Medien maximieren die Spannung

Medien maximieren die Spannungen durch das Messerattentat von Mannheim. Der verlogene Umgang mit Stürzenberger und seinen erstaunlich leichten Verletzungen zeigen das überdeutlich.

In zwei Beiträgen habe ich die vielen Merkwürdigkeiten des Mannheimer Messerattentats behandelt und dabei das böse Wort ‚Unmöglichkeiten‘ erfolgreich vermieden.
In diesem Beitrag geht es um die Reaktion von Medien auf das Attentat.

Zusammenhalt-Soße von Restle und ARD

Für viel Ärger hat der WDR-Beitrag mit Georg Restle gesorgt:

„Warum tötete …“ – bleibt natürlich unbeantwortet

Inhalte in Kurzform:

  • Ein entsetzliches Verbrechen
  • Die böse AfD instrumentalisiert wieder
  • „Es ist alles so sinnlos“
  • Die braven Muslime unter Generalverdacht
  • Pfarrerinnen und Imame: Fromme Sprüche zum Abwinken
  • Islamistisches Motiv liegt nahe, noch aber schweigt der GBA

Im Beitrag heißt es wie im Titel: „Wir wollen mehr erfahren über Sülaiman A“. Heraus kamen die üblichen Attribute von Islamisten: Zurückhaltend, höflich, vorbildlich und dann plötzlich kurz vor dem Angriff mit längerem Bart. Dazu dann noch: gekommen in 2015, Asylantrag abgelehnt, aber geblieben, weil minderjährig. Mehr Trigger-Punkte kann man gar nicht auf einen Haufen legen! Dieses Hochamt der Heuchelei wäre ohne das Mannheimer Attentat nicht möglich gewesen.
Verschwiegen wird, dass das genau das ist, was Islamgegner auch behaupten bzw. befürchten: alle tun fromm und einer aus ihrer Mitte steht plötzlich auf und führt „den Willen Allahs gegen die Ungläubigen“ aus.
Die Frage nach dem Warum wird natürlich nicht zufriedenstellend beantwortet. Wie auch? Der Generalbundesanwalt sieht „klare Hinweise“ auf ein islamistisches Motiv. Was auch sonst? Und was sind „klare Hinweise“ mehr als das, wovon jeder „AfD-Anhänger“ auch ausgeht?

Ich verstehe nicht ganz, was das Ziel solcher ÖRR-Beiträge eigentlich sein soll, tatsächlich aber verstärken sie die Angst vor dem Islam genau so, wie es „Islamgegner“ auch tun.
Dass sie gleichzeitig den Konflikt noch mit Konsens-Soße frommer Leute übergießen und diejenigen beschuldigen, die sich bereits massiv bedroht fühlen, macht die Sache keineswegs besser. Versagen oder Absicht?

Und ehe ich es vergesse:
Natürlich findet sich in dem Beitrag nicht der geringste Hinweis darauf, dass die Verletzungen des bösen Stürzenberger doch eher nicht so schwer gewesen sind, wie von seinen Fans vielfach übertrieben berichtet.
Und keine Frage danach, ob das zu den Videobildern passt:

Echo mit Stürzenberger und Hut-Olli

Mit solchen Beiträgen kam prompt (und berechenbar) das Echo vom „islamfeindlichen Rechtspopulismus“:

„Michael Stürzenberger – eines der Hauptopfer“

Oliver Flesch bringt einige valide Kritikpunkte an Restles Sendung und übertreibt es gewaltig mit dem Stürzenberger-Kult:
Trauer, Herr Flesch, ist für Tote, nicht für Leichtverletzte, die danach so weitermachen wie davor.
Und dass hier thematisiert wird, was das Videomaterial an Fragen aufwirft, kann ja nun niemand ernsthaft erwarten.

Der islamische Influenzer

Hochinteressante Ideen mit Parfum-Werbung: grotesk!

Der Youtuber, der sich ‚Anas Islam‘ nennt, stellt einige gute Fragen, zum Beispiel zur bizarren Rolle des Kameramanns und Stürzenbergers Begeisterung über das Attentat, das ihm (endlich) Recht gibt.
Er bringt auch ein paar interessante Videoausschnitte über Stürzenbergers bewusst provozierendes Auftreten auf diesen Veranstaltungen, so zum Beispiel das Stürzenberger Zitat:

“ Das heißt nicht, dass ich deswegen Terroranschläge simulieren würde!“

Er stellt aber nicht die Frage, wie groß die Gefahr für den Kameramann und Stürzenberger wirklich war. Und nicht die Frage, warum sein Glaubensbruder viel bessere Gelegenheiten ausgelassen hat:

Vor dem Start des Films: Stürzenberger wehrlos mit dem Rücken vor dem schlechten Killer

Ist Stürzenberger mitschuldig?

Diese Frage diskutiert Seidwalk ganz ruhig:

„Jeder, der schon einmal eine Veranstaltung Stürzenbergers gesehen hat, wird die stark konfrontative Situation bemerkt haben“
„Es bleibt doch die Frage: Muß man das, was man tun können muß, auch tun?“

Aber auch hier keine Fragen zu den Details des Videos.

ZDF mit gespaltener Zunge

Noch am Tag des Attentats veröffentlichte das ZDF:

„Islamkritiker“, beobachtet vom VS

4 Tage später wird Stürzenberger dann so bestätigt, wie er selbst es nicht besser könnte:

Ein namenloser „junger Mann bei Tiktok“ hat den Mord gefeiert. Die Existenz dieses Videos, die Identität des Erstellers (Islamist, Spaßvogel oder V-Mann?), die Zahl und Motivation seiner Follower bleiben für den strenggläubigen ZDF-Konsumenten völlig im Dunkeln. Das hier erzeugte Bild ist jedenfalls das direkte Gegenteil des Bildes von den friedfertigen Imamen und Mannheimer Moslems, das Restle für die ARD verbreitet hat.
Frage: Geht es um den Kampf gegen den Islamismus oder doch eher um den Kampf gegen Tiktok?
Ganz sicher geht es hier aber nicht darum, die Glaubwürdigkeit des Attentats in Frage zu stellen oder auch nur zu prüfen.

Fazit

Das Mannheimer Attentat ist optimal dafür geeignet, die Spaltungen in der Gesellschaft über das fatale Ausmaß der Einwanderung aus islamischen Ländern wie Afghanistan zu zementieren und zu vertiefen. Und genau dafür wird es auch genutzt, von Mainstream-Medien ebenso wie von ihren Gegnern. Keiner aber betrachtet die Indizien, die dafür sprechen, dass bei dem Mannheimer Attentat zu vieles keinen Sinn ergibt.
Die tatsächlich von kleinkriminellen, frauenfeindlichen oder sonstwie gestörten „Einwanderern“ begangenen Messerverbrechen bilden den Humus für die Kampagnen des politischen Anti-Islamismus.
So sehr, wie sie die Messergefahr lange geleugnet haben, spielen auch die großen Medien und der ÖRR jetzt bei seiner Verbreitung mit, auch wenn sie das Gegenteil vortäuschen. Insgesamt ein perfides Spiel gegen die Bevölkerung, die größtenteils nicht verstehen kann, wie sie mit diesem Medienspiel klarkommen soll. Der sorgsam gepflegte und vertiefte Zwiespalt droht sie zu zerreißen.