenhang zwischen der Energiepolitik und Immobiliengeschäften ebenfalls aus:

Beatrix von Storch im Bundestag

Zitat:

„Christopher Hohn verdient 2 Millionen – am Tag…Für die Klima-Agenda gibt er sein Geld aus, aber richtig spannend ist die Frage: Womit verdient er sein Geld?…Da, wo seine Klima-Agenda besonders hohl dreht, da verdient der Finanzier der Klima-Agenda mit Hypotheken und Immobilien sein Geld

Die Idee ist klar:

  • Die Habeck’sche, Graichen’sche Agora-„Wärmewende“ zwingt die Immobilienbesitzer in Deutschland zu großen, schnellen Investitionen
  • Wer das Geld nicht flüssig hat, muss es sich über Hypotheken besorgen und seine Immobilie beleihen
  • Wer nicht kreditwürdig oder -willig ist, muss seine Immobilien verkaufen
  • Beide Male kommen Hedgefonds wie der von Hohn ins Geschäft
  • Und das ganz funktioniert eben nur deshalb so sicher, weil die Politik über CO2-Preise und Vorschriften den nötigen Druck macht.

Immobilienmarkt transparent machen

Vor 3 Jahren hatte mich ein Freund darauf aufmerksam gemacht, dass der Bayerische Rundfunk eine merkwürdige Umfrage unter Mietern in den 3 Bayerischen Großstädten durchführte:

Die Frage lag auf der Hand:

Das Ziel ist angeblich auch hier wieder das Gemeinwohl, aber die Finanzierung von Correctiv, des Partners des Bayerischen Rundfunks, durch Finanzkonzerne ist schon lange bekannt: Quelle, Quelle, Quelle.

Der Bayerische Rundfunk verwies auf seine FAQ. Dort steht:
„BR und Correctiv möchten gemeinsam mit den Bürger*innen in Augsburg, München und Würzburg für mehr Transparenz auf dem Wohnungsmarkt sorgen…
 Die Verantwortung für den sorgfältigen Umgang mit den Informationen im Rahmen der Recherchen liegt bei uns. Nur ein kleines Team von ausgewählten Datenjournalisten des Bayerischen Rundfunks und von Correctiv hat darauf Zugriff. Die Daten bilden für uns die Grundlage für weitere Recherchen. Namen oder Adressen werden wir nur veröffentlichen, wenn die Recherchen ergeben, dass ein berechtigtes, öffentliches Interesse vorliegt“

In der Veröffentlichung zu den Ergebnissen wurden natürlich keine Details zu individuellen Verträgen bekanntgemacht. Niemand kann aber garantieren, dass Beteiligte solche Informationen nicht an Dritte weitergegeben haben, zum Beispiel an Geldgeber und ihr Netzwerk.
Es ist nämlich naheliegend, dass ein Hedgefonds, der helfen will, den deutschen Immobilienmarkt in eine Klemme zu bringen, um ihn dann selbst gewinnbringend abzugrasen, frühzeitig Informationen über die Eigentümer sammeln will, mit denen er es dabei zu tun bekommt.
Transparenz auf dem Wohnungsmarkt“ (Bayerischer Rundfunk) ist nämlich für den normalen Zeitungsleser und Mieter uninteressanter als für diejenigen, die noch vor 2 Jahrzehnten von Sozialdemokraten als ‚Heuschrecken‘ bezeichnet wurden:
„Immer wieder geht es bei den Recherchen auch darum, die tatsächlichen Eigentümer hinter Zweckfirmen für eine Immobilie zu recherchieren“
Passt doch prima!

Schlussfolgerungen

Die Spenden von Milliardären in die Aktivitäten der Klima-NGOs sind eine sehr langfristige Investition. Eine Zielrichtung u.a. auf den Immobilienmarkt ist recht plausibel. Damit diese erfolgreich sein kann, braucht es zwei Dinge: beste Informationen und politische Unterstützung.
Nach dem, was dazu öffentlich bekannt ist, hatte sich eine ‚journalistische‘ GmbH wie Correctiv in den letzten Jahren sehr gute Voraussetzungen erarbeitet, um die Informationsgewinnung erstklassig unterstützen zu können.

Aber auch für die politische Unterstützung ist Correctiv hervorragend aufgestellt:
Einerseits hat Correctiv Material veröffentlicht und wahrscheinlich noch viel mehr gesammelt zur Verwicklung von Spitzenpolitikern in die Cum-Ex-Affäre. Besonders Olaf Scholz hat die regen gemeinnützigen Aktivitäten von Correctiv intensiv kennengelernt.
Andererseits hat das Rechercheteam von Correctiv in kleineren Angelegenheiten auch gezeigt, dass es sich schützend vor den Bundeskanzler stellen kann, wenn es will.

Die Macht eines solchen Rechercheteams würde auch für einen kleinen Geheimdienst reichen. Fragen Sie den Geschäftsführer!

Nur ein Narrativ

Ein Narrativ ist eine sinnstiftende Erzählung oder Geschichte, die Einfluss auf das Weltbild einer Gruppe oder Kultur hat.
Von Naturwissenschaft ist da nicht die Rede.

Mit Naturwissenschaft hat ein Narrativ nichts zu tun, mit Soziologie schon.
In der Regel vermieden die Vertreter sinnstiftender religiöser Narrative seit Jahrhunderten harte Konfrontationen mit der Naturwissenschaft. Man denke nur an die Jungfrauengeburt.
Schwierig wird die Geschichte dann, wenn die Religion als Quelle sinnstiftender Narrative versiegt und bis dato zunehmend atheistische Gesellschaften Ersatznarrative auf dem Gebiet der Naturwissenschaft suchen, um mit deren Autorität aus dem Zweifel ein Tabu zu machen: „The science is settled„.
Zumindest die deutsche Übersetzung „Die Wissenschaft ist erledigt“ liefert jedenfalls einen köstlich doppeldeutigen Satz, der das Problem damit auf den Punkt bringt.

In einer Zeit, in der viele trotzdem nochmal genauer hinschauen wollen, ob es stimmt, dass sie arm werden müssen, um das Weltklima vor dem CO2 zu retten, habe ich hier drei schöne Videos zu bieten, denn immer mehr Klimaskepsis macht sich breit und immer mehr Skeptiker kommen zu Wort:

Fakten von Klimaskeptikern

Dr. Günter Dedié bei Milena Preradovic: „Es gibt keine Klimakatastrophe“

Dr. Bernd Fleischmann bei Michael Meyen:
Klima-Wahrheiten – warum sich das Klima ändert“

Die Erwärmung der letzten 150 Jahre startete in der kältesten Zeit der letzten Jahrtausende und verzerrt so das Bild zu einer katastrophalen Erwärmung:

Frei verfügbare Fakten zum Selberdenken

Der Schnee wird entgegen dem, was Medien schon lange gerne kolportieren, nicht auf Dauer weniger. Auf der Nordhalbkugel insgesamt gab es im (endlich) vergangenen Winter sogar überdurchschnittlich viel Schnee:

Schnee im Winter 22/23 (rote Kurve) im Vergleich

In den Bayerischen Alpen gab es lange wenig Schnee, aber am Ende ist es in hohen Lagen doch ungewöhnlich viel geworden:

Zwischenzeitlich war der Schnee eben woanders auf der Nordhalbkugel, z.B. in Kalifornien:

Wenn man schon von einem globalen Klimaproblem durch Erwärmung spricht, kann man nicht ins kurzfristige lokale Wetter ausweichen, weil es gerade passt. Diese Inkonsistenzen im Narrativ sind ein deutliches Zeichen, dass es keine wissenschaftliche Realität ist, sondern mühsam zusammengebastelt und zusammengehalten wird.

Ich hatte bereits mehrfach skizziert, warum und wann das Klima-Narrativ politisch Fahrt aufgenommen hat und unverhandelbar wurde. Ein Dogma ist keine Wissenschaft. Inzwischen ist es mit der Wärmepumpen-Politik und dem CO2-Zertifikate-Handel aber auch ein sehr großes Geschäft geworden. Geld verdienen wollen nämlich nicht nur Öl- und Gasverkäufer, sondern auch Verkäufer von CO2-Zertifikaten und Aufkäufer von durch notwendige Energieinvestitionen entwerteten Häusern.

