Finanz- statt Naturwissenschaft?

Der Internationale Währungsfonds fürchtet, dass Nobelpreisträger John Clauser die Physik des Klimas nicht richtig versteht:
Warum das Klima-Narrativ bei Finanzexperten besser aufgehoben sein könnte.

Die Breitseite des Nobelpreisträgers John Clauser gegen die wissenschaftliche Qualität des Klima-Katastrophismus wurde in keinem einzigen etablierten deutschsprachigen Medium berichtet. Das bedeutendste war noch die Schweizer Weltwoche mit einem vollständigen Transkript der Rede. Die anderen üben sich in eisernem Totschweigen dieser für das Narrativ sehr gefährlichen Wortmeldung. Auch in großen französischen Medien gibt es dazu vor allem Funkstille.
Die amerikanische Newsweek hat über die Rede insofern berichtet, als sie verkündet hat, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) einen Vortrag Clausers als Reaktion abgesagt hat:

In diesem Artikel eines deutschen Onlinemediums erfährt man noch, mit welcher Begründung sein Vortrag (über Klimamodelle) abgesagt wurde:
Man fürchte, er könne dort über Dinge sprechen, die er nicht versteht
Der Währungsfonds versteht die Klima-Physik besser als der Physiker? Auch diese Begründung und die Einladung selbst sind aber inzwischen gelöscht.
Nehmen wir den IWF beim Wort und fragen: was genau versteht Clauser vielleicht nicht?

Was Clauser vielleicht nicht versteht

Zu diesen ganz fundamentalen Dingen, die der Physiker John Clauser nicht versteht, könnte gehören, dass es beim Klima nicht einmal im Ansatz um Naturbeobachtung und -wissenschaft geht. Dass viele im IWF wissen, dass es darum nicht geht, und dass es ein Fehler von Clauser ist, darüber überhaupt reden zu wollen: Zeitverschwendung gewissermaßen.

Worum geht es beim IWF? Um Geld, um Wirtschaft, um Währung(en)!
Wie wäre es also, wenn es auch beim Klimawandel wieder mal nur um Geld, Wirtschaft und am Ende um Macht geht? Dafür gibt es zahlreiche Indizien:

Die Entstehung des Narrativs

Der Unternehmer Hartmut Bachmann (der damit natürlich ein „Klimaleugner“ und „Verschwörungstheoretiker“ ist) berichtete seine Sicht auf die Entstehung des Narrativs und des IPCC (Weltklimarat):

Hartmut Bachmann plaudert über die Genese der Klimakrise als Geschäftsmodell

Es ging am Anfang des Videos um diesen SPIEGEL-Titel von 1986:

SPIEGEL-Titel 1986 und Remake 2022

Diese Prognose z.B. für den Kölner Dom entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage, wird aber trotzdem regelmäßig wieder für die Angstmache genutzt. Wichtig ist es vor allem zu verstehen, dass auch das IPCC in seinen ‚Sachstandsberichten‘ nicht bestätigt, dass diese Prognose richtig ist. Tatsächlich geht der Sonderbericht von 2019 nur von einem Meeresspiegelanstieg zwischen 30 und 110 Zentimeter bis 2100 aus. Solche Angstkampagnen wirken völlig unabhängig davon, ob sie einen wissenschaftlichen Wert haben oder eben nicht.

Umverteilung statt Umweltschutz

In diesem Interview mit der Neuen Züricher Zeitung im Jahr 2010 sagte der „Klimaökonom“ Ottmar Edenhofer:

Diese Aussage wird jeder bestätigen, der einmal gesehen hat, wie Wald für WKA abgeholzt wird.

Es lohnt sich das Interview zu lesen, denn wir sehen heute das in der Umsetzung, was damals schon beschlossen war:
„Die Leute hier in Europa haben die groteske Vorstellung, Einkaufen im Bioladen oder Elektroautos lösten das Problem. Das ist arrogant, denn der ökologische Fussabdruck unseres Lebensstils hat sich in den letzten 30 Jahren vergrössert, trotz Öko-Bewegung“ – heute in der Krise machen die Ökoläden als erste dicht.
Ottmar Edenhofer ist zwar ein „Klimaforscher“, in seinem Fall aber ein hochgepriesener Ökonom, und damit sicherlich nicht besser in der Lage als John Clauser zu beurteilen, ob die CO2-Theorie naturwissenschaftlich korrekt ist. Er arbeitet als Direktor für

Das Potsdamer Klima-Institut

Dieses ist genaugenommen ein Institut für Klimafolgenforschung. Der Großteil der hier Arbeitenden forscht (wie Edenhofer) nicht daran, ob die Voraussetzungen der sog. Klimaschutzpolitik naturwissenschaftlich korrekt sind, was u.a. aber nicht nur Clauser mit gutem Grund bezweifelt, sondern daran, was daraus folgt oder folgen muss unter der Gründungsannahme, dass das erwiesen sei.
Das Potsdamer Institut füttert u.a. die Website Klimafakten.de, die weniger hochwertige naturwissenschaftliche Ergebnisse als Kommunikationsbausteine, Talking Points, liefert. Dort findet man u.a. auch diese Replik auf das Argument, das auch Clauser bei verschiedenen Gelegenheiten vorgebracht hat, inklusive des Faktors >100:

Typisches Beispiel aus klimafakten.de: eine Dünnbrettbohrung!

