Böhmermann und die Pseudowissenschaft

Schönes, aber (zu) langes Video mit Dirk Pohlmann und Markus Fiedler über Böhmermanns Machwerk gegen die Waldorfschulen:

Kurzfassung:
Jan Böhmermann hat eine hanebüchene Sendung gegen Waldorfschulen gemacht und sich dabei auf die dubiose GWUP und ihren Ober-Nichtwissenschaftler Oliver Rautenberg gestützt: Alles Nazi oder was?

Oliver Rautenberg & Co.

Der im Video als Dreh- und Angelpunkt von Böhmermanns Erkenntnissen identifizierte Oliver Rautenberg ist schon eine merkwürdige Socke: hat weder Medizin noch eine Naturwissenschaft gelernt, schwelgt aber in einem merkwürdigen Glauben an eben diese Wissenschaften
(Merke: „Glaube an die Wissenschaft ist Glaube, keine Wisenschaft“)
Tatsächlich glaubt er an praktisch allen pseudowissenschaftlichen Unfug, der uns in den letzten 10 Jahren als wissenschaftliche Wahrheit untergejubelt werden sollte. Eine kleine Tweet-Sammlung:

Es scheint diesen „Wissenschaftsgläubigen“ bis heute nicht zu stören, dass die wissenschaftlichen Beweise für die Wirksamkeit seiner heiligen Corona-Kühe von Lockdown bis Impfung bis heute nicht erbracht sind bzw. die Wirksamkeit sogar explizit widerlegt wurde.
Außerdem scheint er ein wenig umgänglicher Mensch und Impf-Faschist zu sein. Das mit dem Impf-Faschismus betrifft auch andere Zulieferer von Böhmermanns Waldorf-Hetze und Helfer von Rautenberg:

Ist das eine Sekte? Hetze gegen Menschen, die die Corona-Politik für unsinnig überzogen gehalten haben, scheint ein einigendes Band dieser pseudowissenschaftlichen wissenschaftsgläubigen Truppe zu sein.

Die Übermedien-Connection

Es scheint recht vielfältige Beziehungen zwischen dem Medienkritik-Magazin Übermedien und der Anti-Anthroposophie-Bewegung zu geben:

Kein Interessenkonflikt

Weder habe ich eine Waldorfschule besucht, noch eines meiner Kinder. Auch sonst unterhalte ich (zufällig) keine Beziehungen zu den Waldorfschulen oder irgendjemandem, der in irgendeiner Weise (als Lehrer, Förderer etc.) mit Waldorfschulen oder der Anthroposophie verbunden ist.
Mir geht es rein um das Prinzip, dass Denken und Menschen existieren und ihre Meinung haben dürfen, obwohl sie einer Scientology-ähnlichen Sekte wie den Pseudowissenschaftsgläubigen im Umfeld von Oliver Rautenberg ein Dorn im Auge sind.

Nachtrag 5.2.2023
„Glaube an die Wissenschaft ist Glaube, keine Wissenschaft“
beschreibt zunächst ein allgemeines Risiko eines Wissenschaftsglaubens, der nicht in der Lage oder willens ist, die Ergebnisse von Wissenschaft zu überprüfen, mindestens zu plausibilisieren.
Glaube an die WissenschaftTM ist dagegen mehr als ein Hinweis auf einen sektenartigen Kult. In jeder Sekte gibt es naive Gläubige und Verantwortliche, die letztlich genau wissen, dass sie lügen, betrügen und unterdrücken.

Nachtrag 13.02.2023
Wenn jemand noch nicht wusste, dass Schwarzer und Wagenknecht auch (verkappte) Anthroposophen sind, dann weiß er es seit dem 10.2.2023:

Man könnte allerdings das Pferd auch umgekehrt aufzäumen und behaupten, dass es bei den Skeptikern, der GWUP und ähnlichen Vertretern, nicht um Wissenschaft oder Anthroposophie-Kritik, nicht um Klima und nicht um Gender geht, sondern um Politik, nämlich um die Zersetzung der „alten“ Linken, der „alten“ Grünen und des „alten“ Feminismus.

Rautenberg selbst lässt wenig Zweifel an der letztendlichen Stoßrichtung der Aufnahme von Hinz und Kunz in seine Anthroposophie-Kritik:

Leider macht sein Vergleich noch nicht einmal Sinn: Wozu braucht sein Nachbar einen Baseballschläger, wenn seine Kinder schon ermordet sind, die Frau vergewaltigt und das Haus in Flammen? Zu meiner Zeit bei der Bundeswehr haben die Waffen vor der Tat der Abschreckung gedient.
Das leuchtete mir damals ein, und auch die Fallbeispiele bei der „Gewissensprüfung“ für Kriegsdienstverweigerer stiegen nicht in dem Moment in die Diskussion ein, wo das Kind bereits so tief in den Brunnen gefallen war.

2 Kommentare zu „Böhmermann und die Pseudowissenschaft“

  1. Den Herrn B. kann ich nicht ertragen, also auch nichts, wozu er seinen Senf gibt.
    Daß der blöd und gemein ist, weiss ich auch so, das zeigte sich schon, als ich ihn vor vielen Jahren aus Versehen im TV sah.

    Über Waldorf-Schulen kann man lachen, den Kopf schütteln, von Eltern gute und schlechte Erfahrungen hören, von Kindern ebenfalls. Es gibt keine einheitlichen Waldorf-Schulen, so habe ich mitbekommen.

    In den 80er Jahren lebte ich in einem Soziotop mit recht vielen Waldorf-Familien, die Macken der Eltern und Kinder sind nicht sehr anders als anderswo.

    Was sie mir heute sympatisch macht, ist der Widerstand gegen die linke Sex-Verqeerung und die Distanz zur Ökonomisierung aller Lebensbereiche.- In der Corona-Hysterie waren diejenigen, die ich kenne, aber leider ebenso gleichgeschaltet wie die Block-Schafe.

    Was B. an Häme verzapft hat, werde ich „noch net amol ignoriern“.

    Gefällt 1 Person

    1. Von dem bisschen, was bei mir angekommen ist, sehe ich Waldorfschulen ähnlich. Immer schon fand ich gut, dass dort praktische Projekte zu Brotbacken, Garten, Lehmhausbauen etc. gemacht werden. Das fehlt im sonstigen Schulbetrieb, weil es aus dem privaten Leben der Kinder verschwunden ist. Andererseits habe ich früher Defizite in den harten Fächern, etwa Mathematik und Naturwissenschaften, auch registriert. Seitdem sich diese Defizite (nicht aber die positiven Aspekte!) auch in staatliche Gymnasien und Realschulen ausgebreitet haben, sehe ich Waldorfschulen tendenziell positiver. Selbstverständlich sind auch dort die Unterschiede von Schule zu Schule und von Lehrer zu Lehrer enorm.

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