Nachwort

Ich bin nicht gegen Wärmepumpen, habe mir letztes Jahr selbst zwei im Rahmen eines Energiekonzepts installieren lassen, das ich demnächst vorstellen werde. Wärmepumpen sind eine interessante und wichtige Lösungskomponente für die Energiefrage.
Ich bin aber gegen medialen Angstterror und besinnungslosen staatlichen Zwang, der allen Menschen unabhängig von den Voraussetzungen und gegen ihren Willen dieselbe Lösung aufzwingt. Das ist Dasselbe wie beim Druck auf eine unausgegorene Impfung gegen Corona: strikt abzulehnen.

Nachtrag 16.5.2023
Noch ein schönes Interview mit Dr. John Christy, einem Klimaforscher der UAH und Kollegen von Dr. Roy Spencer, den ich gelegentlich lese und verlinke:

Abrechnung mit den Corona-Maßnahmen

In der „Pandemie“ hat dieses Blog viele Punkte gesammelt, die verdächtig waren an diesem krumben Narrativ und den „Maßnahmen“. Dasselbe hat der Fassadenkratzer getan.
Der Eindruck hat nicht getrogen, nur haben viele Insider, die es besser wussten, lange eher den Mund gehalten oder sich (zu) vorsichtig geäußert. Auch diese Phase ist jetzt vorbei:

FASSADENKRATZER

Prof. Dr. med. Ursel Heudorf, ehemalige Stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamtes Frankfurt/M, hat im Hessischen Ärzteblatt eine fulminante Abrechnung mit den staatlichen Akteuren und ihren Maßnahmen in der Corona-„Pandemie“ geschrieben. Karl Lauterbach räumt zwar inzwischen schwere Fehler („Schwachsinn“, „Exzesse“) ein, hält aber nichts von Schuldzuweisungen, da man immer der Wissenschaft gefolgt sei. Dem schuldhaften Karl führt sie insbesondere anhand von Experten-Darstellungen verschiedener Fachrichtungen vor Augen, mit welcher schuldhaften „wissenschaftlichen“ Einseitigkeit, Ignoranz und autoritären Regelungswut die Politik vorgegangen ist und fundamentale demokratische Errungenschaften beseitigt hat.

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Climategate geht weiter

Der ClimateGate-Skandal erschütterte 2009 kurzzeitig die Klimawissenschaft.
Die Absenkung und Entfernung alter Hitzerekorde geht aber weiter und neue Rekorde sind in Deutschland leichter geworden.

Im Jahr 2009 begann der sogenannte ClimateGate-Skandal, als die eMails eines englischen Klimaforschungsinstituts gehackt und veröffentlicht wurden:



Die veröffentlichten eMails legten nahe, dass Temperatur- und andere Klimadaten nicht nur in Einzelfällen, sondern mit gängigen „Tricks“ routinemäßig manipuliert wurden. Außerdem diskutierten die hochrangigen „Forscher“ Möglichkeiten, wie sie die Herausgabe ihrer Rohdaten an die Öffentlichkeit vermeiden konnten. Eine schöne Sammlung und Bewertung ausgewählter eMails findet sich in diesem PDF . Ein Beispiel:
„Ich habe gerade Mikes Nature-Trick genutzt, indem ich die tatsächlichen Temperaturen bei jeder Serie der letzten 20 Jahre (also ab 1981) und bei den Daten von Keith ab 1961 mit berücksichtigt habe, um den Rückgang zu verbergen“

Der Veröffentlichung der eMails folgte unmittelbar die Relativierung:

Die „peinlichen“ eMails seien „ungeschickt“, aber kein Game Changer.
Ungeschickt war vielleicht, dass sie so geschrieben wurden – ohne Vorsicht für den Fall, dass sie bekannt werden könnten. Gerade deshalb konnten sie aber die Geisteshaltung in der Arbeit der Klimaforscher zeigen.
Und so ging dann auch die offizielle „Untersuchung“ der Vorgänge weiter:

„Den Forschern sei wissenschaftlich wenig vorzuwerfen, auch der seit Aufkommen der Affäre im November immer wieder kritisierte Umgang mit Temperaturrekonstruktionen aus Baumjahresringen sei angemessen gewesen. Allerdings wurde die statistische Auswertung moniert“

Der Vorwurf, dass die Untersuchung den Umgang mit den Daten reingewaschen (whitewashed) habe, wurde selbst in kritischeren Artikeln zurückgewiesen:

Dort war dann etwa zu lesen, dass diese führenden Klimaforscher den wissenschaftlichen Diskurs behindert hätten, indem sie sich absprachen, kritische Arbeiten in Peer Reviews zu blockieren und Journale, die diese Arbeiten veröffentlichen, auf eine schwarze Liste zu setzen!

Faktenchecks und Wikipedia stellen heute jedenfalls fest, den Wissenschaftlern sei nichts vorzuwerfen gewesen. Es sei nur ein kleiner Hackerzwischenfall gewesen, die eMails falsch interpretiert, von bösen Klimaleugnern natürlich.

Überarbeitung von alten Messdaten ist Realität

BEISPIEL 1: Messdaten von Hohenpeißenberg

Hohenpeißenberg, 60 Kliometer südwestlich von München, ist das Bergobservatorium mit der längsten Temperaturhistorie der Welt. In einer Veröffentlichung von 1997 veröffentlichte der spätere Leiter des Observatoriums Wolfgang Fricke, diese Grafik der in Hohenpeißenberg gemessenen Temperatur von 1781-1995:


Was diese Grafik zeigt, ist für die Klimadebatte einigermaßen spektakulär:
Zwar stieg die Jahresdurchschnittstemperatur in Hohenpeißenberg von 1890 bis 1995 von ca. 5,7 auf 6,7°C, also um etwa ein Grad. Aber um etwa 1790 war sie etwa ebenso hoch gewesen wie 1995. Der Erwärmung der letzten 100 Jahre hatte also nur die Abkühlung der 100 Jahre davor wieder ausgeglichen.

Der Deutsche Wetterdienst veröffentlichte vor einiger Zeit diesen Temperaturverlauf für Hohenpeißenberg:

Temperaturhistorie Hohenpeißenberg heute: sehr nahe am Hockey-Stick

Eine Montage beider Grafiken in eine wurde von Katharina Münz erstellt:

Die Bearbeitung der Daten wird vom DWD bestätigt und in dieser Veröffentlichung (ausgerechnet aus dem ClimateGate-Jahr 2009) erläutert. Die Originaldaten wurden in dieser Weise modifiziert:
Begründung sei ein Fehler in den 1781-1850 verwendeten Thermometern, der schon im 19. Jahrhundert entdeckt, aber nicht angemessen behandelt worden sei. Für die Korrekturen von 1879-1900 ist eine andere Fehlerquelle verantwortlich. Gleichzeitig wurden die Temperaturdaten aller DWD-Stationen, die baugleiche Thermometer verwendeten entsprechend abgesenkt, mehr als 150 Jahre, nachdem die Messungen durchgeführt und ins Protokoll geschrieben wurden.