Zunächst einmal sollte klar sein, dass wenn jemand die Wolkenbildung für viel wichtiger als CO2 und für in den Modellen vernachlässigt hält, er nicht den Klimawandel leugnet, sondern genau den CO2-gemachten Klimawandel.
Zweitens kann selbstverständlich richtige Mathematik verwendet werden, um zu falschen Ergebnissen zu kommen. Es kommt immer auf die Physik an, die in die Modelle hineingesteckt wird, wie jeder weiß, der schon einmal physikalische Modelle gerechnet hat. Und wenn die physikalischen Parameter und Konzepte falsch oder unvollständig sind, rettet die beste Mathematik niemanden vor falschen Ergebnissen. Die rot unterstrichene Aussage ist also wissenschaftslogisch grottenfalsch. Und die letzte Aussage, dass Klimamodelle (irgendwie) in der Physik verankert sind und irgendwelche Naturgesetze zur Grundlage haben, sagt gar nichts aus. Entscheidend für gute Modelle ist, dass sie alle wichtigen Mechanismen korrekt berücksichtigen müssen. Und genau darum geht es z.B. bei den Mängeln in der Modellierung der Wolkenbildung.
Das ist ein repräsentatives Beispiel für diese sog. Klimafakten: Worthülsen und Sprachregelungen statt Wissenschaft mit Substanz.

Hintergrund von einem Experten

Der bekannte Atmosphärenphysiker und CO2-Skeptiker Richard Lindzen liefert im folgenden aktuellen Interview interessante Einblicke in die Geschichte der Klimaforschung:
Etwa um 1990 sei keiner der auf dem Gebiet arbeitenden Wissenschaftler als ‚Klimaforscher‘ bezeichnet worden, weil das Feld einfach zu groß und zu komplex war. In der Zwischenzeit gebe es sehr viele, die gar nichts über die Physik des Klimas wüssten, aber zu den Folgen des als Tatsache vorausgesetzten CO2-verursachten Klimawandels arbeiten würden. So würden heute Mediziner als Klimaforscher bezeichnet, die einen Zusammenhang zwischen Klimawandel und Diabetes gefunden haben wollen.
Das ist eine ganz gute Beschreibung vieler potsdämlicher Arbeiten aus dem PIK.

Die Budgets seien einfach für solche Klimafolgen-Leute aufgeblasen worden, während sie für echte Klimaforscher wie ihn ab den 1990er Jahren gestrichen worden seien. Editoren, die seine klimawandelkritischen Artikel veröffentlicht hätten, seien danach einfach gefeuert worden.
Auf genau diese Art wurde der sog. Klima-Konsens hergestellt: wer falsche Ergebnisse lieferte, bekam kein Geld mehr oder wurde gleich gefeuert.
Auch interessante Fakten im Sinn von John Clauser liefert Lindzen:
Die Größenordnung des CO2-Einflusses auf die Energiebilanz der Atmosphäre sei etwa 100 Mal kleiner als die Größe der Milankovic-Schwankungen der eingestrahlten Energie: 1 Watt/qm vs. 100 Watt/qm.

Zusammenlaufende Fäden

Ich behaupte nicht, dass wirtschaftliche Interessen der einzige Hintergrund für korrumpierte Pseudowissenschaft im Bereich der „Klimaforschung“ sind. Es gibt andere, z.B. außenpolitische und energiegeopolitische, die ich bereits an anderer Stelle herausgearbeitet habe.
Im Jahr 2007, als Al Gore den Friedensnobelpreis für seine Unangenehmen Unwahrheiten erhalten hat, hat Angela Merkel in Heiligendamm einen Klimagipfel veranstaltet.
Im selben Jahr wurde die Grundfinanzierung des Potsdamer PIK aus Länder- und Bundeshaushalt von 6 auf 8 Mio. Euro erhöht und ein Symposium in Potsdam stellte fest:


2007 war das Jahr der Kehrtwende, u.a. durch die Bush-Regierung, was diese Analyse bestätigt. Die Kernenergie kam 4 Jahre später trotzdem komplett unter die Räder. Das Bevölkerungswachstum ist auch 2023 noch präsent. Das erklärt auch, warum sich Vertreter des PIK 2020 vielfach in der Corona-Politik engagiert haben, u.a. der Klimaforscher Rahmstorf und der Institutsgründer Schellnhuber mit seinem Vertrag für Corona und Klima. Klima und Corona entspringen offensichtlich derselben Multi-Wissenschaft. Es geht dabei weder ums Wetter noch um Gesundheit, sondern um ganz große Politik, die sehr aufwändig verpackt und sehr langfristig angeliefert worden ist.

Nachtrag 10.8.2023
In diesem Artikel erläutert Judith Curry, wie der sog. Klima-Konsens „gebastelt“ wurde. Im Gegensatz zu Richard Lindzen hat sie spät die Seite gewechselt vom Alarmismus zur Skepsis, aber die Übereinstimmung bei den Fakten ist trotzdem groß:
„Ich wurde (mit dem Narrativ vom Extremwetter als Folge des Klimawandels) von Umweltgruppen und den Alarmisten adoptiert und wie ein Rockstar behandelt, in der Weltgeschichte herumgeflogen, um Politiker zu treffen…
Editoren (wissenschaftlicher Journale) wurden gefeuert…

Es gibt eine Klimawandel-Industrie, die Alarmismus belohnt“