Zwei hervorragende Beiträge von Bernhard Kirner zu Karl Lauterbach und seiner Narrenfreiheit in den Medien. Heute das glatte Gegenteil von gestern erzählen? Karl Lauterbach muss dafür vor allem in den öffentlich-rechtlichen Medien mit kaum einer kritischen Frage rechnen. Er geniesst nämlich völlige Narrenfreiheit:
Es ist, als seien solche Horror-Visionen, raffiniert und intelligent konstruiert, um panische Angst zu schüren, niemals abgegeben worden. Das funktioniert nur deshalb, weil Medien einem Gauner wie Lauterbach volle Rückendeckung geben, wenn ihre Geschichten zu Staub zerfallen, während sie andere nicht mehr einladen, weil sie sich (angeblich) geirrt hätten:
Nachtrag 9.7.2021 Oskar-Lafontaine hat in einem Facebook-Beitrag Lauterbach explizit als ‚Covid-Heulboje‘ bezeichnet:
Wie kalt der April 2021 war, zeigt auch der Blick auf einige Wetterstationen quer durch Deutschland ausgehend von meinem Wohnort:
(Datenquelle) München (500 m), Hohenpeißenberg (980 m), Wasserkuppe (920m) und Brocken (1140 m):
Erstaunlich, wie schnell die Apriltemperaturen auf dem kurzen Weg nach Norden abnehmen!
Die Kälte zu Jahresanfang betraf aber nicht nur den Monat April und nicht nur Deutschland, sondern alle Monate und ganz Europa:
Kalter Jahresstart in ganz Europa
Zunächst 31 Jahre Januartemperaturen an den vier deutschen Wetterstationen von oben:
An allen 4 Orten lag der Januar 2021 unter Durchschnitt und linearem Trend
An allen 3 Bergwetterstationen ist der lineare Trend negativ, auf dem Brocken sogar stark negativ. Lediglich die Wärmeinsel München fällt da ein wenig aus der Reihe
31 Jahre Februartemperaturen:
An allen 4 Wetterstationen lag der Februar 2021 über Durchschnitt und linearem Trend
An allen 3 Bergwetterstationen gibt es keinen eindeutig positiven Temperaturtrend, auf dem nördlichen Brocken sogar einen eindeutig negativen. Lediglich die städtische Wärmeinsel München weicht wieder nach oben ab.
Die Temperaturen für Januar und Februar 1990-2021 in Deutschland widerlegen also die Klimathese, dass hierzulande die Bedingungen für Schnee im Winter schlechter werden. Eine entsprechende, medial verbreitete These ist damit nach 20 Jahren faktisch wiederlegt:
Jedenfalls liegt es nicht an den Wintertemperaturen, wenn der Schnee weniger wird. So hat die erste Februarhälfte 2021 bei Kälte und Schnee nichts zu wünschen übriggelassen und erinnerte ebenfalls an die 1970er Jahre, auch wenn es dann in der zweiten Februarhälfte vorübergehend deutlich wärmer wurde.
31 Jahre Märztemperaturen:
An allen vier Wetterstationen ist im März über 31 Jahre kaum ein Trend erkennbar, und 2021 lag recht nahe am Durchschnitt.
Aber überall in Europa gab es in den ersten vier Monaten 2021 zahlreiche Kälterekorde zu vermelden:
Für die recht eindeutige Kälte in Europa, die ja nicht ganz neu ist, sondern sich auch schon 2019 und 2020 erstmals nach vielen Jahren wieder mit starken Maifrösten bemerkbar machte, lieferten namhafte Klimaforscher in den letzten Monaten ihre Erklärungen
Özden Terli behauptet: „Letztendlich ist es ja auch so, dass wir gar nicht mehr so eine große Kälte in der Arktis haben… Da ist viel Wissenschaft hinter…“ Eher nicht so. Das ist eine eher ziemlich unwissenschaftliche Sicht der Dinge. Es fängt ja schon damit an, dass physikalisch betrachtet Kälte nichts ist als die Abwesenheit von Wärme. Wenn es in der Arktis so schrecklich warm wird, warum sollte es dann in Mitteleuropa deshalb kalt werden? Umgekehrt würde Terli niemals auf die Idee kommen, eine Hitzewelle in Europa etwa darauf zurückzuführen, dass sich Afrika so stark abkühlt und dort eigentlich gar nicht mehr viel Wärme übrig ist. Woher kommt diese Asymmetrie in der Argumentation?