Beispiel 2: Der Rekord im Death Valley

Das Death Valley in der Mojave-Wüste im US-Bundestaat Kalifornien ist der trockenste Nationalpark der USA und ein Hitzepol der Welt. Im Jahr 1913 wurde dort die höchste bisher gemessene Temperatur auf der Erdoberfläche gemessen. An dieses Ereignis hat die Süddeutsche Zeitung 100 Jahre später erinnert:

2013: Süddeutsche Zeitung erinnert an den Temperaturrekord von 1913

Im Jahr 2020 hat dieselbe Süddeutsche jedoch einen neuen Temperaturrekord verkündet:

Wie kann das sein, dass eine 2,3°C niedrigere Temperatur einen neuen Rekord bedeutet? Die Süddeutsche Zeitung schreibt:

Im Juli 1913 sollen im Death Valley 56,7 Grad Celsius gemessen worden sein. Doch an diesem Wert gibt es Zweifel; das damalige Messgerät ist mit den viel präziseren, heutigen Messinstrumenten nicht zu vergleichen. Auch der offiziell zweithöchste Wert, 55 Grad in Tunesien im Jahr 1931, wird von Meteorologen seit einiger Zeit kritisch gesehen. Der vergangene Sonntag könnte also als heißester Tag seit Beginn der Messungen in die Geschichtsbücher eingehen, sollte die WMO die alten Messungen für ungültig erklären – was sie bei anderen vermeintlichen historischen Rekordmessungen bereits getan hat“

Wie man dem Wikipedia-Eintrag entnimmt, ist der alte Rekord bis heute wohl noch nicht für „ungültig“ erklärt. Dort heißt es:
„Jedoch führen einige Meteorologen dieses Ergebnis, gestützt durch neuere Untersuchungen, auf einen Beobachtungsfehler zurück“
Dafür wird nur eine Veröffentlichung angegeben, die auch formuliert, dass 2020 ein neuer Rekord gemessen worden sein könnte. Die beiden Zweifler heißen Burt (er schrieb es in einem Blog) und Herrera. Sie zweifeln sowohl am alten als auch am neuen Rekord, und genau Burt bezweifelt auch den tunesischen Zweitplatzierten. Mehr ist da nicht. Im Artikel heißt es noch, dass es „kein Interesse“ gebe, die alten Rekorde in Frage zu stellen und dass so ein Verfahren lange dauere. Alles in allem ist es nicht viel mehr als eine Einzelbehauptung in einem Blog, die die Süddeutsche Zeitung veranlasst hat, einen neuen Rekord groß zu verkünden und nur im Kleingedruckten zu erwähnen, dass er stark im Konjunktiv steht. Der Autor tat so, als seien die alten Rekorde aus dem Death Valley und Tunesien schon so gut wie gestrichen: Wunschdenken?

Zweifel an neuen Messungen

Im Jahr 2015 erschien in der Augsburger Allgemeinen ein lesenswertes Interview mit dem Meteorologen Klaus Haager (Sicherungskopie hier). In diesem Interview behauptet der Meteorologe:

Über dem Artikel hat die Augsburger Allgemeine einen „Hinweis“ hinzugefügt:
Hinweis: Dieser Artikel wird aktuell einmal mehr massiv in sozialen Netzwerken verbreitet. Wir weisen deshalb darauf hin, dass dieser Bericht aus dem Jahr 2015 stammt und möglicherweise veraltet ist bzw. nicht den aktuellen Stand der Dinge widerspiegelt. Der Deutsche Wetterdienst hat in der Zwischenzeit eine Stellungnahme zu dem Text veröffentlicht

Als ob das Alter von einigen Jahren etwas an der Brisanz der Aussagen ändern würde!
Man Vergleiche das mit dem Eichfehler, den der Meteorologe in Hohenpeißenberg im Jahr 1850 entdeckt hat und den der DWD dann fast 160 Jahre später in zahlreiche Messreihen eingearbeitet hat. Was Haager beschreibt, ist nichts anderes als eine Eichmessung, die einen Eichfehler zeigen würde. Diese Messungen wurden im Rahmen einer Diplomarbeit durchgeführt, die er selbst betreut hat. War die Eichmessung von 1850 mehr wert? Immerhin beschreibt die Arbeit von Peter Winkler eine komplexe Serie nachträglicher und theoretischer Überlegungen zur damaligen Eichmessung, an deren Ende dann die Korrektur vieler Temperaturdaten stand.

In der Stellungnahme zu Haagers Interview macht der DWD aber folgendes Zugeständnis:
Der Vergleich der Extremwerte zeigte, dass die automatischen Messungen bei hohen Maxima etwas größere Werte liefern als die manuellen Messungen und bei niedrigen Minima etwas niedrigere Messwerte

Einerseits ist daran zu kritisieren, dass keine Angabe gemacht wird, wie groß denn diese Unterschiede bei Extremwerten ausfallen (können). Das wäre eine wichtige Angabe im Vergleich zu den 0,9°C von Haager aber auch zu den 0,6°C von 1850 in Hohenpeißenberg. Die Angabe „etwas“ ist verdächtig vage gehalten.
Andererseits kompensieren die erniedrigten Minima nicht die erhöhten Maxima in einer Zeit, in der Medien (wie die Süddeutsche Zeitung, siehe oben) vor allem darauf scharf sind, Hitze-Maxima der Gegenwart zu verkünden und solche der Vergangenheit in Frage zu stellen.
Die Chance, Temperaturrekorde für Deutschland zu verkünden, ist durch die Umstellung der Messtechnik also objektiv erhöht worden. Man wüsste schon gerne um wieviel!

Fazit

Es wird in der Klimaforschung und Meteorologie auch daran gearbeitet, alte Temperatur-Messungen abzusenken, nicht heimlich als Trick, über den nur in eMails „ungeschickt“ gesprochen wird wie bei ClimateGate, sondern ganz offiziell. Ich habe hier ausreichend dokumentiert, dass im Ergebnis alte Hitzerekorde abgesenkt oder wegdiskutiert und neue Hitzerekorde leichter möglich werden.
Und insbesondere manche Medien verraten ein großes strukturelles Bedürfnis danach, alte Temperatur-Rekorde zu streichen und neue zu verkünden.
Der Grund ist naheliegend: beides stärkt das Narrativ, dass es heute so heiß sei wie noch zuvor, nicht nur im Death Valley, sondern auf der ganzen Welt. Langfristig sind das schlechte Karten für die Hitzerekorde von 1913 im Death Valley und von 1931 in Tunesien.

„Wer die Vergangenheit beherrscht, beherrscht die Zukunft. Wer die Gegenwart beherrscht, beherrscht die Vergangenheit“ George Orwell

Nachtrag 8.5.2023
Ich hatte versucht, die Original-Veröffentlichung im Promet-Magazin zu finden, in der Wolfgang Fricke, die Grafik zur Temperaturhistorie von Hohenpeißenberg veröffentlicht hatte. Diese Veröffentlichung aus einer Zeit, in der der Kampfbegriff der „Klimaleugnung“ noch gar nicht erfunden war, ist sehr wertvoll. Katharina Münz hat das Promet-Heft jetzt gefunden! Vielen Dank! Ich stelle das gute Stück jetzt auch hier bereit:

Dieses Dokument aus einer Zeit, als der Begriff ‚Klimaleugner‘ noch gar nicht erfunden war, konnte ich deshalb jetzt auch oben im Beitrag verlinken.
Die fachliche Redaktion des Heftes hatte im Jahr 1997 offensichtlich derselbe Peter Winkler, der 12 Jahre später die Arbeit zur Überarbeitung der Messdaten veröffentlicht hat. Und über Teile dieser Arbeit, z.B. die veränderten Ablesezeiten, schrieb Wolfgang Fricke ebenfalls schon etwas 1997 in dieser Veröffentlichung. Das sollte ein etwas genaueres Studium wert sein.

Nachtrag 9.5.2023
Hintergrund zur Temperaturhistorie

Nachtrag 12.5.2023
Interessantes Video zum Thema:

Die Ergebnisse aus den Eisbohrkernen von Grönland und andere würden also sehr gut zur alten, unbearbeiteten Messreihe von Hohenpeißenberg passen.

C-Kinderimpfung wieder ohne Stiko

Die Stiko empfiehlt die Corona-Impfung gesunder Kinder nicht mehr. Späte Genugtuung für die Kritiker dieser Impfung, die sich fortgesetzter Verfolgung u.a. durch Lügenmedien ausgesetzt sehen.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Corona-Impfung ab sofort nicht mehr für gesunde Kinder. Interessant ist die Begründung:
„Das Gremium begründet den Schritt mit der ‚Seltenheit schwerer Verläufe‘ bei Minderjährigen ohne Vorerkrankung“

Diese waren schon immer selten, wie diese RKI-Aufstellung für das Jahr 2020 (Stand 5.1.2021) zeigt:

Nur 17 Kinder und Jugendliche unter 20 waren MIT Corona gestorben und die Fälle waren unklar genug, dass sie noch validiert werden mussten.

Weiter heißt es jetzt:
„Auch potenzielle Langzeitfolgen der Infektion (Long Covid) sind für die Fachleute kein Argument, da das Risiko mittlerweile noch weiter gesunken sei und auch durch die Impfung nicht komplett verschwinde“

Auch die Bedeutung potenzieller Langzeitfolgen (Long Covid) hatte Thomas Mertens als Stiko-Chef bereits im Sommer 2021 öffentlich mit Studienergebnissen in Zweifel gezogen:

Außerdem sagte er damals öffentlich (und zum Ärger vieler Politiker), dass er seine eigenen Enkel nicht impfen lassen würde:

Thomas Mertens erzürnt die Politik mit Öffentlichkeit

Warum hat die Stiko also kurze Zeit später doch eine Impfempfehlung abgegeben?

