Andere Welt II: Nicola Sturgeon

Nach einem Aufstieg mit harten Bandagen hat Nicola Sturgeon ihre politische Karriere mit Gender-Gaga verstolpert.
Wie kann so etwas passieren?

Zwei Vorzeige-Politikerinnen – aus dem Weltall gekommen und über Nacht dorthin zurückgebeamt

1. Jacinda Ardern

2. Nicola Sturgeon

Die schottische Erste Ministerin ist nach 8,5 Jahren im Amt zurückgetreten.
In ihrem Fall ist es nicht schwer, die Ursache zu identifizieren:
Sie hat sich mit einem woken Transgender-Prinzip vergaloppiert, meint the theAtlantic:

Sturgeon und ihre Partei, die schottische SNP, wollten ein Gesetz durchbringen, dass ein Mann nur zu erklären braucht, er fühle sich als Frau, um einen Rechtsanspruch auf die Behandlung als Frau zu haben. Missbrauch sei nicht zu erwarten, sondern eine homophobe, transphobe und mysogyne Obsession.
Dann kam Adam Graham (links) daher, verurteilt wegen zweifacher Vergewaltigung, und erklärte sich noch während des Prozesses zu einer Frau names Isla Bryson, Perücke inklusive (rechts):


Entsprechend ihrer eigenen Regel wollte ihn Nicola Sturgeons Regierung in einem Frauengefängnis unterbringen, musste aber nach einem Sturm der Entrüstung im ganzen Land den Rückwärtsgang einlegen. Mit jedem Strampeln, mit Umentscheidungen und Neuerklärungen versank sie tiefer in einem Sumpf, aus dem es kein Entrinnen gab.
Damit war die woke Idee öffentlich als realitätsferner Unsinn vorgeführt und Nicola Sturgeons Reputation als seriöse Politikerin irreparabel im Eimer.
Er hier fasst das Drama bitterböse zusammen:

„Der Traum der Gender-Ideologen von der SNP
stieß auf die harte Realität von Isla Brysons Schwanz“

Wie kommt man auf solchen Unsinn?

Wie sagte doch ein Kommentar so schön unter dem Video:
Es hat mir einen lustigen Monat verschafft, Nicola Sturgeon dabei zuzuschauen, wie sie versuchte, diesem Unsinn einen Sinn zu geben“

Sturgeon, die einfach bieder gewirkt hatte und trotzdem dem Strom ihrer Partei bei diesem Thema brav gefolgt war, fand sich plötzlich vor einer kopfschüttelnden Mehrheit der Schotten auf einer absurden Position wieder, an der sich mit keinem Winkelzug mehr etwas für sie reparieren ließ.
Andererseits hätte sie es nicht an die Spitze geschafft und sich dort fast 8,5 Jahre gehalten, wenn sie nicht eine geschickte Politikerin wäre, die solche Fallen normalerweise wittert und umschifft. Warum hat sie den Unfug nicht einfach schneller geopfert, um ihre Macht zu erhalten?

Nicola Sturgeon ist seit langem (wie viele Politiker, die etwas werden wollen) mit dem WEF verbandelt:

Solche merkwürdigen Initiativen für kostenlose Hygieneartikel sind ja nicht zufällig einige Jahre später auch nach Deutschland gekommen, durch die Grünen. Sturgeon und die Regierung von Schottland haben dabei also tatsächlich „die Welt angeführt“ und das World Economic Forum hat das freundlich begleitet.
Und in diesem „progressiven“ Führen sah Sturgeon sich auch gerne mit Jacinda Ardern in einem Boot:

Hier gibt es einen interessanten ideologischen Dreiklang in einem Tweet: Frauen+Gender+Klima.
Wo kommt der her? Dazu mehr im nächsten Blogbeitrag:

Rolle und Ideologie des WEF

Nicola Sturgeons Weg zur Macht

Wenn man sich ihren Weg zur Macht anschaut, kommt man an ihrem Vorgänger und Förderer nicht vorbei, Alex Salmond.
Sie war seine Stellvertreterin und dann kam das Unabhängigkeitsreferendum von 2014. Wikipedia schreibt darüber:
„Beim Unabhängigkeitsreferendum 2014 nahm sie eine führende Rolle in der Kampagne der SNP für die schottische Unabhängigkeit (Yes!) ein. Trotz der Niederlage schnitt das Yes!-Lager besser als erwartet ab, und Sturgeon wurde für ihre Kampagne gelobt. Nach der Niederlage beim Referendum trat Salmond zurück“

Interessant: Vorgänger Salmond trat wegen der Niederlage beim Referendum zurück, aber sie wurde seine Nachfolgerin, weil sie eine so gute Kampagne dafür gemacht hatte. Das klingt in meinen Ohren bereits deutlich nach einem politischen Ränkespiel.