Das ‚Schlappmachen‘ des Golfstroms soll erklären, warum Europa trotz lebensgefährlicher Erwärmung der Welt immer häufiger friert. Und dieses Argument kommt dann auf allen Kanälen wieder.
Diese Golfstrom-Erklärungen für Europa werden dem Phänomen nicht gerecht, weil eben auch die Kälte im Winter 2020/21 ein globales Phänomen war, mit vielen Einzelereignissen, die in hiesigen Medien kaum berichtet wurden. Beispielsweise war es auch in den USA im April sehr kalt, so dass Kälterekorde aufgestellt wurden:
Das galt auch und gerade im Süden und an der karibischen Küste schon so sehr, dass Meeresschildkröten vor der Kälte in Sicherheit gebracht werden mussten, was nicht oft vorkommt. Dieses Phänomen ist aber nicht durch einen schwächelnden Golfstrom zu erklären, denn der liefert der Karibik nie Wärme, sondern entzieht sie ihr umso mehr, je stärker er ist.
Und in Peking,weitab vom Golfstrom, wurde im Januar ebenfalls ein 50-jähriger Kälterekord registriert:
Die Kälte in den ersten 4 Monaten 2021 war global, egal, was dt. Klimaforscher dazu sagen!
Klima-Außenseiter unwiderlegt!
Der kalte Jahrestart 2021 ist auch deshalb so bemerkenswert, weil er sehr gut zu den Prognosen einiger Klimaskeptiker wie David Dilley und Piers Corbyn passt, deren Auffassung ich vor 1,5 Jahren diskutiert habe:
Nach Dilleys Prognose von 2007 geht es ab 2020 rapide abwärts mit den Temperaturen, und die vulkanischen und seismischen Aktivitäten nehmen zu. Letzteres war 2020/21 übrigens ebenfalls weltweit und auch in Kroatien und am Ätna zu beobachten.
Der Wetterfrosch mit astrophysikalischem Hintergrundwissen Piers Corbyn war Ende 2019 als Sachverständiger im Bundestag ebenfalls der Meinung, dass wir eher am Anfang einer kleinen Eiszeit stünden als vor einer weiteren Erwärmung. Hier das Paper auf dem Bundestagsserver: „The recent low activity solar cycle 24 and expected low cycle 25 mean we are at the early part of another Little Ice Age“ Diese Prognose hat er auch ein Jahr später wiederholt. Hier die NASA-Grafik zu den Sonnenzyklen 24 und 25 aus dem Artikel:
Der Sonnenzyklus 25 steigt jetzt bis zu seinem (erneut niedrigeren Maximum) 2025 an. Erst danach würde eine Abkühlung nochmals stärker Fahrt aufnehmen.
Die Temperaturen der letzten Monate haben beiden eher radikalen Klimaskeptikern stärker recht gegeben, als ich es damals so kurzfristig für möglich gehalten hätte. Sie liegen weiter gut im Rennen um die beste Prognose: sogar verbessert. Und dem IPCC-97%-Konsens, dem ich damals noch 70% Plausibilität gegeben habe, gebe ich heute nur noch 50% oder weniger. Denn die IPCC-konformen Modelle haben den offensichtlichen Temperatureinbruch 2020/21 überhaupt nicht vorhergesagt.
Nachtrag 16.7.2021 Die globale Temperaturentwicklung von 1979-2021: Sie zeigt seit Jahresanfang 2020 eine markante Abkühlung von 0.4°C über dem Durchschnitt der Jahre 1991-2020 auf knapp darunter. Die wichtige Botschaft lautet: die Kühle, die wir in Europa und Deutschland seit 2020 registrieren, wird nicht durch Hitze anderswo kompensiert, sondern schlägt auf die globalen Zahlen durch.