Politischer Druck statt Wissenschaft

Die Stiko stand im Sommer unter einem immer stärkeren Druck, wie ich hier ausführlich dokumentiert habe.
Am Ende gab sie nach und machte auf weiteren Kanälen deutlich, warum sie das tat:

„Der Politik engegenzukommen“, stellte von einem rein medizinischen und wissenschaftlichen Standpunkt natürlich einen Offenbarungseid dar, der jede fachliche Begründung als Garnitur erkennen ließ. Zu noch mehr Mut und Klarheit konnte sich die Stiko offensichtlich nicht durchringen.
Das Stiko-Mitglied, das jetzt das Ende des Entgegenkommens angekündigt hat, ist übrigens noch dasselbe. Die Begründungen sind immer noch Garnitur, denn es hat sich der politische Wind gedreht, nicht die Fakten.

Bitterer Sieg der Impfkritiker

Der Rückzug der Stiko ist ein bitterer Sieg für tapfere Kritiker dieser Impfung von Kindern und Jugendlichen wie Andreas Sönnichsen:

Einerseits ist heute klar, dass er immer richtiger lag als die Politik, andererseits wurden Kinder unnötig durch die Impfung geschädigt oder gar getötet.
Und darüber hinaus haben verantwortungsvolle Mediziner wie Andreas Sönnichsen ihre Stellung als Hochschullehrer verloren, mussten sich in Prozessen gegen die Verfolgung durch einen staatlichen und halbstaatlichen Mob wehren, oft erfolgreich, aber ohne Genugtuung.

Medien-Mob macht einfach weiter

Der Lügenmedien-Mob hört nämlich auch dann nicht mit der Diffamierung auf, wenn sein Opfer vor Gericht gewonnen hat. Hier der offene Brief dazu von Andreas Sönnichsen:

Nachtrag 27.4.2023
Der SWR hat die Stiko-Empfehlung etwas ausführlicher als die Tagesschau:
Für Kinder bis zum Alter von 18 Jahren wird keine Covid-19-Impfung mehr empfohlen. Außer im Risikofall
Für die Altersgruppe 18-60 reiche Grundimmunisierung, für Ältere und Vorerkrankte wird eine jährliche Boosterung empfohlen.
Unterdessen wurde in den USA die Zulassung für den monovalenten (alten) Impfstoff beendet. In Deutschland kann der aber weiter verwendet werden, auch wenn die neueren, bivalenten Impfstoffe empfohlen werden.
Es ist ein Pharma-Dschungel. Man kann auch in der Altersgruppe 18-60 sehr gut „ohne“ leben: ist doch gut zu wissen nach all der Aufregung!

Nachtrag 30.04.2023
Dr. Pürner hat einen Gast-Kommentar zur Aufhebung der Impfempfehlung für Kinder veröffentlicht: „Denn zu keiner Zeit in der Pandemie – auch nicht unter der Delta-Variante – waren Kinder und Jugendliche besonders gefährdet“.
Der lesenswerte Kommentar stimmt darin mit meiner Zusammenstellung oben überein, urteilt aber wesentlich härter über die Stiko.

Dumme Propaganda zum Wetter

Karsten Schwanke hat mitten in der Wettervorhersage unmotiviert einen CO2-Rekord verkündet, der sich jährlich wiederholt.
Statt großer Wissenschaft zeigt er mit billiger Propaganda die ganze Schwäche der CO2-Theorie.

Es ist wieder ein kalter April in Deutschland. Erst vor zwei Jahren hatten wir den kältesten April seit 40 Jahren. Dieses Jahr sind wir auf gutem Weg, den noch zu unterbieten.
So ein kaltes und nasses Frühjahr ist eine harte Zeit, vor allem für Menschen, die uns weismachen wollen, dass es immer nur heißer und trockener werden kann. Das bringt sie auf verrückte Propaganda-Ideen, z.B. Karsten Schwanke bei den Tagesthemen:

Der Wetterfrosch lenkt unmotiviert vom kalten Wetter ab und spricht über das Kohlendioxid, das in Hawai auf dem Vulkan Mauna Loa gemessen wird und angeblich heißes Klima machen soll:

„CO2 hat auch einen Rekord aufgestellt: Vergesst bitte das kalte Wetter bei uns!“

Eine Pseudo-Nachricht von Schwanke

Dabei ist das gar keine Nachricht, denn das CO2 steigt schon sehr lange gleich und stellt jedes Jahr im Frühjahr einen neuen „Rekord“ auf:

Die rote Kurve unterliegt nämlich jahreszeitlichen Schwankungen und erreicht immer zur Jahresmitte ein kurzfristiges Maximum. Immer im April wird das Maximum des Vorjahres übertroffen. Langfristig sieht das dann so aus:

Als im Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 fast alle wirtschaftlichen Aktivitäten und damit auch der menschliche CO2-Ausstoß durch Industrie und Verkehr (leere Autobahnen, kaum Flüge) drastisch zurückgingen, hat sich die Kurve dadurch nicht merklich verändert, auch davor in der Finanzkrise 2008/2009 nicht. Warum ist das so?

Ursache und Wirkung

Der Löwenanteil (~96%) des in der Atmosphäre zunehmenden CO2 wird aus den Ozeanen ausgetrieben, weil sich die Ozeane langsam erwärmen und warmes Wasser weniger Kohlendioxid/Kohlensäure lösen kann als kaltes Wasser. Das tiefe Wasser der Ozeane wird nur langsam umgewälzt und erwärmt, so dass die Ozeane der Erwärmung (oder Abkühlung) der Atmosphäre nur sehr langsam folgen können. Das ist bekanntes Wissen und wurde noch vor wenigen Jahren auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gelegentlich preisgegeben:

Das CO2 in der Atmosphäre folgt also der Erwärmung um bis zu 800 Jahre nach. Wir sehen damit heute noch die Folgen der mittelalterlichen Warmzeit bis zum Jahr 1300.
Das ist der Grund, warum die Menschheit, und noch weniger Deutschland mit seinen 2% Anteil an den gesamten menschlichen CO2-Emissionen, keinerlei Chance hat, den CO2-Gehalt der Atmosphäre in 10, 20 oder 50 Jahren nennenswert zu beeinflussen, auch wenn wir lokal sofort aufhören, fossil zu heizen und Auto zu fahren. Der CO2-Rekord vom Vorjahr wird vorhersehbar in jedem Frühjahr wieder übertroffen, auch wenn uns Karsten Schwanke das als wichtige Nachricht verkaufen will. Er betreibt ein pseudowissenschaftliches Spiel.

(Es gibt natürlich andere Gründe, weniger Öl und Gas zu verbrauchen, nämlich den wachsenden Mangel an US-treuen Lieferanten, aber mit dem Klima hat das gar nichts zu tun)

Aktivistische Fehlprognosen am laufenden Band

Immer wieder versuchen Wetterfrösche, Klimakatastrophen herbeizureden, wo es nur um Wetter geht. So etwas geht oft schief:

Es war Anfang des Jahres vielleicht mal wieder trocken, aber seit Anfang März ist in Mitteleuropa viel Regen gefallen und dazu auch noch unerwartet viel später Schnee in den Alpen.
Solche Prognosen wie die von Özden Terli für eine Region wie Mitteleuropa oder die Alpen sind unvernünftig, weil mittelfristig unkalkulierbar ist, wo die Grenzen der Niederschlags- und Kältezonen liegen werden:

Warme und kalte Zonen liegen nämlich nahe bei einander und sind durch eine schmale Luftmassengrenze getrennt.
Solche Verteilungen sind in den letzten Jahren sehr häufig zu beobachten:

Ursache könnte eine Abkühlung sein

Kritiker der CO2-Theorie haben dafür auch eine Erklärung, das „Flattern“ des Jetstreams durch eine Abkühlung der Pole:

„In Zeiten des meridionalen Fließens (des Jetstreams: blaues Band) hängt das Wetter einer Region davon ab, auf welcher Seite des Jetstreams sie sich befindet. Liegt sie darüber, ist es für die Jahreszeit spürbar zu kalt, liegt sie darunter, ist es für die Jahreszeit ungewöhnlich warm“

Jedenfalls gibt es in den letzten Jahren deutliche Hinweise für einen Trend zu kälteren Frühjahren in unserer Region, z.B. häufigere späte Kirschblüten. Das bereits vor 2 Jahren beobachtete Kippen von wärmeren in kältere Frühjahre hat sich seither bestätigt:

Der letzte Datenpunkt von April 2023 ist selbstverständlich vorläufig (vom 19.4.) und wird sich noch leicht erhöhen, aber das Bild nicht grundlegend ändern: neuer April-Tiefstand für meine Lebenszeit in München!
Der Sauerkirschbaum spürt das ganz genau, und treibt gerade die ersten Blüten aus, noch später als 2019, viel später als in allen Jahren seit seiner Pflanzung 2010.