Die Geschichte wurde aber in den nächsten Jahren für Salmond noch schmerzlicher: er wurde überraschend wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt und erst 2020 nach 2 Jahren von allen Vorwürfen freigesprochen.
Ein Publizist, der aus dem Verfahren berichtet und die Verlogenheit der Vorwürfe gegen Salmond entlarvt hatte und die Anklage bis heute für eine Intrige hält, wurde selbst zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil er angeblich Details veröffentlicht hatte, die die Identifikation der Opfer erlaubten, die aber laut Urteil gar keine Opfer waren.

Salmond seinerseits hält sich ebenfalls für das Opfer einer Intrige und hat Sturgeon und ihrem Mann vorgeworfen, darin eine sehr aktive Rolle gespielt zu haben:

Wenn es Sturgeons Aufgabe war, Salmond aus Amt und Öffentlichkeit zu entfernen, ist diese Aufgabe erfüllt. Umso besser, wenn ihre Entbehrlichkeit auch dadurch noch unterstrichen werden kann, dass sie sich hat auf absurde ideologische Positionen locken lassen, die den Zorn der Wähler geweckt haben.
Durchaus möglich, dass sie, die 2014 scheinbar einen Erfolg für die schottische Unabhängigkeit errungen hat, letztlich diese Unabhängigkeit durch ihre Amtsführung in weitere Ferne gerückt hat, als damals irgendjemand ahnte. Und der WEF war immer an ihrer Seite.

Ohne Lobhudelei geht nichts

Auch wenn Nicola Sturgeon an ausgemachtem politischem Blödsinn gescheitert ist und ihrem ehemaligen oder scheinbaren Ziel, der schottischen Unabhängigkeit, einen gewaltigen Bärendienst erwiesen hat, kann sie sich natürlich der Huldigungen deutscher Illusionisten sicher sein:

Nein, Sturgeon und Ardern mussten nicht gehen, weil sie „kompetente Frauen“ sind. Wie auch viele Männer mussten sie gehen, weil sie politisch gescheitert waren.
Dass aber beide Frauen mit starken WEF-Verbindungen gemeinsam die Liebe der taz entgegennehmen dürfen, lässt auch noch tiefer blicken, in den Raum hinter der taz nämlich, dahin, wo auch die Männer mit dem vielen Geld stehen. Man inszeniert sich gleichzeitig noch als Kämpfer gegen sie.

Nachtrag 28.02.2023
Das Thema beschäftigt die Schotten. Köstlich:

Should we let rapists into women’s prisons?

Originally tweeted by Francis Foster (@francisjfoster) on Januar 27, 2023.

Nachtrag 1.3.2023
Der Unsinn lässt sich natürlich immer noch eine Runde weiterdrehen:

Nachtrag 2.3.2023
Kaum ist Sturgeon aus dem Amt gestolpert, ist sie auch schon schuld daran, dass das Tory-Kabinett in Westminster unter Brexit-Hero Boris Johnson the Liar eine Maskenpflicht für Schüler eingeführt hat:

Die sogenannte „demokratische“ Politik ist oft nur ein Spiel um die dreisteren Lügen. Denn praktisch zur selben Zeit wie dieser Artikel im Telegraph wurde öffentlich wie Tory-Gesundheitsminister (und Remainer) Matt Hancock um Maßnahmen gekämpft hat:

Nachtrag 19.3.2023
Nicola Sturgeons Ehemann, Peter Murell, ist zurückgetreten. Er war so etwas wie ein deutscher Generalsekretär seiner Partei: erstaunliche Machtfülle in einer Familie.
Noch interessanter ist allerdings der Grund für den Rücktritt: Die Partei musste unter seiner Führung nach öffentlichem Abstreiten zugeben, dass sie in den letzten 2 Jahren (seit der Wahl) fast ein Drittel ihrer Mitglieder verloren hat: von 104.000 auf 72.000. Den Peak hatte die Partei schon 2019 mit 125.000 Mitgliedern erreicht.
Sturgeon und Murrel haben also seit längerem den Niedergang der Partei verantwortet. Die Wahlergebnisse werden mit den Grabenkämpfen folgen.

Nachtrag 6.4.2023
Nach Verhaftung und Freilassung von Peter Murell wegen eines Verdachts um die Parteifinanzen wird jetzt das gemeinsame Haus von ihm und Nicola Sturgeon durchsucht. Merkwürdige Geschichte.

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