Im Ergebnis verdichteten sich seit Jahren die Hinweise, dass die Erwärmung nicht weitergeht, nicht nur lokal in München oder Deutschland, sondern auch global, z.B. in dieser Messreihe der Universität von Alabama in Huntsville:

Seit mindestens 2016 ist eine globale Erwärmung in diesen Daten auch mit der Lupe nicht mehr zu finden, in den Medien dafür aber täglich umso lauter.

Fazit

Wie in den lokalen Aprildaten in München könnte man auch in globalen Messreihen auf die Idee kommen, dass sich seit 2010 langsam ein Wärme-Maximum herausbildet hat und es (zunächst sehr langsam) wieder mit den Temperaturen abwärts geht. Seit der ersten Beschäftigung mit dieser Möglichkeit ist die Evidenz dafür gewachsen, aber bewiesen ist da noch nichts. Experimentell, durch Temperaturmessung, beweisen kann das nur die Zukunft. Bis in weiteren 5 Jahren wird man sicherlich noch mehr davon sehen müssen, wenn diese Hypothese stimmt.
Vorerst streiten weiter die beiden Theorien um die Vorherrschaft, dass wir es entweder mit einem dauerhaften azyklischen Anstieg (durch CO2) zu tun haben oder mit einem temporären, weitgehend beendeten zyklischen, astronomisch verursachten Temperaturanstieg.
Vorerst bleibt das stärkste Argument gegen den dauerhaften, CO2-getriebenen Anstieg die geradezu lächerliche Schwäche und Bemühtheit der Argumente derjenigen, die ihn in der Öffentlichkeit vertreten.
Was Karsten Schwanke bei den Tagesthemen dazu abgeliefert hat, ist nämlich keine Wissenschaft, sondern Volksverdummung. Solche Vorstellungen nähren stärker als alles andere den Verdacht, dass dahinter nirgendwo eine seriöse Wissenschaft steht.

Nachtrag 24.4.2023
Wetterfrosch Dominik Jung bestätigt laut Berliner Kurier die von mir zitierte Begründung für die häufigen Wetterteilungen:

Jetstream schuld am Kälte-Wetter

Bei uns dürfte der April „zu kalt“ enden, in Südeuropa wird es wohl der wärmste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Schon jetzt gibt es dort Temperaturen wie sie eigentlich erst im Juli oder August erwartet werden. Und schuld daran ist der Jetstream!
„Der Jetstream ist ein Starkwindband um die Nordhalbkugel“, erklärt der Wetter-Experte. „Er mäandriert um die gesamte nördliche Hemisphäre und liegt für uns ziemlich ungünstig, macht den Weg für kalte Luftmassen aus Nordwesten frei. Zugleich wölbet er sich von Süden nach in Richtung Norden. Damit wiederum ist aus Afrika der Weg für große Hitze nach Spanien und Portugal frei. Er verhält sich dabei wie eine Mauer. Der Süden wird extrem heiß, der Norden und die Mitte von Europa bleiben in ungewöhnlich kalter Luft.“

Hier das Original-Video zum kommenden Wetter bis 9. Mai:

Der April war klar zu kalt und zu nass, und der Mai wird wohl auch nicht so toll

Was Dominik Jung und wetter.net hier an Überblick über das Wetter liefern, ist klar besser als das ideologische Gedöns bei der ARD: Schuster, bleib bei Deinem Leisten!

Fuldaer Zeitung zitiert Dominik Jung identisch zur Rolle des Jetstreams.

Nachtrag 25.4.2023
Die Behauptung aus dem oberen Video, dass CO2 der Temperaturentwicklung hinterherläuft nicht etwa voraus, hat Piers Corbyn im November 2019 auch im Bundestag vorgetragen:
„So, the amount of CO2 in the atmosphere, over the long run, is an effect, and not a cause, of temperatures and lags behind the climate by about 500-800 years…The current increase in CO2 levels in the last 100 years is an after effect of the medieval warm period“

Nachtrag 26.4.2023
Die Klimapanikmaschine arbeitet unermüdlich, unbeirrt auch dann, wenn sie vielfach widerlegt worden ist.
Ein schönes, aber typisches Beispiel aktuell wieder hier:

Martin Bethke, studierter Anglist und inzwischen Managementberater im Bereich Klima und Energie warnt vor 54°C in Phuket, Thailand.
Trick 1: Wenn es hier kalt ist, wird vor Hitze am anderen Ende der Welt gewarnt.
Trick 2: Er warnt vor „gefühlten“ 54°, in der Nachricht geht es um echte 43°C
Trick 3: „Diese Nachricht wurde am 23.4.2023 im…Deutschlandfunk gesendet“
Trick 4: Nicht gesendet wird später die tatsächlich erreichte Temperatur:

Nie mehr als für die Tropen überschaubare 36°C: Differenz 18°!

Nachtrag 1.5.2023
Dr. Roy Spencer hat in einem Beitrag untersucht, was die kleinen Dellen auf der oben gezeigten Langfristkurve der CO2-Konzentration in der Atmosphäre verursacht. Es sind nicht die menschengemachten Änderungen wie der große Lockdown von 2020, sondern z.B. Vulkanausbrüche wie der des Pinatubo 1991:

Die Pinatubo-Delle ist sehr deutlich zu sehen (auch ohne Vergleich mit einem Modell) und viel größer als alles, was man seit 2020 erkennen wollen könnte.
So viel für einen Eindruck der wirkamen Effekte:
menschliche Änderungen beim CO2-Ausstoss = klein, Natureinflüsse = groß

Nachtrag 2.5.2023
Noch ein schönes Beispiel zum Terli-Narrativ von der schlimmen Dürre 2023:
Der Bayrische Rundfunk hat es (nach viel Protest u.a. auf Twitter) geschafft, innerhalb einer Woche von einer bedrohlichen Dürre auf Rekordniederschläge und steigenden Grundwasserspiegel umzuschalten:

1 Woche von Dürre zu Rekordniederschlägen: die Fotoauswahl unterstreicht es.
Natürlich hat der BR auch den richtigen Dreh mitgebracht, um das Katastrophenszenario am Leben zu erhalten: Wetterextreme.

Nachtrag 3.5.2023
Mit dem Monatsende hier noch ein paar interessante Updates zu den Temperaturdaten für den Monat April.
München:

Der April war hier mit im Durchschnitt 8°C nun doch 0,5° wärmer als 2021, aber einer der 4 kältesten in den letzten 35 Jahren und gut 2°C kälter als der Durchschnitt dieses Zeitraums
Auf der ca. 60 km entfernten Bergwetterstation Hohenpeißenberg war der April 2023 ebenso kalt wie 2021:

Die Zeitreihe sieht sehr ähnlich aus wie in München, ist aber um 3,3°C zu tieferen Temperaturen verschoben, geschuldet hautptsächlich dem Höhenunterschied von knapp 500 m.
Für ganz Bayern (und andere Bundesländer) gibt es beim DWD eine wunderschöne Zeitreihe der Apriltemperaturen von 1881-2023 (142 Jahre):

Die Muster von München+Hohenpeißenberg (oben) erkennt man hier im Teilzeitraum von 1990-2023 ebenfalls ganz gut wieder! Die bayerischen Temperaturen insgesamt unterscheiden sich also im Verlauf nicht allzu sehr von den Münchner Temperaturen.
Der Durchschnittswert für die Jahre 1990-2023 liegt in Bayern aber mit 8,3°C ganze 1,8° unter dem Münchner Wert und 1,5° über dem von Hohenpeißenberg. Betrachtet man den ganzen Zeitraum von 1881-2023, sinkt der Durchschnitt um genau 1°C auf 7,3°C für ganz Bayern ab. Die bayerischen Daten sind durch einen linearen Fit mit einer Erwärmung von 0,13°C in 10 Jahren gut beschrieben, also 1,3°C Erwärmung in 100 Jahren. Ein quadratischer Fit auf den ganzen Zeitraum von 1881-2023 zeigt keine Maximumbildung. Man sieht, dass es Ende der 1940er Jahre bereits mehrere warme April hintereinander gab, weit wärmer als die meisten danach mit Ausnahme einiger in den Jahren 2008-2020. Die letzten drei kühlen April waren aber auch immer noch etwas wärmer als in den Jahren Ende der 1970er.
Schließlich gibt es auch neue Daten für die globale Troposphäre:

Weiterhin ist seit mehr als 8 Jahren keine Erwärmung mehr zu erkennen. Auf die ganze Zeit von 1979-2023 bezogen werden die durchschnittlichen (Land+Ozeane) Messwerte gut durch eine Erwärmung von ebenfalls 0,13°C in 10 Jahren beschrieben.
Ich habe mir einmal nur die Aprildaten aus dieser Zeitreihe herausgezogen und so behandelt wie die Daten von München und Hohenpeißenberg:

Was für die geografische Nähe gilt, gilt auch für die zeitliche Nähe:
Der April verhält sich im Verlauf nicht ganz anders als die Reihe aller Monate.
Global wird es im April ebenfalls 0,12°C pro 10 Jahre wärmer. Der April 2023 liegt aber global besser im Trend als regional und lokal. Die Schwankungen um den Trend nehmen natürlich umso stärker ab, je größer die Fläche wird, über die gemittelt wird. Die markanten Spitzen (von 1998 und 2016) fallen aber umso deutlicher auf, auch wenn sie in absoluten Zahlen global viel kleiner sind als lokal.
Der Erwärmungstrend von ca. 0,13°C in 10 Jahren zeigt weder regional noch global eine Beschleunigung, sondern erscheint auf mittlere Sicht stabil, und auch undramatisch. Zumindest die eskallierende Berichterstattung darüber scheint also tatsächlich ein menschengemachtes Phänomen zu sein:“immer schneller immer heißer“ geben diese vielfältigen Daten jedenfalls nicht her, weder lokal, noch regional, noch global. Völlig unklar, wie manche auf einen 3-, 4- oder 5°-„Pfad“ kommen 😉

Hintergrund zu Lauterbach

Warum hat Lauterbach plötzlich schwere Impfnebenwirkungen ein bisschen zugegeben?
Die Spurensuche führt in einen freiheitsbedrohenden Sumpf aus korrupter Wissenschaft.

Warum hat Karl Lauterbach #ploetzlichundunerwartet schwere Impfnebenwirkungen zugegeben?
Prof. Michael Meyen hat dazu eine interessante Hypothese geäußert:

(Das ganze detailreiche Gespräch über die Medienwirklichkeit als Konstruktion gibt es bei Auf1)

Probleme mit Lauterbachs Lebenslauf

Über die Merkwürdigkeiten in Lauterbachs Lebenslauf gab es wie von Michael Meyen erwähnt diese 5 Artikel im Hintergrund:

Besonders brisant waren die Folge 3:

die Folge 5:

und eine Zusatzfolge über seine Bewerbung an der Uni Tübingen:

Und wie Michael Meyen im Interview berichtete, hatten es diese Recherchen tatsächlich auch schon in die WELT geschafft, als Lauterbach seinen Nebenwirkungs-Coup startete:

Durchaus möglich, dass die aktuellen „Enthüllungen“ über Springer-Chef Döpfner auch damit in Zusammenhang stehen, dass er bei WELT und BILD den Kritikern der Corona-Politik zu viel Raum gelassen hat. Es ist nämlich ein großer Unterschied, ob ein solcher Bericht in einem Alternativmedium oder einem Mainstream-Medium erscheint.

Lauterbach selbst hatte jedenfalls früh geäußert, dass die Wahrheit in der Politik keinen Platz hat:

Dass er nach Belieben pseudowissenschaftlichen Unsinn erzählen kann und dafür in Mainstream-Medien nicht kritisiert wird, hat auch dieses Blog schon zwei Mal festgestellt in Lautsprecher Lauterbach (2021) und Das letzte Gefecht: Käse von Karl (2022)

Probleme mit Lauterbachs Zahlen

Lauterbach wäre aber nicht der Politiker Lauterbach, wenn er das ganze Ausmaß der schweren Impfnebenwirkungen zugegeben hätte. Deshalb sprach er von 1 schweren Nebenwirkung pro 10000 Impfungen:

Das wären ca. 20000 schwere Fällen für Deutschland, zu viele für eine Impfung gegen eine Krankheit, die selten gesunde Menschen unter 60 Jahren bedroht. Die Impfrisiken treffen nämlich gerade auch diese Gruppe.

Andererseits dürften diese Zahlen noch deutlich untertrieben sein, weil sogar Todesfälle nur selten ausreichend untersucht werden, so dass sie auf die Impfung zurückgeführt werden können.
Und auch bei prominenten Sportlern, die öffentlich sichtbar schwere Herzkrankheiten erleiden, wird mit allen verfügbaren Ausflüchten geleugnet, dass die Impfung eine Rolle spielen könnte, obwohl klar erwiesen ist, dass die Impfung Myokarditis verursacht, die zu solchen Ausfällen führt. Man kann deshalb davon ausgehen, dass die meisten dieser Fälle nicht in Lauterbachs Zahl („1:10000“) enthalten sind. Dasselbe dürfte für viele Schlaganfälle und sonstige Thrombosen gelten, von denen sich die Patienten erholen.

UK: Säuberungen wegen schlimmer Zahlen

Deshalb ist es keine Überraschung, dass etwa amtliche Zahlen aus dem englischen Gesundheitssystem, die dort systematischer erfasst werden als in Deutschland, eine mehr als 10x größere Zahl von schweren Nebenwirkungen zeigen als von Lauterbach zugegeben: 1 von 800 Impfungen.
Der Abgeordnete Andrew Bridgen hat diese offiziellen Zahlen im Parlament vorgetragen:

Weil er diese Zahlen in die Öffentlichkeit bringt, wurde er aus der konservativen Fraktion ausgeschlossen. Und seine ehemalige Regierungsfraktion schaffte es sogar, Mitglieder der Oppositionsfraktionen vor seiner Rede zum Verlassen des Plenarsaals zu veranlassen.
Auch Parteifreunde, die seine Äußerungen verteidigten, wurden umgehend aus der Partei ausgeschlossen. Man kann das durchaus politische Säuberungen im Zusammenhang mit unerwünschten Fakten nennen.

Probleme auch für Michael Meyen

Dass der Professor für Kommunikationswissenschaft an der LMU Michael Meyen in Interviews und Veröffentlichungen brisante Eisen anpackt, führt auch zu Problemen für ihn selbst:

Zu den Hintergründen und Details gibt es hier einen ausführlichen Artikel:

Fazit

Personen von mehr als zweifelhafter Qualifikation und Aufrichtigkeit wie Karl Lauterbach können nur deshalb in verantwortliche Position gelangen und bleiben, weil sie die (von ihnen geringgeschätzte) Wahrheit persönlich und mit einem ganzen Stab von Mitarbeitern und Unterstützern manipulieren.
Die Kritiker dieser institutionellen Korruption riskieren, eher ihre Professorenstelle zu verlieren als der politische Gauner selbst.

Die parallelen Ereignisse in der Debatte um die Sicherheit des Impfstoffs im Vereinigten Königreich zeigen, dass dieser ungeheuerliche Wissenschaftsskandal nicht primär ein deutsches Problem ist, sondern dort eher noch radikaler, mit radikaleren Säuberungen agiert wird als hierzulande. Hier wie dort hat das nichts mit links und rechts, Labour oder Tories, SPD oder CDU/CSU zu tun. Es geht um parteiübergreifende Interessen und auch die Kritiker können jederzeit in einer beliebigen Partei sich zeigen, bevor sie dann radikal ausgestoßen werden.
Corona- und Impfkampagne sind deshalb nur als andauernder Putsch gegen die freiheitliche Ordnung in der gesamten westlichen Welt richtig zu verstehen.

Nachtrag 24.4.2023
Das Thema von Lauterbachs Lebenslauf wird gerade wiederbelebt.
Nicht nur das Schwäbische Tagblatt hatte wieder einen Artikel dazu:

Die Meldung ging sonst auch noch durch die Südwestpresse:

Und Thomas Kubo vom Hintergrund hat einen Artikel im Cicero:

Der Fall Ballweg

Ermittlungen und Anklage gegen Michael Ballweg scheinen politisch motiviert. Gleichzeitig irritiert Ballweg politisch immer wieder.

Nach seiner Entlassung aus der Untersuchungshaft hat Michael Ballweg Schuler das 1. Interview gegeben:

An diesem Interview finde ich zwei Dinge erstaunlich:
1. die Gelassenheit und den Optimismus von Ballweg. Er scheint eine sehr starke Persönlichkeit zu sein, die weder leicht kapituliert noch sich radikalisieren lässt. Oder er weiß irgendwoher, dass er nichts zu befürchten hat.
2. die zwischenzeitliche Löschung des Interviews durch Youtube. Ein sachlicher Grund wurde nicht einmal vorgetäuscht. Der Zensur-Finger ist offensichtlich sehr nervös, auch wenn das Video in diesem Fall wiederhergestellt wurde.

Vorwürfe sind dünn geworden

Inhaltlich interessanter war das Interview vor der Entlassung mit seinem Anwalt Alexander Christ:

Dieses Interview vom 28. März zeigt nämlich, dass von der ursprünglichen Anklage nicht mehr viel übrig ist: aus dem Betrugsvorwurf wurde versuchter Betrug und aus der Steuerhinterziehung versuchte Steuerhinterziehung.
Der Anwalt weist außerdem darauf hin, dass die Abgabefrist für die Steuererklärung erst abgelaufen ist, als Ballweg bereits 2 Monate in U-Haft saß. Auch der bereits abgeschwächte Vorwurf der versuchten Steuerhinterziehung steht also objektiv auf wackeligen Beinen.
Aber die Information, dass der Vorwurf der Geldwäsche vom Tisch sei, stimmte nicht, denn sie wurde nur in 4 von 8 Fällen fallengelassen.
Allerdings basiert die Geldwäsche darauf, dass das eingenommene Geld durch genau diesen „versuchten Betrug“ tatsächlich illegal erworben wurde:
Denn er soll die vermutlich rechtswidrig eingeworbenen Geldbeträge durch vier Bargeldauszahlungen verschleiert haben
und
Weil aber nicht ausgeschlossen werden könne, dass die Spender mit der Verwendung für private Zwecke einverstanden waren, werde Ballweg nur wegen versuchten Betrugs und Geldwäsche angeklagt
Es hat sich nämlich als äußerst schwer herausgestellt, Spender aufzutreiben, die ihre Spende an einen bestimmten Zweck gebunden sehen und den Betrugsvorwurf unterstützen.
Kurios auch, dass es die Staatsanwaltschaft ist, die nur eine Verwendung für „Querdenken“ als legal ansieht, denn genau das von Ballweg gegründete „Querdenken 711“ wird vom Staat bekämpft.

Die Anklage wirkt also einigermaßen fadenscheinig und hauptsächlich dem Umstand geschuldet, dass es nicht schön aussähe, wenn nach sehr langen 9 Monaten U-Haft gar keine Anklage herausgekommen wäre. Damit wäre nämlich eine Verfolgung Ballwegs aus Rachsucht fast schon dokumentiert.
Mit den gut organisierten und öffentlichkeitswirksamen Protesten gegen die Corona-Politik hat Ballweg nämlich der Politik in die Suppe gespuckt, umso mehr, als inzwischen auch Corona-Extremisten zugeben, dass die Maßnahmen teilweise überzogen und sinnlos waren.
Nicht vergessen: deutsche Staatsanwaltschaften sind an rein politische Weisungen gebunden und müssen auch Anklagen betreiben, die sie fachlich für wenig seriös und aussichtsreich halten.

Medienspiele

Ganz schlechte Medienarbeit ist es, nach dem längst bekannten Stand immer noch mit einer Anklage wegen 9450-fachem Betrug zu titeln:

Erst versteckt im Text wird darüber aufgeklärt, dass es nur noch um versuchten Betrug geht.

T-Online macht einen sonst fast inhaltsgleichen Artikel so auf:

Der Artikel der WELT am Sonntag, auf den sich beide berufen, befindet sich hinter der Bezahlschranke:

Bis zum Urteil wird es für Medien noch viel Gelegenheit geben, über den Fall häppchenweise zu berichten.

Politisch irritiert Ballweg

Michael Ballweg hat einige Unterstützer und Wegbegleiter verprellt, weil er sie ohne ihr Wissen und Einverständnis zu Treffen mit ‚Reichsbürgern‘ geschleppt hat. Im Interview oben mit Schuler hat er das erneut verteidigt.
Nach seiner Haftentlassung hat er wiederum dadurch irritiert, dass er eine Zusammenarbeit mit der „Letzten Generation“ für möglich hält. Diese hat das Ansinnen natürlich entrüstet zurückgewiesen. Im Interview mit Alexander Wallasch verteidigt Ballweg auch diese Idee.

Fazit

Ermittlungen und Anklage gegen Ballweg machen einen politisch motivierten Eindruck. Es wird interessant sein, wie er aus diesem Verfahren herauskommt. Für naheliegend halte ich eine Minimalverurteilung z.B. wegen „versuchtem Betrug“, bei der die Strafe bereits mit der U-Haft abgegolten ist.
Damit könnte auch der Rechtsstaat sein Restgesicht wahren. Gleichzeitig hätte Ballweg einen hohen Nimbus als politisch Verfolgter und könnte daraus politische Zugkraft schöpfen. Angesichts seiner Neigung zur politischen Irrlichterei wäre unklar, wofür er diese dann einsetzt. Trotz seiner objektiven Verdienste darum, Proteste gegen die übergriffige Corona-Politik auf die Straße getragen zu haben, bleibt also Vorsicht die Mutter der Porzellankiste.

Nachtrag 15.4.2023

Grundkurs Meinungsfreiheit

mit Oberbürgermeister Roland Klenk, Leinfelden-Echterdingen.

Auftritt von Ganser unerwünscht und rechtens

Die Stadt Dortmund hat am 9.3.2023 erstinstanzlich den Prozess gegen Daniele Ganser verloren, dessen Vortrag in der Westfalenhalle sie verhindern wollte:

Die Stadt gab aber nicht auf und legte Einspruch vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster ein. Auch dort verlor sie allerdings und musste am Ende den Auftritt zulassen:

„Ausschluss von Daniele Ganser aus Westfalenhallen verstößt laut Gericht gegen Meinungsfreiheit“

Artikel 5, Grundgesetz:


Das war’s dann juristisch, denn das Urteil war damit unanfechtbar. Und dem stimmte auch das Lawblog zu:

Zitat:
„Die Gerichte versagen der Stadt Dortmund aber eine Tätigkeit als Gesinnungspolizei….
Die Richter weisen ebenso unverblümt wie höflich darauf hin, dass nach dem Grundgesetz nur der Gesetzgeber die Meinungsfreiheit beschränken darf. Der Stadtrat sei kein Gesetzgeber, irgendein Netzwerk schon gar nicht“

Einer hat alles vorher gewusst

nämlich der OB Klenk aus Leinfelden-Echterdingen, der vor derselben Entscheidung stand wie der Oberbürgermeister von Dortmund:

Das war, wohlgemerkt im Februar, also bevor die Stadt Dortmund in zwei Instanzen unterlag, die die Rechtsansicht des Juristen Klenk klar bestätigt haben.
An seiner Stelle wäre ich stolz auf mein Urteilskraft und Standhaftigkeit, denn nicht nur die interviewende Journalistin hat ihn mit allerlei juristisch irrelevanten Argumenten unter Druck gesetzt:

Auch im Stadtrat und in der Öffentlichkeit gab es viel Druck:

Sei wie OB Roland Klenk

„Ich habe mir stundenlang Videos angeguckt“
Sich wie Klenk selbst ein Urteil bilden, z.B. anhand des Videos von Gansers Vortrag am 17. März 2023 in Wels/Oberösterreich:

Der Vortrag dürfte weitgehend mit dem in Dortmund gehaltenen übereinstimmen, denn Ganser ist nicht so erfindungsreich, dass er jedes Mal etwas Anderes erzählt.
Die Frage lautet nicht, ob das für den Betrachter erfreulich ist, sondern ob es verboten werden darf mit Blick auf Artikel 5 GG. Diese Frage hat Klenk richtig beantwortet, keine andere.

Sei kein lausiger Journalist

So wie Oliver Volmerich von den Ruhnachrichten, der noch das juristisch einwandfreie Urteil der Erstinstanz kritisierte:

Oder wie Jonas Miller vom Bayerischen Rundfunk, der die Nachricht über die rechtliche Zulässigkeit eines Vortrags mit der Frage verknüpft, ob der Vortragende diesem oder jenem, insbesondere ihm persönlich, gefällt:

Genau diese Unterscheidung zwischen persönlichem Geschmack und der Zulässigkeit eines Verbots hat OB Klenk aus Leinfelden-Echterdingen (CDU) erheblich besser hinbekommen als die Oberbürgermeister von Dortmund (SPD) und Nürnberg (CSU) und viele Journalisten, die offensichtlich der Politik viel näher stehen als dem Grundgesetz.

Fazit

Die Garantien des Grundgesetz werden heute in erster Linie von Menschen bedroht, die sich für die Mitte der Gesellschaft und vor allem für die Guten halten.
Man kann es ja mal probieren, ob man Druck ausüben kann, damit Grundrechte wie die Meinungsfreiheit durch Verwaltungsakte ausgehebelt werden.
Es braucht Politiker und Bürger wie Roland Klenk, die das Grundgesetz verstehen und verteidigen. Ohne sie wird es irgendwann auch keine Gerichte mehr geben, die das Grundgesetz verteidigen, und es werden nur noch genau die Meinungen öffentlich ausgesprochen werden können, die einer kleinen Gruppe von Menschen in den Kram passen:

Es ist nicht bekannt, dass der Historiker Daniele Ganser jemals Auftritte der Historikerin Franziska Davies verhindern wollte. Umgekehrt schon, und sie ist dabei ganz schön weit gekommen!

Mission accomplished zu Mission Klima

2007 wurde die ‚Mission Klima‘ aus der gescheiterten ‚Mission accomplished‘ geboren.
Stefan Kornelius, Ressortleiter Außenpolitik der Süddeutschen Zeitung, begleitete das Ereignis von der Atlantikbrücke.

Der Volksentscheid für einen noch schärferen Klimaschutz in Berlin ist gescheitert. Aber wie und warum eigentlich wurde der Klimaschutz für die Politik so wichtig, dass das eine kleine Katastrophe für sie ist?

‚Mission accomplished‘

Vor 20 Jahren, ab dem 20.03.2003, lief der Krieg der ‚Koalition der Willigen‚ gegen den Irak (mit dabei waren Polen und die Ukraine).
Schon am 1. Mai verkündete US-Präsident George W. Bush ‚mission accomplished‘, das erfolgreiche Ende des Krieges:


Ressortleiter Außenpolitik

der Süddeutschen Zeitung war von 2000 bis 2020 Stefan Kornelius. Er gehörte vor und nach Kriegsbeginn zu den eifrigsten deutschsprachigen Verteidigern des Krieges. Insbesondere geißelte er heftig die deutsche Weigerung, das Kriegsnarrativ zu unterstützen und mindestens nachträglich zu legitimieren. Dieses hohe Engagement wurde mit einem Preis gewürdigt:



Interessanterweise sind seine vielen Kommentare aus dieser Zeit heute bei der Süddeutschen Zeitung online nicht mehr zu finden. Das gilt selbst für den preisgekrönten Leitartikel, der sich aber andernorts noch nachlesen lässt: „Die Kunst der Kriegsvermeidung“ oder hier in der Wayback-Maschine.
Selbst eine einfache SZ-Chronik der desolaten deutsch-amerikanischen Beziehungen, die inhaltlich erkennbar aus dem Jahr 2003 selbst stammt, trägt heute ein Änderungsdatum von 2010. Ganz offensichtlich hat die Süddeutsche Zeitung hier massiv ihre Artikel überarbeitet und versteckt.
Die hohe Sichtbarkeit von Kornelius in der Causa Irak wurde später peinlich:

„Eliten“ meint in diesem Auszug aus Kornelius‘ Wikipedia-Artikel etwas diskreter US-Eliten.

Mission Klima

Irgendwann 2006 zeichnete sich allgemein ab, dass die ‚Mission accomplished‘ gescheitert war:

Was braucht eine Supermacht, wenn eine Mission so bitter gescheitert ist?
Was brauchen eine Zeitung und ihr Star-Journalist Außenpolitik? Eine neue Mission und ein neues Gesicht.
Und diese kamen prompt, aber völlig überraschend, schon 2007 mit einem Oscar und einem Friedensnobelpreis:
Schon im Mai desselben Jahres war Al Gore einer der einflussreichsten Denker für die Süddeutsche Zeitung gewesen (4 Plätze hinter Klaus Schwab übrigens).
Aber im Dezember erst war die Sache so rund, dass im selben Heft des SZ Magazins nicht nur ein Jubel für die neue Mission, sondern auch noch ein Fußtritt für die alte, gescheiterte Platz fand:


Der Antiamerikanismus bekommt neben allem Jubel immer auch seinen Platz im Heft, und sei es nur als Stilmittel.

Stefan Kornelius aber hat im selben Jahr auch noch ein Buch geschrieben, um der neuen Mission die nötige Seriosität und „intellektuelle Tiefe“ zu geben:

Das mit der intellektuellen Tiefe ist nicht ganz gelungen: was soll ein Ressortleiter Außenpolitik schon inhaltlich zu einem naturwissenschaftlichen Thema beitragen?
Jedenfalls war Al Gore ein ganz toller Mensch und hatte eine Mission für die ganze Menschheit, die helfen konnte, die Mission accomplished zu vergessen.
Es ist für eine Supermacht lebenswichtig, eine Mission für die ganze Menschheit zu haben, eine moralische noch dazu. Deshalb wurde Klimaschutzpolitik ab spätestens 2010 unantastbar, da wichtiger Teil der Außenpolitik.

Neuere Baustellen der Außenpolitik

Die journalistische Arbeit eines preisgekrönten Ressortleiters Außenpolitik endet natürlich nicht mit einem solchen heiklen Missionswechsel, sondern sie geht immer weiter.
Jüngst musste Stefan Kornelius an der Ostseefront eingreifen und ‚Verschwörungstheorien‘ entgegentreten, die ein wesentlich berühmterer Fachkollege verbreitet hatte:

Kerngeschäft. Alltagsgeschäft.

Eher ungewöhnlich und schwerer nachvollziehbar war, dass sich Kornelius im Jahr 2020 und 2021 in die Corona-Politik einmischen musste:

Diese kleine Auswahl (Kornelius hat Dutzende von Artikeln und Vidos zum Thema veröffentlicht) zeigt tatsächlich, dass Corona und auch die Impfung (Kornelius: „Das politische Medikament“) ein Thema der Außenpolitik waren.
Das ist nun für dieses Blog keine Überraschung, denn wir hatten uns schon im März 2020 gewundert, was denn Klima- und Terror-Experten in das Pandemie-Thema verschlagen hat. Und etwas später im Jahr hatte sich tatsächlich gezeigt, dass auch der Terror-Experte in Wahrheit ein Außenpolitik-Experte war.
Mit Hilfe der fleißigen Arbeit von Stefan Kornelius hat sich das erneut bestätigt: Terror, Klima und Corona gehören zum Werkzeugkasten der Außenpolitik; der transatlantischen Außenpolitik, für die Stefan Kornelius mit Auszeichnung schreibt.